Bis Sonntag blieben wir diesmal in Tisens, das Wetter war herrlich, jedenfalls die paar Sonnenstunden angenehm warm, wir konnten wieder mal Wäsche waschen, schöne Spaziergänge mit den Hunden und natürlich auch June machen. Sonntags fuhren wir dann gemütlich über Meran das Tal hinauf, leider war der Steviopass geschlossen, dann wollten wir noch schnell nach Livigno, der Tunnel war als mautpflichtig beschildert, die Höhe und Breite ging grad noch gut durch, der Zöllner winkte uns durchimage

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imageimage, also fuhren wir mal, auf der anderen Seite stand dann eine Tafel auf englisch angeschrieben: Preis Hin- und zurück für PKW bis 3.5 t Fr. 38.—. Das fanden wir nun doch etwas zu teuer und kehrten kurzerhand wieder um.
Durch die schönen, alten Dörfer des Val Müstair bis Valchava, an wunderschönen, bemalten Engadiner Häusern vorbei. Dort irgendwo lebt Anna Maria, auf Google machten wir uns schlau und versuchten es auf eigene Faust.. Ein sehr schmales, steiles Strässchen schlängelte sich den Berg hinauf, so schmal, dass ich die beiden Seitenspiegel einklappen musste, um die Schneepfähle nicht zu touchieren. In der Hoffnung, dass wir auf dem richtigen Weg sind und es oben auch eine Möglichkeit zum Wenden gibt, kämpfte sich unsere brave Monschterburg tapfer den Berg rauf. Um die zusätzlichen PS waren wir wieder einmal mehr froh und es macht halt schon Spass, Pass- und Bergstrassen zu fahren! Am Ende der Teerstrasse standen drei herzige, kleine Häuschen, also wendeten wir mit vereinigten Kräften ( Sigi als Lotse und ich am Steuer ).. ein eingespieltes Team 😉 , parkierten das Womo auf den Einfahrtsweg beim Stall und warteten ab bis Anna Maria heimkam. Die Zeit vertrieben wir uns mit einem Spaziergang, die Hunde und June genossen es, die steilen Hänge rauf und runter zu rennen. Auf dem Bänklein genossen wir die herrliche Aussicht und den Blick ins tiefe Tal runter.image

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Das Häuschen ist noch von ihrer Grossmutter, gemütlich, rustikal. Bald wärmte das knisternde Feuer in Holzkochherd und Ofen das Haus und unsere Freundin kochte uns auf dem Holzfeuer einen feinen Kaffe und briet Maronis in der Eisenpfanne. Währenddessen tobten die Hunde draussen rum, Micky und Rulo spielten mit Aisha.
Wir waren ganz alleine diese Nacht dort oben.. es war ein toller Stellplatz und wir kommen sicher gerne wieder mal. Danke herzlich Anna Maria !!
Vor der Weiterfahrt über den Ofenpass lud sie uns noch zu Kaffee und leckerem Bündnerfleischbrötchen im Hotel Restaurant, wo sie arbeitet, ein und dazu eine Führung durch das historische Hotel.
Die Fahrt über den Pass war auch mega schön.. so gar nicht winterlich, die Sonne strahlte und brannte durch die Autofenster und es hatte weder Schnee noch vereiste Strassen, nur dann das Unterengadin runter bemerkte man die Kälte beim Anblick des vereisten Inns, die Farben des klaren Wassers leuchteten türkis und grün durchs weisse Eis.
Nach Samnaun hoch war die kurze Strecke zu knapp fürs Womo, aussen rum führte die steile Strasse um viele enge Spitzkehrkurven hoch, dann kamen die ersten Zollfreishops und Tankstellen, ein Dorf bestehend fast nur aus Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Hotels und Tankstellen. Haben uns dann durch die Menge der Touristen mit Skischuhen und engen Sträschen durchgeschlängelt, fanden sogar zweimal einen Parkplatz und hattens dann schon bald mal gesehen. Ausser dass der Diesel so billig wie in unseren jungen Jahren war, hat sich der Besuch dieses Ortes nicht gelohnt.. aber wir habens mal gesehen. 1 Liter Diesel 83,5 Cent !! image

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Der Campingplatz unten im Tal machte uns gar nicht an, gerade neben quietschender Eisenbahn und stark befahrener Strasse, ungeeignet für June und unsere Ohren. Fanden auch keinen Stellplatz auf der weiteren Strecke. Schliesslich, da wir ja keine Autobahn fahren wollten und es schon dunkel wurde, gelangten wir auf den Arlbergpass.. und da wurde es dann doch Winter, Eis und Schnee und Skifahrer.. und in Klösterle sollte es auch einen Campingplatz geben. Tja und dann begann unsere Begegnung mit der Polizei ;-( .. wir sahen in der Dunkelheit ein paar Wohnwagen schimmern, ich bog in eine Seitenstrasse ab, da es aber die falsche war, wollte ich in einer Hauseinfahrt wenden. Gemeinsam überwachten Sigi und ich das Manöver in Seitenspiegel und Rückfahrkamera, ein Knirschen meldete mir das Befahren des Vorderreifens einer Schneemade und somit korrigierte ich, dann fuhren wir wieder auf die Hauptstrasse und anschliessend die richtige Strasse zum Camping. Nachdem wir uns in dem leeren Rezeptions- und Sanitärhaus umgesehen haben und der Besitzerin telefonierten, kamen zwei Frauen runter und informierten uns über die stolzen Preise.. 45 Euro hätte uns der Spass von einer Nacht dort stehen gekostet. War uns wirklich zu teuer und so fuhren wir weiter. Auf der Nebenstrasse zur Hauptstrasse zurück kam uns ein Auto entgegen und ich hielt rücksichtsvoll wie ich nun mal bin an, um dies Kreuzen zu lassen. Wollte er aber nicht, sondern ein Polizist und eine Polizistin stiegen aus.. Fahrzeugkontrolle.. Papiere bitte! Ziemlich erstaunt zeigte ich ihnen meine Ausweise, wurde dann aufgefordert auszusteigen und das Heck am Womo zu besichtigen, ich hätte nämlich beim Wenden eine Laterne umgefahren und dann Fahrerflucht begangen. Nun, an der Heckschürze bei den Rücklichtern befand sich wirklich ein Riss im GFK, doch hatten wir beide davon nichts bemerkt. Wir mussten dann erst zum Ort des Geschehens und anschliessend auf den Posten. Die Schmiedeisenlaterne lag wirklich noch brennend mit ganzen Glasscheiben am Boden, die Dübel und Schrauben, mit denen sie auf einem Mäuerchen verankert war, waren ausgerissen. Sigi bemerkte aber, dass es gar nicht möglich sein kann, die Laterne umgefahren zu haben, die Laterne ist 1,2 Meter hoch, unser Fahrradträger auf einer Höhe von 1,15m hätte somit erst die Lampe treffen sollen und ein Schaden hätte oberhalb sein müssen, möglich wäre, die Lampe lag schon vorher am Boden, Sigi hat auch keine Lampe brennen sehen vorher, und ich wäre vielleicht mit dem Heck am Mäuerchen angestossen.
Nun diskutieren nützte da nichts, es wurde ein Protokoll aufgenommen und unsere Reisekasse um 200 Euro erleichtert. Das ganze dauerte dann 3 Stunden. Unsere armen Hunde harrten alleine im Womo aus, auf dem Parkplatz der Bergbahn konnten wir nach dem ganzen Stress parkieren und erst mal die Hundis etwas laufen lassen, bevor wir uns einen Schlafplatz auf der Raststätte der Autobahn suchten. Eine ganz kleine Raststätte, die über eine noch kleinere Zufahrt vom Dorf aus und ohne Autobahnbenutzung erreichbar war, ganz abgelegen im Nichts. Aber mit sehr netter Bedienung, die uns trotz später Stunde noch eine heisse Leberkässemmel machte und meinte doch doch, schlaft nur paar Stunden auf dem Parkplatz, das geht schon in Ordnung. image

imageWir konnten sogar wirklich paar Stunden schlafen, es war bis 4 Uhr sogar unerwartet leise. Schnell ein ermunterndes Kaffee und Croissant und weiter gings. Immer noch hohe Berge, Schnee und Eis.. langsam erwachte dann der Tag, sodass wir die schöne Gegend noch etwas geniessen konnten. Als wir die Schweizergrenze überfahren hatten, begaben wir uns auf die Autobahn Richtung Zürich, wo wir meine Tante im Spital besuchen wollten, sie hatte am Samstag im Stadtbus, bei einer Vollbremsung, einen Unfall erlitten. Auf dem Parkplatz oberhalb des Spitals am Waldrand konnten wir gut parkieren, mit den Hunden laufen gehen.. June kam natürlich auch mit und dann Raubtierfütterung. Für uns eine erfrischende Dusche und frische Kleider. Dann zum Krankenbesuch. Anschliessend fuhren wir unseren Heimathafen in Altwis bei Tom und Denise an. Da werden wir nun paar Tage stehen, Bürokram, Banksachen, Reparatur- und Änderungs- und Einrichtungssachen erledigen, die Wäsche wurde gewaschen, ein paar Besuche, Einkäufe etc. erledigt. Heute meinen Sohn zur OP ins Spital gebracht (der nach der OP eben wieder zur Haustür reinkommt 🙂 ) und sogar lieben Besuch aus Moutier von Noun erhalten. Da hatten nicht nur wir, sondern auch Andra viel Freude!
Ãœbrigens, den Kaffeelöffel, der als Türöffner diente, kann nun wieder benutzt werden, die Türklinke ist wieder repariert 😉
Dann bis bald.. es grüssen die 7 Wilden