Gute und schlechte Erfahrungen…

Die gestrige und heutige Fahrt habe ich genossen!
Grösstenteils habe ich mal Tante Navi ignoriert und mir meine Route selber ausgesucht. Jedenfalls war sie sehr abwechslungsreich, von der einfachen Schnellstrasse (mit unzähligen Baustellen), holperigen, längs-und quergerillten, löcherigen und mit Wellengang wie auf hoher See, bis zur matschigen, unbefestigten Feldstrasse. Jedenfalls könnte ich nun meine Monschterburg auch auf die FB Seite der dreckigsten Womo’s stellen .


Aber es hatte fast keine Lastwagen und ganz wenig Verkehr, dafür wunderschöne Landschaften. So manches Traumhäuschen für mein Alterswohnsitz erblickte ich.
Auf den unendlichen Feldern stehen, wie Inselchen, kleine Wäldchen oder Baumgruppen und wenn man so gemütlich dran vorbei ruckeln kann sieht frau auch die versteckten Bauernhöfe und Häuschen darin.

Auch Storche gibt es hier wieder vermehrt zu sehen. Nicht so sehr viele wie in Spanien und Portugal, aber doch alle paar Kilometer wieder ein Nest auf Strommasten, meisst bei einem Bauernhaus. Darin eng beieinander die ganze Storchenfamilie. Die Jungen sind schon fast so gross wie die Eltern und die Wohnung wird deutlich knapp!
Sie sind sicher als Mäusefänger willkommene Untermieter bei den Landwirten.

Die Strasse verläuft sehr nahe der Russischen Grenze und ich muss immer aufpassen um nicht falsch abzubiegen.

Komisch, an den Landstrassen die schier unendlich lange, schnurgeradeaus laufen, hat es blaue Strassenschilder. Die einen mit Tanne drauf, mit Hütte oder Männlein und Frau ( dachte da an WC ) … Hab dann mal einer Tafel gefolgt und einen grossen Parkplatz mit Abfallkübel, Bänken und Picknickhäuschen gefunden… unser idealer Übernachtungsplatz. Ein Bimobil stand schon einsam da.. hoffentlich fühlt er sich nicht zu sehr gekuschelt, wenn ich mich auch da hin stelle.


Die drei Vierbeinmonschterli freuen sich endlich im Wald austoben zu können, später koch ich mir brav ein Gemüse-Bulgur Eintopf.
Spät fahren noch zwei Lasterzüge auf den Parkplatz für ihre Nachtruhe.
Habe sehr gut geschlafen und bin schon früh erwacht und losgefahren… wollten wir doch endlich an die Ostsee!!

Eine Autostopperin freute sich dass ich anhielt, ich verstand jedoch kein Wort und liess sie einfach einsteigen, mit ihrem grünen Koffer. .. Sie freute sich auf die Mitfahrgelegenheit und ich auf Gesellschaft, zeigte ihr noch auf dem iPhone wo ich hinfahren wollte und sie deutete gerade aus und los ging’s.
Im letzten Moment nach der Kreuzung sah ich dass mein Weg, nach Klaipeda, rechts abgezweigt wäre … und oh Schreck gerade aus nach Russland führte. Stopp am Strassenrand und meine kurze Begleitung musste wieder aussteigen, sie schüttelte mir herzlich die Hand und bedankte sich noch, die Arme und ich folgte endlich mal der aufgebrachten Madame Garmin… “ bitte wenden“.


Als erstes besuchte ich in Klaipeda ein Einkaufszentrum auf.. da fand ich auch gleich Telefonanbieter um mir endlich eine Wifi Simkarte zu kaufen.
Beim ersten Geschäft hatte es nur kleine Karten mit 1 GB Datenvolumen, als ich den Preis hörte konnte ich es fast nicht glauben und kaufte natürlich eine für 1€ 50 Cent . Bein andern Laden gabs grössere 16 GB für 12€ 50 .
Super nun kann ich wieder unbesorgt ins Netz und erst noch erstaunlich schnell!
In einem Geschäft habe ich mega coole E Bikes und Roller gesehen. Mensch das wär doch was, an Stelle meines Velos 😀!


Auch meine Diesel Tankfüllung war erfreulich günstig. Der Liter Diesel für 88 Cent .

Ganz so freudig war ich dafür danach nicht… eigentlich wollte ich mich nur etwas umsehen in der Stadt, stand dann aber plötzlich vor der Schranke der Fähre zur Kurischen Nehrung. Na ja was solls, ich werde in diesem Leben nur einmal hier sein, so beisse ich in den sauren Apfel und blättere die 30€ hin für die kurze Überfahrt. Den teuren Eintritt (nochmal 30€) spare ich mir dann drüben und fahre nur aussen rum… dachte ich mir Es führt nur diese Strasse über die Halbinsel… welch ein Abriss und da sagt einer noch unsere Schweizer Vignette sei teuer! Nein das geht mir nun doch zuweit. Wir stellen uns auf den einzigen Parkplatz vor dem Park und wandern durch die Dünen, das versprochene Meerbad kriegt Janosch später an der Küste, da werden wir nun ein nettes Plätzchen zum Übernachten suchen gehen…. natürlich mit Vorbehalt, dass unsere vierte im Bunde… wer erräts ?? Gnädigst den Eingang in die Monschterburg findet!!

Morgen treffe ich vielleicht auch wieder auf meine zwei Schweizerinnen, die mir dann viele Fotos von ihrem Entdeckungsausflug und Velotour auf der Insel zeigen und erzählen können .

Bis bald!