Wir verlassen Peloponnes…

Wir klappern immer wieder kleine Stichstrassen zum Strand ab, oft müssen wir wenden, weil die Wege unter Wasser standen.
Dann kam die Story mit dem Wasserfahrt Abenteuer, welche ja einige schon von meinen FB-Berichten kennen.
Im Navi war die Strasse durch den See vermerkt, tja und hier wollten wir durch… am Anfang gings ja noch und wir entschliessen es zu wagen, auch hatte es anfangs so nach ca. 100 Metern Erhöhungen über dem Wasser, wahrscheinlich Betonrohre fürs Wasser. Nach drei solchen Teilstrecken, wo wir dann jedesmal anhielten, aufschnauften und dem Motor etwas Erholung gönnten, holte ich tief Atem… und dann „Augen zu und durch“!
Nach etwa 2/3 der Strecke wurde das Wasser dann wirklich zu tief, wenden, weiterfahren oder gar hier übernachten, denn es dunkelte ja bald?? Gute Frage… schwerer Entscheid. Mit vereinigten Kräften gelang es uns, in Schwerstarbeit zu wenden, Sigi stand im Wasser, fühlte mit dem Fuss, wo der Strassenbelag aufhörte und wies mich Zentimeterweise an, unzählige Male hin und zurück, bis wir wieder in die andere Richtung standen und dann gings nochmals durchs Hochwasser zurück. Uff geschafft und aufgeschnauft… yes we can!🤣
Bei Kalogria auf einem grossen Strandparkplatz und geschlossener Taverne fanden wir einen Übernachtungsplatz, mit den Hunden am Strand spazieren ging, doch auf der Seite gegens Land mussten wir wieder wegen den Pinien aufpassen.
Beim Weiterfahren am nächsten Morgen eine schöne Strecke, die mich etwas an die Masuren in Polen erinnerte, so viel Wasser und Strassen dadurch.
Eine schöne Bucht erblickten wir von oben, die Strasse jedoch steil, und von oben sah sie teilweise auch schlammig vermatscht aus… heute wollen wir es mal nicht übertreiben!
Diesmal fahren wir bei Patras über die Andirrio Brücke, eine Schrägseilbrücke, welche mit einer Gesamtlänge von 2883 Metern die Meeresenge Rio-Andirrio überspannt.
Und dann verlassen wir Peloponnes, 4 Monate war hier unser Zuhause, es war wunderschön und wir werden bestimmt wieder kommen!
Jassas… Efcharisto! Schön wars!

Wieder auf dem Festland, ein bisschen vermissen wir Peloponnes schon, einfach etwas besonderes.
Bald finden wir aber doch noch eine tolle Bucht, am Ende einer Strasse unterhalb mächtiger Felswand. Eine kleine Wiese und dahinter Lagune. Lange Zeit ganz alleine weit und breit.. und dann plötzlich aus dem Nichts … erscheint eine weidende Kuhherde, mit süssen Kälbchen, auch die Mutterkühe waren ganz klein.
Eine Weile haben sie genüsslich geweidet, die Monschterburg mit Rulo vornedran auf ihrer Weide hat sie gar nicht irritiert und dann zogen sie einfach weiter der Strasse nach Richtung Dorf.
Am Morgen spazierte ich etwas mit den Hunden unter der Felswand, plötzlich hörte ich aus den Felsen ein komisches, warnendes Zischen und Schnalzen. Irgendwas bewegte sich auf einem Vorsprung, leider hatte ich den Feldstecher nicht dabei. Ich versuchte es mit dem IPhone zu fotografieren und zoomte so gut es ging.
Irgendwie sieht es aus wie ein sitzendes Känguru oder vielleicht ein Alpaka?? Es könnte auch eine Kreuzung Ziege x Steinbock sein!

Auf der Fahrt bei Mesolongi entdeckten wir in einem Salzsee Flamingos.
Lustige Absperrungen und Warnungen von Strassenschäden und Flickblätzen haben sie hier auch… einfach irgend welche Plastikteile, Blumentöpfe, Büchsen oder Flaschen werden mit Steinen auf die Stelle gelegt… es empfiehlt sich, in der Nacht besser keine kleinen Berg- und Nebensträsschen zu fahren.
Dann über die schwimmende Brücke zwischen Festland und Lefkada, wir mussten gerade eine Weile warten, weil sie für passierende Boote weggefahren war.
Die Suche nach einem netten Übernachtungsplatz erwies sich wieder mal abenteuerlich.
Eine steile Serpentinenstrasse führte zur Küste hinunter… sollte! Nach vielen Kilometern Kurven.. war 500m vorm Strand einfach nur noch ein gähnendes Loch zu sehen. Ein grosses Stück Belag und Untergrund war weggebrochen, die Strasse mit Kies und Sand verschüttet.
Soll ich nun retour da hochfahren oder besser versuchen zu wenden? Wir entschieden uns fürs Wenden und mit Sigis Anweisungen schafften wir das wieder mal Zentimeter genau, am steilen Abgrund.
Schade, da unten hätte uns ein Traumstrand mit Karibikgrünem Wasser erwartet. Ob das bis Sommer geflickt werden kann?
Beim nächsten Versuch wurden wir dafür mit einem mega tollen Strand und Felsenklippe belohnt. Die Parkplätze, für den Massentourismus ausgerichtet, Menschen- und Autoleer, so konnten wir in vorderster Reihe mit wunderschöner Aussicht stehen.
Genau richtig für Sigis Geburtstag. Wir bekamen noch Bulli Besuch von Simone mit Valentina, dem süssen Mopsmädchen, und genossen den Kaffee und Kuchen bei herrlichem Sonnenschein. Am nächsten Tag mussten wir doch noch die knapp 80 Stufen runter steigen und in das … sehr kühle, 14 grädige, Türkisbad steigen.
Das war denn schon das Highlight der Insel, wir waren schon etwas enttäuscht. Hatten wir doch wieder das Pech, bei der nächsten Strandsuche, nach holpriger Fahrt plötzlich vor dem Aus zu stehen. Sigi kundschaftete sicherheitshalber zu Fuss den Weg aus und stand kurz vor Schluss an einem verschlossenen blauen Gittertor.
Wir entschlossen uns, zum Wasserfall zu fahren, als wir dort ankamen vermisste Sigi ihr Portemonnaie, welches sie in der Jackentasche stecken hatte, als wir beim Kaffee mit Simone in Vasiliki sassen. Meine Versprechungen, dass Griechen sehr ehrlich, hilfsbereit und stolz seien, beruhigten sie wenig. So kehrten wir schnellstens zurück… der nette Kellner erkannte sie gleich, unterbrach seine Arbeit am Buffett und streckte strahlend den Geldbeutel Sigi entgegen.
Jaaa, hier in Griechenland fühlt frau sich noch sicher!

Die Nacht verbrachten wir doch noch auf dem Wasserfall Parkplatz bei Nidri.
Am Morgen stiegen wir dann los, den kleinen Weg, die Schlucht hoch. Teilweise war der Weg auch weggerissen und überspült. Hier wurde ich angenehm überrascht, es hat sich gelohnt, der Wasserfall führte genug Wasser und es war überwältigend.
Das Wasser klar und gar nicht so eisig… wir nahmen ein erfrischendes Bad.

Wir entschlossen uns aber, die Insel wieder zu verlassen. Wir wollten uns nochmal mit Itineo’s treffen, bevor sie auf die Fähre für die Rückreise müssen.
Zwei Nächte genossen wir zusammen bei Aktio Vonitsa, am Kitesurferstrand.
Beim Spazieren am Strand von der Lagune und Meer fanden wir Riesenmuscheln, bis zu 40 cm lang. Laut Google sind dies geschützte Steckmuscheln, welche im Meeresgrund stecken. Da sie als Delikatesse gelten, werden sie anscheinend, verbotenerweise, doch gepflückt (abgeschnitten). Da die schönen Schalen auch nicht gesammelt und ausgeführt werden dürfen, haben wir sie auf dem Tresen der Strandbar liegen gelassen… nachdem wir sie natürlich fotografiert haben.
Mit Itineos haben wir zusammen gesessen, gegessen und viel gelacht.

Heute sind wir dann weiter. Wir fuhren unter dem Ionischen Meer durch, durch den 7 km langen Meerestunnel von Aktio nach Preveza.
Irgendwie sind wir vom Peloponnes verwöhnt, diese abwechslungsreiche Schönheit, die karge Schroffheit der Mani, die prächtige Wildheit von Lakonien und all die netten, fröhlichen und kontaktfreudigen Menschen auf Peloponnes, haben es uns angetan.
Einige Plätze haben wir daher angefahren und sind ohne Begeisterung weiter gefahren.
Stehen jetzt für diese Nacht auf einer schmalen Landzunge, die zwischen Meer und dem Acheron Fluss liegt, im Städtchen Ammoudia.