Heisse Quellen

Die Strecke nach Thermopilon , erst über herrlich Bergstrecke, dann veränderte sich die Gegend zunehmend. Die schon vorher gute Strasse wurde breiter und schneller, die Häuser ähnelten unseren Einfamilienhäuser immer mehr und die Gärten waren gepflegter.
Öfters grosse Geschäfte und Industrie
und dann eine lange, ermüdende und doch schöne Strecke, viele Lastwagen waren da.. eine Transitroute!


An einem Imbissstand machten wir Pause , zwei Teller mit Suvlakispiess, Hacktätschli und Pommes, fein und frisch gegrillt und Getränk für nur 9 Euro.
Ein Österreicher Fernfahrer welcher diese Strecke oft fährt, warnte uns vom Besuch der Thermalbad Stätte… das schon länger geschlossene Thermalhotel sei als Asylantenheim umfunktioniert, es sei alles verdreckt und nicht empfehlenswert.
Da ich mich aber immer gerne selber überzeuge, wollten wir doch wenigstens hinfahren und schauen.
Der hintere Platz war für Womos neuerdings gesperrt, dafür durften wir auf der grossen Wiese stehen.
Die Luft war schön stark schwefelig und erinnerte an faule Eier.
Ausser dass die Einrichtung sehr einfach und etwas verlottert war und die von den Badegästen aufgewühlten Algen etwas Gewöhnung bedürftig waren, sah das ganze aber richtig toll, wild und romantisch aus.
Das oberste Quellbecken, eingefasst und mit Kiesboden, das Wasser sehr heiss, 42 Grad. Lange hielt man es da nicht aus. Weiter unten der Wasserfall, mit verschiedenen Stufen, das hell türkisfarbene Wasser sprudelte mit starkem Druck über die grünen, glitschigen, veralgten Felsen.
Eine herrliche Massage für Rücken, Schultern, tiefer gelegene für Beine, Knie und Füsse.
Der Auslauf floss als kleiner Fluss weiter durch weitere, kleinere, natürliche Badebecken.

Die Asylanten störten überhaupt nicht, kein einziges Mal wurden wir belästigt oder angebettelt… nein im Gegenteil, nett gegrüsst, eine Familie auf der Wiese am Grillieren und Picknicken winkte uns einladend zu und lud uns zum Mitessen ein… einfach so. Pouletflügeli, aus der grossen Schüssel, gemischtem und fremdländischen Salat füllten sie uns eine kleinere Schale voll, Fladenbrot mussten wir versuchen.. es war sehr gut!!
Mit Händen, Füssen und Goggle Übersetzer unterhielten wir uns. War lustig, ich habs auf Deutsch eingetippt und wurde in Arabische Zeichen gewandelt: شكرا لكم، والطعام جيد جدا
Danke, das Essen ist sehr gut!
Die Frau freute sich und bedankte sich auch.
Wir fühlten uns jedenfalls gut und sicher auf dem Platz.
Bis auf die aufdringlichen, blutdrünstigen Mückenmonster, die belästigten uns und die Hunde eklig, zum Glück nur vom Eindunkeln bis in die Nacht.

Nur 3 km weiter erreichten wir schon den nächsten Badeplatz, ungewollt auch Übernachtungsplatz, da June si entschied 😜.
Ein Moment nicht achtsam und mein Womotiger traute sich endlich wiedermal ins Gelände. Sam,Uschis Collie war gerade in seinem Zuhause.
Und schwups war sie auf den Felsen im Gebüsch verschwunden.
Wir verbrachten den Tag gemütlich mit Wellness. Das Wasser ist hier ein ruhiger „Badeteich“, weniger warm… es blubbert überall Luftblasen an die Oberfläche und es hat eine Tiefe dass man gut laufe und schwimmen kann.


Das Bad ist rege besucht, immer sind paar Autos auf dem Parkplatz. Ein Paar schmiert Gesicht und Hände mit Schlamm ein, erklärt mir dass das für weiss nicht was heilsam sein soll. Tja nützts nichts -schadets nichts.
Eine Frau fordert mich auf ihr zu folgen, sucht bei der Ufermauer in der Tiefe nach der kostbaren grauen Schmiere und drückt sie mir in die Hand. Natürlich hab ich es ausprobiert.
Wir haben später Landkarte und Reiseführer studiert und die Route für den Heimweg auskundschaftet… mein Weg führt nun doch nicht über Ungarn, die Bekannten die ich besuchen wollte sind wieder in der Schweiz.

June hat sich gegen Abend wieder zu ihrem Rudel in die Monschterburg getraut und so werden wir heute weiter ziehen , die Meteoraklöster sind angesagt.
Vorher aber noch ein gesundes, verjüngendes Erholungs-Morgen Bad!

Um 7 Uhr waren wir schon im Wasser, leider nicht die Ersten.
Bei dem schönen Sonnenaufgang und Vogelkonzert nicht erstaunlich.
Sogar ein Eisvogel gesellte sich zu uns, wohl auf der Jagd nach Mini Fischchen zum Frühstück.
Die unteren Flussbecken und Ausläufe in der Schwemmlandschaft hab ich heute auch entdeckt, waren aber zu sehr veralgt und nicht einladend.

Übrigens June gefällst hier wieder mal besonders, sie hat uns „Verlängerung“ verordnet und sich ins schattige Gebüsch auf den Felsen verdrückt. Dafür kriegt sie Morgen früh Castello Arrest damit wir zeitig weiter können.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!