Kerkyra…zauberhaftes Insel Flair… und vierbeiniges Sorgenkind

Dienstag 20. März/Mittwoch 21.3.18
Der Wunsch von einer ruhigen Nacht wurde von „Petrus“ nicht beachtet, ein heftiges Gewitter direkt über uns liess uns „Hundeberuhigungsdienst“ machen. So sassen wir zwei müden Frauen auf dem engen Platz am Fussboden, je einen zitternden Oldy Dog im Arm. Und Micky wollte auch dreimal raus und trotzdem waren die Unterlagen auf den Sitzen morgens feucht…
Als sich das Donnern und Blitzen endlich verzog, blieb uns nur noch ein kurzer Schlaf… um 9.30 Uhr mussten wir wieder in Kerkyra bei der Tierärztin sein.
Danach wollten wir uns die Strände, welche Margret, eine liebe Womo Freundin, empfohlen hatte, erkunden, dabei auch in Agios Matthaios, einem netten, urigen Dörfchen mit einer speziellen und ausgesprochen guten Metzgerei einkaufen gehen. Auch die hatte Margret uns empfohlen… und es hat sich gelohnt, uns mit der Monschterburg zweimal durch die engen Strässchen zwischen den Häusern durch zu quetschen! So leckeres Fleisch zu äusserst günstigen Preisen, in dickem Fleischpapier wie zu Grossmutter‘s Zeiten eingepackt, hatten wir schon lange nicht mehr!
Die Fahrt durch die ewig langen, bezaubernden „Märchen“-Olivenwälder faszinierte uns, wir konnten nicht genug davon kriegen, alle diese uralten Bäumen lebten und hatten Gesichter. Die Strasse hoch über der Küste, rauf und runter, schmal, löchrig und in alle Richtungen gewellt hätte jeder Achterbahn Konkurrenz gemacht und allpott standen Uraltmodelle von Lastern und Autos am Strassenrand. Welche noch benutzt wurden war nicht sicher ersichtlich, jedenfalls hatten sie noch Luft in den Reifen!
Wieder sahen wir viele Erdrutsche und Abbrüche an den Strassen und wenn wir es dann mal zu einem Strand runter schafften, war sicher die Strasse überflutet oder es waren sogar ganze Betonplatten ins Meer gestürzt. Oft ging Sigi zu Fuss los um zu schauen, ob ich eine Durchfahrt wagen kann, weil ein eventuelles Rückwärtsfahren müssen problematisch wäre.
Es wird uns oft erstaunt nachgeblickt, mit fragenden Augen… was macht denn hier so ein Wohnmobil auf der Strasse, Leute winken uns freudig zu und bei kritischen Situationen wird fleissig beim Rangieren mitgeholfen… so 2 cm neben dem Abgrund und dem geparkten Fahrzeug vorbei oder unter schräg zur Strasse wachsenden Bäumen oder Ästen durch.
Und wenn wir dann doch mal ein einigermassen gerades Flecklein zum Stehen gefunden hätten, mussten genau dort statt den geliebten Eukaliptus-, Tamarinden-, Oliven-, Palmen- und sonstigen Bäumen… die gefürchteten Pinien stehen und diese sind immer noch fast alle mit den schei… Prozessionsspinner Raupen Nestern befallen!
Dann hatte es auch einige wenige Plätze, welche für unser Auge so fürchterlich waren… für einige vielleicht ein bisschen verrückt, aber wir ziehen Ruinen den architektonischen Missgeburten von Hotelblocks und Ferienüberbauungen vor. So fuhren wir Ende des Nachmittags zurück, um einen neuen Strandplatz aufzusuchen.
Inzwischen hatte Sigi aber ein Mail mit weiteren Labor Resultaten von Micky erhalten und auf Abend einen weiteren Besuchstermin bei der Ärztin. Also ab in die Stadt. Micky fand das gar nicht gut und wollte erst gar nicht zur Tür rein, obwohl die junge Tierärztin sehr nett ist.
Die Resultate bestätigten Insulinpflichtiges Diabetes Typ 1, er soll Ruhe haben, weil er Ketone im Urin hat (diese geniesst er gerade auf Sigis Beinen ;-), weiterhin viel trinken und genug fressen. Wenn das bestellte Insulin angekommen ist, wird die Tierärztin uns die weiteren Massnahmen, das Überprüfen der Werte und das Spritzen des Insulins erklären.
So wurde es dann gestern wieder mal dunkel, bis wir den Schlafplatz beim Venetian Arsenal / Shipyard, Gouvia erreichten. Die Bucht, wie ein See anzusehen, fast spiegelglatt und ruhig mit paar kleinen Booten. Daneben die neue Werft und Hafen mit Yachten. Gestern zogen Sportruderboote zügig vorbei. In der Wiese auf der anderen Seite des Platzes, hinter Eisengittern, befindet sich das antike venezianische Arsenal. Die Ruinen mit ihren Bögen, Mauern
und Säulen überlebten fast intakt, nur ohne Dächer. Das war in Gouvia eine Werft der Venezianer, die während ihrer Herrschaft erbaut wurde. 1798 wurde diese Verwendung offiziell eingestellt, diente später Admiral Uschnakow als Militärlager und 1917-1918 als Stützpunkt der Franzosen.
Heute das Revier von 5 lustigen, netten Strassenhunden 👍🤗.

Das Wetter hat schon April… zwischen Sturmwind und Regen knallt auch die Sonne.
Wir geniessen die schöne Insel auf jede Fall, auch wenn es für unsere Lebens- und Reiseweise nicht optimal ist.
Die Menschen sind auch hier sehr nett, kontaktfreudig und hilfsbereit, die Häuser oft liebevoll gepflegt und geschmückt, aufgeräumt und sauber.
Bis auf das, dass die vielen Abfallkontainer zum Bersten voll sind (wofür die Einwohner ja nichts können!), sind die Strassenränder, Strände, Wiesen, Wälder und Bergabhänge erfreulich sauber gehalten!

Noch zum Blog: einen ❤️lichen Dank an meinen Sohn Huwi 👍🤗
Die von einigen vermisste Abonnementsfunktion per E-Mail hat er repariert.

Bis demnächst …