Wanderung im Labyrinth…

Bei Methoni:

An dem schönen, unendlich langen Navarino Sandstrand mit totaler Stille… ausser beim Eindunkeln, dem Nerven raubenden Psssssstpsss der angriffigen Mücken.. hab ich herrlich geschlafen.
Nach dem Frühstück begaben wir uns zum Park-und Wendeplatz bei der Sykia-Enge und den Lagunen, am Fusse des Berges vom Paläokastro wo ein wild romantischer Wanderweg, durch Blumen und Tamarisken, über Stock und Stein begann. Immer begleitet vom Summer der wackeren Arbeiterinnen und Lieferanten des feinen, griechischen Honigs.


Den herrlichen Aufstieg zum Castell haben wir geschafft. Eine traumhafte Aussicht belohnte uns. Wie hab ich doch im Reiseführer gelesen… ? auf dem Wehrgang zur anderen Seite laufen ?
… nur dummerweise auf die falsche Seite… und das über schwindelnde Höhen teils mit fehlender Zinne. Aber tapfer wie wir drei sind, haben wirs geschafft!
Also zurück und irgendwie einem Trampelpfad nach, welch eine Pracht. Der Blick auf die Ochsenbauchbucht, dem Voidokilia und Lagunen …einfach umwerfend!
Nun irgendwie den Ausgang wieder finden, mein ehemaliger Spürhund Janosch versagt völlig, erschöpft wie wir sind irren wir über holperige Steine, Stufen, durch Gestrüpp, hohes Gras ,Menschen grosse Malvenpflanzen,Stacheln und Brennesseln. Das ist mir wieder eine Lehre… diesmal zwar Rucksack, Wasser und Notfallmedis dabei.. nächstes Mal werd ich aber auch Lange Hosen, Mückenspray und Wanderstöcke mitnehmen bezw. anziehen!!
Meine Beine zerkratzt, zerstochen und Knie aufgeschürft… aber es hat sich gelohnt, wenn wir nun nach unserer kleinen Rast noch den Weg zurück finden war das der Höhepunkt des Tages!
Dann hör ich Stimmen… und seh zwei Personen, schnell Wassernapf und Flasche in Rucksack, Andra geweckt… will die Leute fragen wie wir aus dem Labyrinth rauskommen, die Ruinen haben Sie verschluckt, oder hab ich schon Halluzinationen ? Rufe laut Hallo.. Hallo.. Nichts. Es wird nur langsam unheimlich… aber dann, zum Glück erspähe ich sie und kann mich Ihnen anschliessen. Ein zügiger Marsch den Berg runter, überhitzt kommen wir beim Womo an.
Jetzt haben wir uns ein Bad in dem türkisblauen, klaren Wasser verdient, sogar Andra geniesst es freiwillig!

Nun ist kein Mensch mehr da, nur das Schnarchen von Andra und das Zwitschern der Vögel ist zu hören.
Ich glaub ich bleibe diese Nacht gleich noch da, dann kann ich die Nestorhöhle morgen früh noch besichtigen und die Flughunde stören, für heute genug gelaufen!

… Pech gehabt, zu früh über den hübschen Platz gefreut.. erstes Mal seh ich ein Polizeiauto aus der Nähe, er erklärt mir freundlich dass ich hier nicht über Nacht bleiben kann, etwas von bumbum ?? Ob geschossen wird oder Scheiben eingeschlagen, sein Englisch war noch schlechter als meins .

June stellte sich wieder mal quer, diesmal hätte ich auch gerne bleiben mögen.
Sind dann nach paar, mir nicht sympathischen Plätzen am Fischerhafen von Marathopoli gelandet.
Haben ruhige Nacht verbracht und jetzt .. nach dem Frühstück, ist die Gegend immer noch wie ausgestorben.
Nur 2-3 Fischer, 2 Kinder und Kehrichtwagen mit Männer gesehen, obwohl Abends spät in den Strassen vom Dorf reger Betrieb herrschte.
So nun mach ich mich auf die Strasse.. mal sehen was uns heute erwartet?!
Bis bald!