Erkundung der südlichen Küste von Gargano

Bis zum 2.10. blieben wir auf dem Platz, machten paar tolle Wanderungen und Kletterpartien am Strand entlang. Dann gings weiter, einen tollen Freistehplatz fanden wir dank Angaben im Schulz und Schulz Womoreiseführer, den uns eine andere Camperin kurz ausgeliehen hatte. Die Zufahrt wegen dem starken Regenguss etwas abenteuerlich, aber wir schafften auch das. Von dort aus hatten wir einen super Blick über den Strand. Garganosurf, die Kitesurfschule von Astrid und Rahel, war nur paar Hundert Meter entfernt. Am Abend trafen wir die Beiden in der Pizzeria Mezza Luna in der Baia Molinella… war lecker und ein netter Abend.
Eine Ausfahrt nach Vieste zum Einkaufen, Marktbesuch und Altstadtbummel.
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image Bei einem Lederwarenhändler erstand ich für 27 Euro einen vor unseren Augen von Hand gefertigten Gürtel. Weiter durch die kleinen Gässchen, Treppen hoch und runter und überall roch es nach frisch gewaschener Wäsche, die im Wind flattert. Dann der Küste nach. Fast alle Zugänge zum Strand sind Privatbesitz. Von der Strasse hinunter konnte man tolle Strände, bizzarre Felsformationen… und eben leider auch riesige Hotel und Ferienwohnungendörfer sehen.
image Immer wieder versuchen wir ein Strässchen zu finden, stehen dann aber meisst vor geschlossenen Eisentoren und müssen schauen wie wenden oder rückwärts zu fahren. Da waren früher wohl paar so arme Bauern, die ein Fleckchen unwegsames Land bewirtschafteten und dann solche, die den Riecher hatten und das Land für „nen Appel und en Ei“ gekauft hatten.
Ab und zu stehen dann da auch alte Wachtürme an der Strasse, der eine wäre zwar auch als Freistehplatz ausgeschrieben gewesen, hatte sogar Freiluft „WC“ 😝
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image mit tollem Blick aufs Meer, aber auch zu viele ungesicherte „Klippenspringer“ Stellen.. für Micky mit seinem unstillbaren Vogel, Echsen und weiss der Geier was-Jagdtrieb wie geschaffen für nen Kamikaze-Einsatz… dem Hund zuliebe fuhren wir da lieber weiter!
Der andere Wildcamperplatz war schon besetzt, schräg und zu klein für uns mit unserer tierischen Monschterbesatzung. Die Strasse führte direkt ins Meer und es waren ein paar Fischer am Werk. Also bleiben wir unserem Platz treu, schliesslich hat es dort auch einen tollen Bäcker direkt am Strand, da gibts gute Pannini zum Frühstück und auch Schokki- und Vanillegipfeli.
Auch machen wir eine grössere Wanderung dem Strand nach, an Trabucos vorbei, das sind Hüttchen auf Holzplattform und auf vielen Holzpfeilern über der Brandung. Ausleger/Holzkran dienen dazu Fischernetze auszulegen und einzuholen, heute aber meisst nur noch für Touristen zum Bestaunen. Ich meinte zuerst, das wäre auch eine Art Häuschen, das mir aufs Alter gefallen könnte, aber bei der Wanderung mit Wind verwarf ich die Idee schnell wieder, mir wurde schon von Land aus fast Seekrank von den starken Wellen.
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image Paar Hundert Meter weiter der Wachturm.. aber DAS wärs doch, wollten wir gleich von näher betrachten, doch in der Mauer drumrum bremste uns ein Schild im Stein gehauen ab: Torre Porticello Privato. Na ja wir haben ja noch Zeit für den Alterssitz.. noch reisen wir herum 😀😉👍!
Dummerweise hab ich wohl die Adresse von Garganosurf nicht genau genug bei der Bestellung von Rulos neuem Tractive Tracker angegeben, nun macht unser Päckli Umwege und wir bleiben länger als vorgesehen in der Gegend. Da auch hier in Italien Wochenende gilt und wir die Lieferung frühestens Montag erwarten können, sind wir in der grösseren Umgebung unterwegs.
Besuchten mal den Forestra Umbra mit seinen vielen schattigen Picknickplätzen und dem „Waldlehrpfad“ beim Ententeich mit den drei Entchen und zwei weidenden Kühen mit ihren Kälbern.
Wie fast überall sind alle touristischen Betriebe geschlossen, trotzdem herrschte noch reger Betrieb, hauptsächlich italienischer Touristen. Auf der Strasse begegneten wir vielen, freilaufenden Kühen.. weissen und braunen.
Bei dem einen Camping in Vieste wollte die doch gleich 7 Euro nur um eine WC Kassette zu leeren.. Nein danke, da gehen wir lieber zu dem netten, alten Campingbesitzer beim Camping Umbramare zurück.. der wollte nichts, meinte für Wasser verlange er kein Geld. Beim zweiten Mal kauften wir ihm eine Flasche Olivenöl ab, damit er wenigstens etwas von uns hatte. Eigentlich fragte er, ob wir nicht da bleiben möchten, jetzt wo fast keine Womotouristen mehr hier sind, sind die Preise zwar niedrig und auch vier Hunde willkommen, aber wir mögens halt einfach gern wilder und freier.
Bei Manfredonia führte uns das Navi über ein kleines Natursträsschen mit „Seedurchquerung“ .. Und wir sind auch da nicht versoffen! Der Picknickplatz und anschliessende Strand… ach ja, auch da hätte es so schön sein können.. aber der Müll!! Und nicht nur Angeschwemmtes vom Meer! Auch deutete der rege Besuch einzelner Autofahrer und “ Strandgebüschläufer“ auf weniger angenehme Nachbarschaft hin, nicht mal ein ausgiebiger Hundewalk schien uns ratsam. Auf der anderen Seite von Manfredonia fanden wir aber einen Campingplatz, der Winterbetrieb hat, die Seite gegen das Meer war fast leer und wir konnten uns einen guten Platz aussuchen, den Hundezaun grosszügig um die Monschterburg aufstellen und sogar mit den Hunden an den sehr sauberen, täglich gerechten Strand gehen. Natürlich liefen wir da nur durch, an der Leine und danach war der Strand wieder überfüllt mit Schwemmholz, Plastik, Schuhen, Flaschen.. für die Hundis, die dort frei laufen und rennen durften, ein Schnüffelparadies!
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Für uns dafür am Abend ein Schlemmerparadies, das Restaurant hatte geöffnet und eine speziell gute Küche, die uns mehr als angenehm überraschte!
Auch die fürs Frühstück bestellten Brötchen und Baguette fielen etwas grösser aus als erwartet, aber so gutes Brot hatten wir noch nie in Italien, das war sogar am Abend noch so lecker! Der Platz war zum Glück auch fast nicht beleuchtet und so konnte ich endlich wieder mal das Schlafzimmerfenster ohne Rollo lassen und Sternenhimmel und Sichelmond bestaunen.
Gestern sind wir wieder weiter, Monte St. Angelo war angesagt. Wiedermal kam ich in den Genuss, Passstrasse mit Spitzkehren und 25%iger Steigung zu fahren, dann durchs Städtchen, schmale, winkelige Strässchen, überall flatterten die Betttücher über die Strasse. Leider waren wir zu spät dran, vom anscheinend grossen Markt merkten wir nur den starken Gegenverkehr von Marktfahrern mit Lieferwagen und einer Menge rumliegender Abfall, Kartons, Plastiksäcke etc. auf den Strassen und Plätzen. Das Castello und die Altstadt sahen wir nur von weitem beim Durchfahren. 8 Euro für den Parkplatz schien uns hier doch Abriss, fragten wir doch ausdrücklich nur für eine Stunde. Dafür entschädigte uns die schöne Fahrt den Berg runter, eine super Aussicht, Kuh, Ziegen und Schafweiden, Olivenbäume und Feigenbäume, welche zu meiner Enttäuschung keine reifen Früchte mehr tragen. Und dann.. ja hier hätte es endlich mal wilde, nicht eingezäunte Feigenkaktusse.. und Sigi möchte doch schon sooo lange welche pflücken. Über dem steilsten Abgrund in die Tiefe lockten die roten, süssen UND gstacheligen Früchte.. und sooo hoch!! Zum Glück brach Sigi diesen Versuch nach kurzer Zeit ab.. aber da lockten am Rand des Platzes ja noch welche. Auch die waren nicht zu erreichen, Sigi stürzte auf Hände und Knie und schlug sich auf den spitzen Steinchen auf. ZZZzzzZZZ Aua!
Wieder unten angekommen fuhren wir an den Strandparkplatz, der Sosta Camper vom Campercontact wäre sehr schön gewesen und laut Stellplatzführer ganzjährig geöffnet, Stromsäulen aber mit Plastik eingepackt und Tor mit Kabelbinder verschlossen, Fensterläden am Gebäude auch alle fest zu. Am Strandparkplatz, wo Bar und Restaurant auch zu ist, empfangen uns ein Rudel wild kläffende Jackys, rennen uns nach und ich hab Angst, einen unter die Räder zu kriegen. Die sind als Bewachung der geschlossenen Bar eingestellt, haben ein superschönes, riesiges Gelände und auch eine Lücke im Zaun gefunden! Tja, wir stellen uns trotzdem hin, bis auf Andra lassen wir unsere Hunde raus und nach ein paar mal Zähne zeigen und Bestechungsguetzeli von Sigi haben sich alle bekannt gemacht, die kleinen Wauzerlis haben uns als neue Nachbarn akzeptiert und Ruhe ist eingekehrt. Der Bar- und Hundebesitzer kommt Abends die Hunde füttern, begrüsst uns nett, plaudert ne Weile auf italienisch (und wir auf deutsch und englisch) und streichelt unsere Hunde.
Bis auf zwei Autos, welche kurze Zeit in der Nacht hier parkierten und natürlich von den Kleinen wütend verbellt wurden und von unseren auch kräftig mit tieferem Bellen und grollendem Geknurre unterstützt wurden, war die Nacht wunderbar ruhig und das Meer plätscherte sanft ein paar Wellen ans Ufer.
Die Sonne zeigte sich rot leuchtend am Morgen und liess die Felsen der Küste rot bis golden erleuchten.


Nach dem Frühstück und Beobachtung von Tauchern, die in voller Neoprenmontur mit Harpunen nach Octopussen jagten, machten wir uns alle Sieben auf zum Schwimmen. Hier ist der Strand, Küste, Ufer, Parkplatz.. einfach alles so schön sauber, ruhig und traumhaft schön! In die Klippen hat das Wasser Löcher rein gefressen, es gurgelt und dröhnt. Dann hat es glattgeschrubbte Steinplatten und natürliche Pools mit Liegebänken aus Stein.
Ob ich wenigstens ein paar Bildchen einfügen kann? Mal sehen.. auch hier haperts meisstens mit gutem Internet!
Liebi Grüessli die7wilden