Bald die Insel umrundet..

Bei Mazara haben wir bei einem Womohändler endlich einen neuen Wechselrichter gekauft und der Mann war so nett und hat sich unser erbarmt und das Teil gleich eingebaut, nicht dass wir das nicht auch geschafft hätten, aber ein geübter Mechaniker hat so einen Beifahrersitz doch viel schneller abgeschraubt, um die Kabel des Wandlers an die Batterien klemmen zu können! Nun geht unsere InternetSatAnlage auch wieder, wenn wir keinen Landstrom haben, wenn leider immer noch oft unerträglich langsam bis gar nicht.
Danach wieder auf Stellplatzsuche über abenteuerlichste Strässchen, meisst wussten wir nicht, was uns hinter der nächsten Ecke erwartet und ob wir auch wenden können oder alles im Rückwärtsgang zurück fahren müssen img_4934

img_4957. Am Kiterstrand schauten wir eine Zeit lang den Kitern zu, das Wasser war flach, aber trotzdem flitzten sie auf ihren Bretter herum und machten Kapriolen in der Luft. img_4992Das Sumpf und Dreckwasserteil neben dem Strand (ein Fluss, derzeit ohne Wasser) liess uns, wegen dem noch weißen Micky, weiterfahren, ein dunkelweisser bis schwarzer, stinkender Micky würde in der Monschterburg unsere Lebensqualität zu stark einschränken. Kurz darauf fanden wir, in Petrosino, auch einen Parkplatz am Meeresrand, nur ein paar Fischerboote schaukelten im kleinen Hafen.
img_4970 Die Mojitobar war leider geschlossen, wie alles andere auch, eine Zeit lang erklang aus dem Schilf Musik, Gesang und Gelächter.. wir freuten uns schon.. doch es verstummte bald wieder.
Bei Marsala konnten wir am nächsten Tag Wasser tanken. An riesigen Salinenfeldern, Salzbergen, Windmühlen und Häusern auf dem Wasser draussen kamen wir vorbei. Toll zu sehen!
Bei Rio Forgia bezogen wir unseren nächsten Übernachungsplatz, im Sommer anscheinend auch massenweise besetzt, windschiefe Baracken, kaputte Sonnenschirme und Stühle und ein paar einsame Abfallkübel deuten auf Tourismus hin. Jetzt ist es fast leer, gespenstig und trotzdem irgendwie nett. Eine Strandpromenade vom einen Ort zum Andern, mit schönen Steinen gebaut und auf der andern Seite verlassene, stillgelegte Industriebauten,
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img_5021img_5013img_5012 erstaunlich sauber und wenig Abfall.. aber es gab genau den Abfall, den ich schon lange suchte, irgendein Plastikabdeckteil von einem Auto. Zwei Scharniere dran geschraubt, ein Stück weggeschnitten, und schon hatten wir die perfekte Abdeckung für die Lichtschalter beim Eingang. Die sind nämlich so blöd platziert, dass die Hunde immer wieder das Licht einschalten oder die Eintrittstufe ausfahren, wenn sie dranliegen und das öfters während der Fahrt. Nun ist auch dieses Problem perfekt gelöst!

Nächstes Ziel.. der Küste nach zurück bis Trapani und dann Erice und Erice Antiqua, mit seinem Castello di Venere, ein antikes, aber voll bewohntes Städtchen auf dem Berg 751 M.ü.M. Eine Seilbahn führt von Trapani hinauf, wir bevorzugten (meine Leidenschaft!) die eindrückliche Bergstrasse.
img_5039Zum Glück hatte es doch einige Aussichtsparkplätze, eine Wahnsinnsaussicht über die ganze Umgebung, über die Stadt, Hafen und Meer. Es kam uns eher vor wie ein 3000er, aber ja logisch .. wir starteten ja bei Null ! Wir waren nicht die einzigen, die das erleben wollten, viele einheimische Touristen genossen es auch, aber in den weniger touristischen Gässchen konnten wir es sogar zeitweise ganz alleine geniessen!
Vor San Vito lo Capo fanden wir eine total schöne Bucht, einige Womos standen verteilt. Wir mussten erstmal Ent- und Versorgen, steuerten, nachdem uns die Sosta Camper und freie Stadtparkplätze nicht gefielen, den Campingplatz an.
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img_5095Unterhalb einer tollen Kletterfelswand, an Waldbrand geschädigten Jungpalmenfeldern vorbei, erreichten wir den grossen, sehr liebevoll und hübsch angelegten CP. Der Chef, ein fröhlicher, sehr netter Mann erklärte uns den Platz und schickte uns auf Besichtigungstour. Ein farbiges, unterhaltsames Campingdorf, Bars, Restaurants, Market.. Top Sanitäranlagen, Waschmaschinen, Trockner, Wifi, Informationstafeln u.s.w. Alles was das Herz begehrte… nur leider nicht unseres .. wir sind schon zu sehr mit dem Freisteher-Virus infiziert. Obwohl der Platz grosszügige Parzellen hat und noch lange nicht vollbelegt ist, wir fühlen uns eingeengt, wir brauchen die weite, freie Natur. So bedienen wir uns nur der perfekten E/V, für 5 Euro (der CP wäre bloss 12 Euro gewesen) der Chef lachte weiterhin fröhlich und meinte, vielleicht ein anderes Jahr… JA vielleicht später, wenn unser Rudel geschrumpft ist und wir etwas älter (Weiser?) geworden sind.. in 20 Jahren mit Rollator ?!
Wieder am Strand zurück, zwei tolle Nächte, nur vereinzelte Womos (die meisten ziehen sich Nachts in die Stadt zurück und geniessen den Strand nur am Tag).
Übrigens bemerken wir auch positive Abfallgeschichten! Hier kommt am Morgen früh ein netter Mann mit Kleinlaster vorbei, nimmt Womoabfallsäcke mit und sucht rumliegenden Müll zusammen.. mit Betonung: sucht! Denn es lieg fast nichts rum! Eigentlich der ganze Bezirk in und um Trapani ist sehr sauber und aufgeräumt!
.. was sich sehr schnell ändert als wir in den Bezirk Palermo kamen!
Nun wurde es auch schwieriger, geeignete Plätze zu finden. Eine nette Badebucht, über ein Strässchen das eher für einen Unimog wäre, war stark mit sonnenhungrigen Italienern belegt und es war irgendwie noch viel zu früh, um abzuwarten bis sich die Bucht leert. Zu nahe an Palermo wollten wir nicht, also umfuhren wir die Grossstadt über die Berge, uff das waren Strassen!! Löcher, Riesenwellen, abgebrochene Randstücke und Strassenführungen auf hohen Pfeilern, Achterbahn mässig 😝! Ein Stausee wäre unser Ziel gewesen, nur es war kein Hinkommen möglich, ein kleiner Zufahrtsweg total zugeparkt. Besser fahren wir weiter, raus aus dem Chaos führt ein Tunnel, ohne Bezeichnung, ohne Beleuchtung, kein Hinweis auf Länge und Grösse. Ein schwarzes Loch, gerade mal so gross das unsere Monschterburg reinpasste, paar Meter rein.. und NEIN .. da verlässt mich der Mut, ich setze zurück! Die nächsten zwei Autos, die folgten, wendeten übrigens auch. Nun nächstes Problem.. wir wollen eigentlich weiter um hinter Palermo an die Küste zu kommen, durch das Städtchen führt aber nur die eine schmale Strasse über gefühlte tausend Ecken raus und die ist völlig verstellt mit geparkten Autos. So beschlossen wir das kleinere Übel zu nehmen und fahren den Weg zurück bis vor Palermo, dort der Schnellstrasse nach raus an die Küste! Eine Riesenstadt!
Schliesslich stellen wir uns in San Nicola auf den grossen Parkplatz am Hafen, die Hundis dürfen noch schnell dem Hafenquai nach schnuppern und ihre Nachrichten setzen, June muss sich heute Nacht mit ihrem Katzenklo begnügen! Wir Zwei zogen dann los, das WoMo gut bewacht von unserem Rudel, eine gute Pizza zu essen.. und DIE war gut! Seeeehr gut! Dazu ein feines (wie unpassend) Bier, und ich zum krönenden Abschluss einen Mojito😉😀.
Anfangs war die Nacht noch etwas laut, für junge Erwachsene wohl ein Treffpunkt, aber ich habe gut geschlafen (Sigi nicht). Morgens bin ich mit den Hunden am Strand und Quai, das zu der Jahreszeit mit trockenem, angeschwemmten Seegras überfüllt ist, gelaufen und in der Gelateria, Creperia super leckere, verschiedenste Cornettis zum Frühstück geholt. Nach dem Spazier um Hafen und Castillo fuhren wir weiter. Es wird schwierig an Strände zu kommen, die Privatstrassen sind mit Gittertoren gesperrt, die Unterführungen oder Torbogen zu tief oder es gefiel uns einfach nicht, Sosta Camper und Camping alle geschlossen. Einen fahren wir noch an.. und haben Glück! Ein kleiner Familienbetrieb, die Jungs gehen morgens und Abends mit dem Fischerboot raus. Ein einfacher Platz, aber bis auf ein italienisches Dauercamperpaar leer, direkter Strandzugang, sanitär: WC ja, Dusche im Bau, für uns unwichtig wir bevorzugen unser eigenes Bad! Strom, Wasser und Entsorgung reicht uns. Die Hunde dürfen teilweise frei laufen und wir können uns ausbreiten wie wir wollen. Mal etwas Ruhe geniessen!
Es ist 28 Grad, wir sind eben vom Schwimmen zurück, das Wasser ist immer noch angenehm warm.
Liebi Grüessli aus Piana Calzata