Wie die Zeit vergeht…

Seit dem letzten Reisebericht ist wieder ein Weilchen vergangen.
Von Përmet über Ioannina, zum See Techniti Limni Aoou, den Meteoraklöstern, an den Baumwollfeldern vorbei nach Thermopylon zu den verschiedenen Quellen, Wasserfällen und Thermalbecken in der Natur.
Wir haben das Leonidas Denkmal besichtigt, dort auch gleich Wasser gezapft, dann durch die Berge in die wunderschöne Bucht vor Alyki, wo wir in glasklarem Wasser schwimmen waren, ein Dörfchen, nun im Winter fast ausgestorben.
Über Psatha zum Limni Vouliagmenis, dem „See“, der mit dem Meer mit nur einem bachähnlichen Durchgang von ein paar Metern verbunden ist.
Beim Leuchtturm und Ausgrabungen vom Tempel der Hera übernachteten wir auf dem Parkplatz, mit toller Aussicht bis zum Isthmus Kanal von Korinth.
Nächster Tag über Loutraki nach Korinth, mehrfach über alle Isthmus-Brücken, der Senkbrücken und der hohen Brücke gefahren.
Mit Koordinaten von Googlemaps suchten wir die Vodafone Shops, ich brauchte ja dringend eine Daten Simkarte.
Schon komisch wie abgelegen, an engen Feldwegen durch einsame Olivenhaine diese Shops gelegen sein sollen, ob sich da auch Kunden hin verirren können??
Auf dem Hausplatz zerfallenen, leeren Gebäuden mit viel Schutt und Abfall sind wir gelandet, na manchmal denke ich, dort hin würde Vodafone auch gehören, war aber nicht so. Auch die zweiten Koordinaten Angaben waren falsch. Der Laden im nächsten Dorf leider geschlossen. Also verschoben wir die Aktion auf den nächsten Tag, wo ich dann in Korinth im Vodafoneshop eine überteuerte Internetkarte für den speziell für Vodafonekarten gekauften Huawei erstand. Leider daran nur kurze Zeit Freude, nach dem ersten Ausschalten des iPhones funktionierte das Teil schon wieder nicht.
Die nächste Nacht verbrachten wir auf dem Burgparkplatz von Akrokorinth. Bei der Besichtigung der mega coolen Festungsanlage freuten sich auch unsere 5 Monschterli Vierbeiner am ausgiebigen Spaziergang, wobei June es wieder mal vorzog, in fremden Gemäuern zu übernachten.
Da die Anlage um 15 Uhr ihre Tore schliesst, konnten wir sie auch nicht mehr abholen und wollten halt bis am Morgen warten um sie von irgendwelchen Burggespenstern zu befreien und in die Monschterburg zu retten.
Natürlich liess uns die Sorge um sie dann doch keine Ruhe und wir beobachteten sie zwischendurch mit dem Tracker.
Mitten in der Nacht hat sie es dann doch erstaunlicherweise geschafft, durch das Wirrwarr der Burgmauern und über die Felsen zum Parkplatz zu gelangen.
Die Weiterfahrt, Besichtigung von Ancient Korinth und Besuch von der Stadt Korinth und Vodafoneshop war somit gerettet und wir von einer weiteren Burg/Katzen Suchwanderung verschont.

Weiter nach Epidauros, eigentlich wollten wir das grosse Theater besichtigen, 12 Euro Eintritt war uns dann aber doch zuviel, die restlichen Ausgrabungen wollten wir ja sowieso nicht anschauen gehen und die Hunde hätten auch nicht mit dürfen. So fuhren wir wieder zurück ins Dorf Epidauros, wo ich ja auch schon war, spazierten vom kleinen antiken Theater zum Strand und zurück und dann in eine Taverne zum Essen.
Fuhren weiter um einen neuen Platz zu suchen, den wir bei Paralia Metamorphosis fanden. Wiederum ein völlig einsamer Strand, totale Ruhe, Dunkelheit, super!

Die Halbinsel Methanon… zum Vulkano Parkplatz gefahren, dann wanderten wir mal ohne Hunde rauf zum Vulkan. Es war steil und steinig und bereitete uns doch schon ein bisschen Mühe.. doch es lohnte sich, auch wenn ich die Kletterei nun auch zum 2. Mal machte.
Noch rund um die Insel und zurück, über Metamorphosi und Galata zum Agios Athannasios, wieder ein toller Strand mit einem zerfallenen Haus, etwas zu viel Abfall, dafür einem traumhaften Sonnenuntergang.

Samstag Nationalfeiertag… erst fast leere Strassen… bis dann durchs nächste Städtchen, gerammelt voll, festlich gekleidete Menschen, oder dann in allen möglichen Uniformen, promenierten durch den Ort, Cafe und Tavernen voll und fast kein Durchkommen mit dem Womo. Der Küste nach bis Paralia Lampagianna, von wo wir zur Franchthi Höhle wanderten.
Die Geschichte mit June kennt ihr ja schon!
Nach zwei wiederum schönen Nächten mit Schaukeln in den Schlaf (Sturm) ging es zu den Didymo Dolinen, dann nach Nafplio, eine kleine Stadtrundfahrt mit Womo durch enge Gassen und zum Burgparkplatz hoch und dann zum KarathonaStrand zum Übernachten.
Nächster Tag zum Brunnen Agio Moni, der Quelle der Hera, welche beim jahrelangen Trinken des Wassers die Jungfäulichkeit wieder erlangte.
Bei Nafplio wieder mal mehr den Vodafone Shop aufgesucht, die Hilfe, die sie mir boten, irgendwelche Einstellungen die sie machten, hielt auch nicht lange, jedenfalls ärgere ich mich nur noch über Vodafone, habe die Simkarte ins alte iPhone gesteckt und damit einen Hotspot eingerichtet. Zwar umständlich und nervig aber es geht für die Not. Die nächste Karte werde ich von einer anderen Gesellschaft versuchen!!
Kulturprogramm geht weiter..
Bei Tiryns/Tiryntha, der von Zyklopen erbauten Festung, in der der junge Herakles heran wuchs.
Dann Argos, Larisa, die Burg und der Burgberg.
Der Steilküste nach, verschiedene Plätze, die uns aber nicht zusagten, angefahren und dann aber zum Schluss das Kleinod bei Limni Moustou gefunden, ein ewig langer Kiesstrand, total einsam und ruhig, mit ruhigem Meer und hinter dem Strand Mickyland/Naturschutzgebiet… mit Ottern, Enten und Goldschakalen. Einer Aussicht übers Meer zur gegenüber liegenden Altstadt auf dem Burgberg von Paralia Astros.
Die Hunde voll glücklich, Micky im Element und er musste lange gerufen und mit viel Überredungskunst von der weiteren Entenverfolgung abgehalten und aus dem Flüsschen gezogen werden.

1.11.17
Heute wollten wir den Strand wechseln, dazu über Umweg ins Parnon Gebirge ca. 90 km gefahren, um dann nach Begutachtung des 2 km entfernten Platzes an den letzten Platz am Traumstrand zurück zu kehren!

Aber wir hatten trotz ab und zu Regen und viel Nebel einen tollen Ausflug mit vielen Sehenswürdigkeiten.
Beim Kloster Loukous bestaunten wir den mit Tropfstein verzierten Aquädukt, na ja… das Kloster liessen wir links liegen, ist halt nicht so unser Ding. Aber die gewaltige Landschaft mit den tiefen Schluchten, die verrückten Steilhänge, welche bewirtschaftet werden, man glaubt, die Bauern hier brauchen Steigeisen zum arbeiten.
Schade nur haben wir lange keine Aussicht wegen dem Nebel, es ist auch empfindlich kalt geworden auf der Höhe, die Bergstrasse führt uns bis auf 1526 Meter ü.Meer.
Aber wir müssen immer wieder anhalten und staunen. An einem der vielen öffentlichen Brunnen, teilweise mit Wasserhahn und Schlauch Anschluss füllen wir wieder unsere Frischwasservorräte auf, hier in den Bergen herrlich frisch und klar.
Wir kurven bergauf und bergab, teilweise muss gut aufgepasst werden, die Strassen weisen oft viele Löcher auf, die Strassenränder am Abgrund sind ausgefranst und mit grösseren, abgebrochenen Stellen, oft nur mit paar hingelegten Steinen markiert. Einige Dörfchen sind eng, steil oder mit vorstehenden Balkonen oder Markisen bestückt.
Heute nach nun wiederum einem Monat gemeinsamem Leben und Reisen in der Monschterburg ziehe ich die Bilanz…
Wenn ich Freude und Aber auf die Waagschale lege, wiegt Freude eindeutig mehr. Auch wenn ich zeitweise das Alleinfahren genoss, spannend fand und auch Genugtuung empfand, es alleine geschafft zu haben, ist es für mich doch schöne, mit einem geliebten Menschen an der Seite zusammen das viele Schöne zu erleben.
Besonders natürlich, wenn diese Frau dann auch noch oft die selben Interessen und Vorlieben hat. Wenn sich die „Arbeit“ als Teamwerk entwickelt.
Ich fahre öfter, Sigi tüftelt neue Routen und Sehenswürdigkeiten raus und navigiert als guteingespielte Co-Pilotin.
Sigi kocht gerne und gut… ich ja früher auch, nun aber esse ich lieber und wasch dann ab.
Über Dinge, die uns früher nervten, können wir heute meist hinweg sehen und nehmens gelassener.
Wir geniessen die wunderbaren Momente, die uns dieses herrliche Land bietet.
Die wahnsinns Farben in jeder Jahreszeit, von Braun, Rot, Ocker, Gelb und sogar jetzt gegen den Winter noch zwischen durch verschiedene Grün.
In den Bergen heute riesige Felder mit rosa Heidekraut, fast wie in der Lüneburger Heide.
Fast alle Menschen sind zu uns Womofahrern total freundlich und hilfsbereit, im Strassenverkehr gelassen und verständnisvoll.
So oft denken wir… das ist nun der schönste Platz, die schönste Landschaft oder der reizendste Ort, aber nein dann steigert es sich immer mehr, Frau könnte alle paar Meter anhalten und Fotos schiessen, welche dann leider doch nicht das hergeben, wie es unser Auge und Herz empfindet.
Obwohl wir diesen Winter sehr viel Zeit hier verbringen werden, wird es doch immer wieder Neues zu entdecken geben und es wird uns sicher noch manchmal hierher ziehen!