Lettland

June hat sich dann doch bereit erklärt ein zu steigen und ich hab bei der Baustelle vor der Fähre noch eine Abzweigung entdeckt. Da gelangte ich doch noch auf einen kleinen Parkplatz, von wo eine Holztreppe über die hohe Düne zum Strand führte.
Janosch … im Glück .. freute sich endlich wieder mal mehr Meer .
Nach kurzem Aufenthalt zurück mit der Fähre aufs Festland, ein Schlafplatz suchen. Dabei geriet ich fast an die Lettland Grenze. Irgendwie hatte ich erst kein Glück. Von der Hauptstrasse aus kann man keinen Blick aufs Meer erhaschen und wenn ich paar Mal Stichstrassen zur Küste einschlage, steh ich bald vor Fahrverbots- oder Privatstrassen Tafeln. Am Strassenrand stehen massenweise Leute mit Tafeln und werben für ihre Gästezimmer oder Ferienwohnungen… voll mit Touristen Überbauungen.
Zwei mal ein Im Camper Kontakt angebotene kostenlose Stellplätze nach Koordinaten angefahren. Meine Suche endete beide Male im Nirgendwo und im Nichts verlaufenden Strassen. Nochmal versuch ich es, wende und steure den knapp aus den Augenwinkeln erspähte Baggersee an. Nun war mir das Glück hold. Da konnte man super, direkt am „Steilufer“ stehen, mit tollem Blick auf den schönen See.


Riesige Schwärme Seeschwalben kreisten über dem Wasser und machten ihre Arbeit gut… fast keine Insekten störten das draussen Sitzen, die Vögel wurden satt !
Über den See war ein „Skilift“ gespannt, wo sich wohl Surfer, mangels Wellen, ziehen lassen.
Ein wunderschöner Sonnenuntergang ersetzte den TV, denn Sat. Empfang hatte ich dort unter den Bäumen natürlich nicht.
Schön wars, aber nicht grad leise… der Flugplatz in der Nähe des nd hinter den Bäumen die Strasse. Später russische Jugend die rumblödelte und lärmte… na ja, halt Ferien..
Und meine Jungs waren ja auch mal so jung !
Anscheinend waren die auch so brav wie meine… um 24 Uhr war Ruhe… die Burschen wohl im Bett.
Am nächsten Tag fuhr ich dann in Lettland zwei Parkplätze an, nahm die insgesamt ca. 25 km Fahrt über staubige, rumpelnde Schotterpiste in Kauf, wobei ich ein einsames, wildes Plätzchen erwartete.

Leider oh Schreck, auch hier überfüllter kleiner Parkplatz, nicht einladend für eine gemütliche Nacht. So durften die Hundis kurz ans Wasser und die Rumpelei wurde fortgesetzt. Immer wenn ein Auto von Hinten nahte oder entgegen kam musste ich schnellstens die Fenster schliessen, man wurde sofort von einer riesigen Staubwolke eingehüllt.

Ich hatte gerade Liepaja erreicht, als mir eine Whatsapp Nachricht von Susanna meldete, dass die Beiden ganz in der Nähe sind und einen netten Übernachtungsplatz bei einem Friedhof, am Strand von Skede, gefunden haben.

Es ist schon leichter etwas zu finden, wenn frau zu zweit fährt und die Beifahrerin als Copilotin die Navigation übernimmt und Ausschau hält!
Ich meide ja eigentlich Friedhöfe und Kirchen, diesmal war ich aber angenehm überrascht. Der kleine Parkplatz diente hauptsächlich paar einheimischen Badenden und einigen Fischern zum Parkieren, der Friedhof war sogar herzig, klein, wild mit Gras und Büschen überwachsen und hügelig. Von Gräber in unserem Sinne nichts zu sehen.


Paar Schritte durch die Düne und schon waren wir am Schönen Strand.
Spät war es, nach dem Nachtessen… nur die paar Fischer harrten noch am Ufer und zwei Jungs die sich im Wasser tummelten und mit einem ferngesteuerten Strandbougie spielten. Andra hätte sich am liebsten zu denen begeben, ich muss ich glaub auch mal so ein Spielzeug kaufen, sie ist wahnsinnig fasziniert von den flitzenden, surrenden Dingern!
Am Morgen wagten wir uns auch kurz zum Schwimmen ins Meer, die Kühle war auszuhalten doch das trüb, braune Wasser war nicht besonders einladend. Ich mag es weniger, wenn der Boden nicht sichtbar ist!
Unterwegs kurzer Spaziergang an die angepriesene Steilküste, na ja… massenweise Touristen .. wir mit dabei die den Strand über eine Holztreppe besuchten und die Küste… eher ein kleinerer Erdrutsch/Abbruch der Küstenkante, von paar wenigen Metern Höhe bewunderten. Hier wo alles so Topfeben ist, wirkt die kleinste Erhebung halt sehenswert.
Bei Ventspils psrkten wir die Womos im Schatten, die Hunde mussten mal warten und wir besichtigten die Stadt und Hafen. Der Markt wurde gerade abgebaut und das Städtchen war erstaunlich ruhig.
Einige der bunten Kühe des internationalen Künstler-und Mäzenprojekts 2002 sind noch über die Stadt verteilt. Eine Miniatur davon hatte ich früher noch in meinem festen Haus.
Eine Gruppe der sieben mentalen Meteoriten , dann eine Skulptur
“ der Schiffsbeobachter“, einKopf aus Fels gehauen, mit Löcher aus welchen Wasser spritzt. Und noch etliche Plastiken mehr konnten besichtigt werden.
Die Häuser, viele im Jugendstil erbaut, oder dann die üblichen, hübschen Holzhäuser.


Das nächste Ziel, die Nordspitze von Lettland, Kolka. Eine anstrengende, langweilige Fahrt. Fast Alles immer geradeaus, kein Haus, kein Nichts… nur Bäume, Wald und Bäume und das eine gute Stunde lang.

Die “ Nordspitze“ … ein überfüllter Parkplatz 3 Euro die Stunde ( das reicht gerade um die Spitze zu besuchen), paar Bauschuttbrocken… ein eingestürtzter Leuchturm, paar Skulpturen, am Strand Algen und Miniaturquallen und im Sand schwarze „Steine“ , die Dinger sind schwarz, tönen beim Zusammenschlagen wie Steine aber sind ganz leicht. Keine Ahnung was das ist. Erst dachte ich Kohle von der Brandund „poliert“ oder angeschwemmte Ölklumpen?, die Lösung steht noch offen!

Die andere Seite des Zipfels führt an Häuser vorbei, See und Flüsschen zeigen sich kurz und dann finden Veronique und Susanne, welche vorfahren, einen mega süssen Campingplatz, so richtig naturbelassen auf Wiese direkt, nur mit einer Föhrenhecke bewachsen.


Ein Spielplatz für Gross und Klein, Kanus Vermietung, ein Beizli mit verschiedenen , romantischen Sitzgelegenheiten, offene Feuerstellen bei den Stellplätzen, lustige Holzfässer als Gästezimmer auf der kleinen Düne, ein altes, buntes Boot zum Übernachten( im Trockenen) und eine Sauna im Fass. Viele nette Deko Gegenstände, Alles mit Liebe gebaut! Eine sehr nette Crew hiess uns willkommen und nachdem wir uns installiert hatten, Susanne ihr Sportliches Entrée in Form von Federballspiel bekam, setzten wir uns zum Essen in die Gartenwirtschaft.
Der platte Fisch schmeckte gut hatte jedoch etwas zu viel „Gebeine“ die für mich etwas zu mühsam rauszulesen schienen .

Kurz vor Mitternacht, immer noch nicht stockdunkel eine komische Lichterscheinung überm Meer.
Die Nacht herrlich und ruhig geschlafen, erwachte ich um 4 Uhr, der Himmel über dem Meer leuchtete Rot, ein mega Sonnenaufgang.

Mir gefällts so gut und bleibe noch eine Nacht hier, susanna und Veronique sind weiter, die Hauptstadt Riga besichtigen und später langsam wieder Richtung Heimat zu ziehen… wer weiss, vielleicht kreuzen sich unsere Wege nochmals!?