Paar Kratzer mehr…

Am 10.02.18 ging uns das Wasser aus, so mussten wir wohl oder übel mal kurz ins Dorf hoch fahren. Bei der Kapelle am Wasserhahn unseren Schlauch anschliessen und Tank, Kanister und Flaschen auffüllen. Im Dorf im Minimarket die paar wichtigen Lebensmittel einkaufen und wieder zurück an unser gemütliches Plätzchen am Sauriereierstrand.
Itineo’s haben sich zum Besuch mit leckerem Süsszeugs angemeldet.
Aus der ruhigen Bucht wurde ein brodelnder Wasserkessel. Die Wellen haben sich mit dem Wind gedreht und schlugen hoch ans Ufer.
Wo Sigi erst noch über die zerbrochenen Betonplatten zum Baden ins Meer stieg, preschten nun die wilden Wellen drüber. Ein „Kapitän“loses Ruderboot, wahrscheinlich von der Nachbarbucht, schaukelte und tauchte… mal Kiel aufwärts mal abwärts im Strudel der Wellen. Mal wurde es ans Ufer gespült, dann holte das Meer seine Beute zurück.
Beim letzten Morgen-Hundespaziergang stolperte ich über die Steine, schlug so blöde auf einem Stein mit dem Fuss auf und hab mich dann schmerzend, humpelnd zum Womo geschleppt. Erst befürchteten wir, der grosse Zeh sei gebrochen, er schwoll dick an und verfärbte sich blau, violett. So humpelte ich paar Tage mit Stöcken in der Gegend rum, für weitere Exkursionen musste ich Sigi mit den Hunden alleine ziehen lassen.

Inzwischen, nach 5 Nächten, zogen wir weiter Richtung Süden. Wir wollten noch paar unentdeckte Buchten suchen. Bei Merzapos war die Strasse mit Sturm-Schwemmholz und Bambusröhricht, vom letzten Unwetter, versperrt, die paar Schritte liessen wir die Monschterburg stehen und besichtigten den kleinen Strand, verzichteten dann aber auf die Räumarbeiten von Hand, es war noch früh und wir wollten noch mehr erforschen.
Alles über kleine, fast menschenleere Strassen durch hübsche Manidörfchen. Wir staunen immer wieder über sooo viele Steine… Steine auf Feldern, Steine in Olivenhainen, Steine in Gärten und… Häuser aus Steinen! Die kargen, trotzigen Turmhäuser faszinieren uns und sie sind trotz ihrer Kargheit einfach schön.
Oft kann man auch fast nicht erkennen, ob es sich um ein neues oder altes Gebäude handelt, teilweise sind die mit gehauenen Natursteinbrocken gemauerten Häuser mit Dachabschlüssen gebaut, wie bei einer halbverfallenen Ruine oder mit Zinnen.

Hinter Gerolimeras finden wir einen Schlafplatz auf einem kleinen Park/Wendeplatz bei einem alten Steinkirchlein und Strändchen.
Am Morgen kommt überraschender Besuch von Tina und Klaus, die ihren Übernachtungsplatz mit Aussicht in luftiger Höhe oberhalb der alten Manidörfchen gefunden hatten.

Wir fahren weiter zum Strand Kamares, ein Besuch der Tavernen scheiterte an geschlossenen Türen.
Auf der anderen Strassenseite der Strandstrasse, hinter Gebüschen, bot sich ein Platz zum Übernachten, doch für uns bloss eine Notlösung. Weil sich hier wohl keine Touristen im Winter verirren, fahren die Einheimischen diese Strandstrasse im Renntempo und wir müssen die Hunde anleinen.

Nun haben wir dann alle kleinsten Stichsträsschen und Feldwege zu den Stränden und Buchten abgefahren, öfters zum Umkehren gezwungen, weil die Wege eindeutig zu matschig, eng oder unbefahrbar wurden.
Beschlossen, eine Nacht beim altbekannten „Baggerstrand“ bei Kokkinias zu verweilen, da ist wenigstens wieder mal ein Hundeparadies.
Rulo kriegte sein Zelt aufgestellt und war zufrieden…. bis wir Morgens verschlafen aus dem Fenster schauten.
Unsere Monschterburg war eine Insel, dahinter „schwamm“ Rulo’s Häuschen!
Die nächtlichen Regengüsse hatten den trockenen Parkplatz in einen matschigen See verwandelt.
Dafür mussten wir leider feststellen, dass die Wasserhähne inzwischen abgestellt worden sind oder vielleicht durch die vielen Unwetter beschädigt wurden.

Nun wir wollten sowieso Xilis erkunden, davon hatten wir von Steffi schon gehört… auch dass es wahrscheinlich für „Weisswände“ nicht befahrbar sei.
Nun unsere Monschterburg ist ja nicht strahlend weiss, nebst den Bemalungen zieren ja auch genügend Matschspritzer, Sand und Kratzspuren das Womo!
Also versuchten wir unser Glück trotz Warnung… und fast hätten wir es wieder geschafft, erst das letzte Stück mussten wir kapitulieren. Bis hier kletterte die getreue Monschterburg über Stock und Stein, Geröll, Sand und Matsch… an peitschenden Ästen und Dornenzweigen vorbei und über ausgewaschene Furchen.
… und dann gings zu steil hinunter. Sigi stieg aus um zu erkunden ob wir es wagen…
Dann kam gerade der Ziegenbauer vom grösseren Ziegenstall weiter unten mit seinem Motorrad vorbei, staunte über das ungewohnte Vehikel auf seinem Weg und deutete uns, umzudrehen, hier runter sei für dieses Gefährt unmöglich, zu rutschig sei der Schotter auf dem steilen Pfad.
Tja so kehrten wir um, es hat sich trotzdem gelohnt dahin zu fahren.. einfach wunderbar diese Landschaften!
Und nun da sich die Monschterburg gerade so schön mit holperigem Weg eingelaufen hat, fahren wir an unsere mega, eindeutige Traumbucht vom Paralia Demonias, am nördlichsten Ende. Ringsum nur lauter Natur… keine Stromleitung, kein Laternenmast, kein Fahrzeug… nur WIR… und wer erräts?….
JA .. Itineo’s hatten die Fahrt auch gewagt und sind mit feinem (Omnia)Käsekuchen bei uns eingefahren, Sigi hat meinen Lieblingslebkuchen gebacken und wir hatten einen sonnigen Kaffee und Kuchen Nachmittag genossen.


Später hat Sigi leckere Süsskartoffeln aus dem Backofen mit Pilzen und Salat aufgetischt und damit wir nach Sonnenuntergang noch länger den gemütlichen Abend geniessen konnten entfachten wir ein Lagerfeuerchen. Bestaunten die glitzernden Sterne bis die nächtliche Kälte doch zu sehr in die Knochen kroch.

Die letzten zwei Tage sind wir auch wieder in dem herrlich türkisblauen, kristallklaren Wasser schwimmen gegangen. Die Buchtchen bilden auch lustige „Kinder“Badewannen.
Heute sind Tina und Klaus weiter gefahren. Wir bleiben noch bis Morgen hier, es hat eben begonnen zu regnen.
Es hat hier leider auch sehr schlechtes Internet. Heute ist hoher Feiertag (Kathara Deftera), der reine Montag. Es werden sechseckige Papierdrachen fliegen gelassen und alle Geschäfte sind geschlossen.
Morgen fahren wir nach Richea, auch eine abgeschiedenen Bucht… müssen jedoch vorher noch Einkaufen und Wasser bunkern. Denn auf der Strecke zu unserem nächsten Ziel wird es dann keine Einkaufsmöglichkeiten mehr geben.
Dort bei Fokianó hat es auch wieder weder Internet noch Telefon aber…. eine super Taverne mit nettem Wirt/Koch… falls er denn wirklich ab 20.2.18 wieder geöffnet hat!

Auf FB oder von Bekannten wird öfters gefragt: habt ihr keine Angst so alleine auf freien Plätzen zu stehen?
Und wie schützt ihr euch?

Nun Angst ? Nein und wenn wir uns doch mal nicht wohl fühlen an einem Ort, so fahren wir ganz einfach weiter!

Sicherheitsvorkehrungen, welche zum Verkauf angepriesen werden, haben wir nicht, Schlösser können alle geknackt werden, Fenster zerstört, wenn wirklich einer rein will ist das möglich. Es geht nur noch mehr kaputt.
Einen Gaswarner haben wir nicht und glauben auch nicht an die Schauermärchen mit Narkosegas.
Unsere (Monschter) Hunde schrecken ab und verteidigen uns.

Und… da habe ich eben von einer Freundin diese „Rat“Tafel geschickt bekommen:

Bis bald.. wir grüssen euch herzlich!