Entdeckungstour…

Gestern Nacht noch tief schwarzer Himmel mit leuchtenden Sternen, dann Sturmwind und nun peitscht der Wind Regen ums Womo.. tja eine Wäsche war ja nicht schlecht.
Vergangene Woche war recht gemütlich ohne grosse Erlebnisse zu berichten. Täglich paar mal Laufen gehen, Einkaufen und Waschen fahren, Tierarztkontrollbesuche. Heute wenn wir Glück haben der Letzte. Davon berichten wir später.
Old Boy, unser temporärer Adoptivhund, liegt 30 Meter von unserem Womo entfernt in einer Gebüsch umwachsenen Sandkuhle in den Dünen, zurückhaltend unaufdringlich wie er ist hat er sich in unser Herz geschlichen und sogar unsere Hunde inkl. June dulden ihn in der Nähe. Er bettelt nie.. er wartet einfach, schaut zu wie ich unsere Tiere füttere und streichle.
Er ist mager und wohl alt. Wir haben erfahren, dass er einer alten Frau, die am Surferstrand in einer Hütte gewohnt hat, gehört hatte. Anscheinend ist sie gestorben und der Hund alleine zurück geblieben. Aber er war ein geliebter Hund, gepflegt und er trauert, ist dankbar für ein gutes Wort, ein Kraulen und ja.. Ich weiss das sollte man nicht.. Eine Schüssel mit Futter und ein Topf frisches Wasser. Zu unserer Beruhigung haben wir aber auch erfahren, dass eine Frau aus der Stadt regelmässig mit dem Auto kommt, Plastikeimer mit Trockenfutter und Wasser hinstellt und auf ihr Hupen hin kommt Old Boy tief bellend aus einer Ecke der Düne. image

Nach dem Frühstück mit Ueli, unserer Thurgauer Womobekanntschaft, waren wir gestern wieder beim Camping in der Stadt zum Entsorgen, danach wollten wir etwas über Land fahren
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image. Eine Schotterstrasse mit massenweise tiefen Schlaglöchern reizte uns, wir schafften ca. 4 km/h .. aber es lohnte sich, schön saftige Weiden, schöne Toreinfahrten zu Quintas mit wunderbaren Blumen, grosse, alte Korkeichen. Ein grosser Bewässerungskanal führte durchs Land, einige Meter über dem Boden. Dem Fluss kamen wir per Womo aber nicht näher, dafür hielt ein Mann sein Auto neben uns beim Kreuzen an und plauderte paar Worte und meinte ob wir was suchen, wir erklärten ihm, dass wir nur die schöne Gegend besichtigen möchten und die prachtvolle Natur geniessen. Darauf zeigte er uns ein Foto und beschrieb uns den Weg zu einem ganz speziellen Ort. Die Quinta gehöre seinem Onkel und es sei kein Problem, einfach zum Tor reinfahren und neben dem Haus parkieren, dann rechts den Weg runter, dann nach links. .. Kein Mensch war zu sehen, nur zwei grosse Hunde bellten kurz.. Mit gemischten Gefühlen liefen wir, erst den falschen und dann den richtigen Weg hinunter. Was uns da erwartete.. Ein kleines Paradies, durch Bananenstauden mit Blüten und Bananen, an prächtig blühenden Blumen vorbei.

Erst hörten wir das Plätschern nur, dann sah man das Bächlein, das sich in Wasserfälle ergoss, unten eine Steintreppe und Steinhäuschen, im Sommer sicherlich ein herrlich kühler Platz.
Wieder oben angekommen sprach uns die Besitzerin an, die Verständigung war erst nicht einfach, bis eine Familie aus der Plantage kam, wo dann die junge Frau auf Englisch übersetzen konnte. Die Besitzerin freute sich, dass uns alles so gut gefiel und wollte uns noch an viele andere schöne Orte schicken.

Nachdem wir nun täglich während einer Woche die Polizei patroulieren sahen, hielten sie vorhin doch mal an, fragten Sigi ganz freundlich, wie lange wir denn noch hier bleiben wollen. Nachdem Sigi erklärt hatte, dass wir heute noch zur Veterinärkontrolle mit Janosch müssen und wenn möglich danach weiterzögen, waren sie weiterhin nett und meinten, wir müssten sonst eine Bewilligung holen.
„Unser Old Boy“ schläft glücklich, vollgefressen und müde in den Dünen.. Die Männer, welche die Abfallkübel leeren kommen, haben ihm einen Sack voll Fressen mitgebracht und viele Streicheleinheiten. Beruhigend zu wissen, dass er mit Futter und Zuwendung versorgt wird!