Tschüss schöne Balkanländer…. Jassas wunderschönes Griechenland

Weiter gings über kleine Strassen, die Leitplanken so überwuchert, dass man nicht den Strassenrand und schon gar nicht die Löcher in der Strasse darunter, erkennen kann.
Aber die rauhe Wildnis gefällt uns prima. Wir suchen wieder Wasser, an einigen Brunnen kommt es nur tröpfchenweise, an einem Waldweg, bei einem Picknickplatz, konnten wir mit viel Geduld den Tank füllen. Zum Übernachten nicht optimal… suchen wir noch ein bisschen weiter, ist uns zu nahe der Strasse und ohne Aussicht. 2 km weiter wurden wir fündig, am leeren Bachbett auf grosser Waldlichtung ein schönes Plätzchen, auch für die Tiere ideal… bis auf das Gewitter, das nahte… immerhin keine Bäume in direkter Falllinie falls der Sturm einen umwirft! Es regnet fürchterlich, doch die Natur kanns ja gebrauchen!


Über weitere Bergstrassen führte uns der Weg alle paar Hundert Meter an schön gebauten Brunnen-Häuschen vorbei.
Der Weg zur Yagodinahöhle schlängelte sich eng durch die Schlucht, zwischen den Felsen durch. Jeepfahrer boten ihre Dienste an zum Eagles Eye hoch zu fahren. Eine Aussichtsplattform zuoberst auf dem Berggrat, wie ein Sprungbrett, über den Abgrund, rausgebaut.
Statt dessen fuhren wir ein Stück zurück, Sigi hatte den Eingang zu einem kleinen, alten Steinbruch gesehen, zwar nicht mehr als 200 Meter von der Bergstrasse entfernt, doch fährt da Nachts kein Auto durch.
Micky und Castello fanden es toll zum Spielen, für eine Nacht perfekter Platz und mit super Kulisse!


Auf der Weiterfahrt beobachteten wir viele Bauernfamilien bei der Feldarbeit, frisch geerntete Kartoffelsäcke waren am Strassenrand, zum Verkauf aufgebaut. Zwischen Dospat und Tsigov fuhren wir
um den nächsten See, erst kamen paar Ferienhäuser, dann paar dem Zerfall verurteilte Gebäude, ein netter Baustellen/Wohnwagen neben einer, wie immer gut erhaltenen, Kapelle. Aber einen geeigneten Zugang zum See und Platz zum Stehen fanden wir auch auf dieser Seite nicht.


Dann halt zum nächsten See, auch da waren viele Plätze schon belegt, viele einheimische Familien sind überall am Campen und Fischen, doch wir finden ein Plätzchen genug abseits der andern…. dann ein Meter zuviel gegen das Ufer gefahren und… ich hab die Monschterburg „eingegraben“, im nu waren die Räder eingesackt und das Reifenprofil vermatscht, mit Schaufel, trockenem Schilfgras und Steinen versuchten wir frei zu kommen, dabei kamen wir immer tiefer rein. Diesmal mussten wir kapitulieren und vom Nachbarn und seinen Buben Hilfe annehmen… er meinte no Problem, ich meinte eher, einen Bauer mit Traktor holen. Nach paar erfolglosen Versuchen seinerseits, die Monschterburg vergrub sich immer mehr, kam noch seine Frau und ein weiterer Mann, dann noch ein Motorboot mit zwei Männern mit grosser Schaufel und Pickel. Alle wateten durchs Wasser und suchten nach Steinen, einer grub eine Spur für die Räder und sie legten eine „Kopfsteinpflasterstrasse“ an, dann wurde geschoben und mit vereinten Kräften war unser Womo frei! Und so schnell wie die Hilfe der Bulgaren gekommen ist, so schnell waren sie wieder verschwunden und wollten keinen Dank, Sigi hatte zuvor paar Biere, Saft und Vorräte an Knabber- und Süsszeug zusammen gesucht und schnell den Buben für alle mitgegeben.
Wir stellten uns für diese Nacht vorsichtshalber auf den festgefahrenen Wiesenweg auf der Weide. Das ganze Gebiet auf dieser Seeseite ist Alpweidegebiet, toll am Morgen früh zum Schlafzimmerfenster aus die herannahend, galppierende Pferdeherde zu beobachten. Überhaupt hier in dieser Berg und Seegegend sehen wir viele frei rumziehende Tiere weiden, Kühe, Pferde, Schafe und Ziegen.

Es ist wunderschön und macht Spass zu reisen, nur leider können wir uns die Namen der Orte, Seen und Flüsse nicht merken, alles ist Kyrillisch geschrieben.
Am 30.8. am Stausee Belmeken finden wir wieder einen etwas unterhalb der Strasse gelegenen Platz zum Übernachten, nur paar wenige Autos fahren hier durch, es hat eine Schranke an der Strasse beim Staudamm und ein Wärter wollte uns zwar durch lassen aber wir blieben da. Kühe spazierten durch den Uferbereich und ein Muni brüllte laut nach seiner Herde. Einige Jogger und „trocken“ Langlauf Skifahrer kamen auf der Strasse oben vorbei, es hat hier ein grosses Sportzentrum, wo junge Sportler/innen am Trainieren sind. Endlich wieder mal ein See zum Schwimmen, zwar sehr kalt aber sauber. Wir waren hier auf 1900 M.ü.M, Abends zum draussen Karten spielen mussten wir uns ganz schön warm anziehen und Nachts die warme Bettdecke hochziehen😉.
Weils so schön war blieben wir zwei Nächte, den Versuch durch den Rila Nationalpark wieder weiter zu fahren verwarfen wir, sind aber bis Anfangs der Wanderwege hoch gefahren, oben machten die (wahrscheinlich Triathlonsportler/innen ihre Schiessübungen, rauf auf den Berg mit den „Rädliski“ , schiessen und runter gehts ringer 😂!

Als wir wieder in der Ebene unten waren war es unerträglich heiss, wir wollten ins Skigebiet bei Bansko im Pirin Nationalpark. Schon der Ort war ein Touristenrummel, oben auf dem Parkplatz alles voll Autos, die Strasse bis zum Berghaus, wo die Bergwanderungen beginnen, war von 9-16 Uhr gesperrt. So schauten wir uns etwas um, stellten das Womo ins Wäldchen in den Schatten. Welch ein Zirkus… Seilbahnen und riesige Sommerrodelbahn.
Um 16 versuchten wir es mal, es sollte ja oben nette Parkplätze mit toller Sicht geben.
Nicht lange und wir waren im Chaos, die ganze Strasse war voll geparkt und das bis zuoberst. Keine Möglichkeit zu wenden und bei Gegenverkehr erzwang ich den Vortritt. Fast zu oberst hatte ich zum Glück eine Lücke und drehte um, nein in dem Rummel wollen wir nicht sein. Da es aber inzwischen schon Abend wurde blieben wir im Wäldchen unten, der Parkplatz hatte sich inzwischen geleert und im Wäldchen konnten die Hunde auf der Skipiste (ohne Schnee) spazieren gehen.
Von ruhiger Nacht konnte nicht gesprochen werden, wieder mal wurde auf dem Parkplatz gegenüber, nach Lokalschliessung, weiter gefeiert, das heisst gelärmt und Musik auf Höchstlautstärke.

Wieder in der Hitze unten, hofften wir auf ein lauschiges Plätzchen am Struma, einem 408 Km langen Fluss, der in Bulgarien entspringt, durch den Kerkinisee in Griechenland und dann ins Meer fliesst. Neben lahmgelegten alten Strassenstücken boten sich einige Stellen als ideale Stellplätze an… nur am 1. Platz wo wir anhielten, mit den Hunden etwas laufen wollten, lag in einem Verschlag am Ufer ein toter Hund. Der Anblick und Geruch liess uns weiter ziehen. Schade wäre schön gewesen. Kurz darauf fanden wir noch ein tolles Plätzchen, installierten uns zum Bleiben, leider fuhr der Zug nicht weit entfernt über dem Platz vorbei, die nach 2010, wegen totaler Zerstörung durch Überflutung der Struma, neu erbaute Strasse dröhnte mit ihrem starken Verkehr bis zu uns und dann kam plötzlich eine grässliche Stinkwelle zu uns, keine Ahnung was Ursache war… vielleicht eine Fischzucht, die Abfall abliess, es war eklig und nicht auszuhalten.

Schnell packten wir wieder zusammen und fuhren weiter nach Melnik zum Rozhenkloster Parkplatz, da wars recht touristisch, aber eine tolle Strecke mit viel Reben und fantastischen Fels/Sandsteinformationen, wieder mal wähnten wir uns in Kapadokien. An der Strasse wurde Wein verkauft und später an einer riesigen Feigenbaum Plantage… zu meiner grössten Freude.. super feine Feigen. So lange hatte ich mich nach solchen geseht! Dann wagten wir wiedermal einen ungewissen Schotterweg nach Zlatolist Naturpark, leider waren die Bäche ausgetrocknet, dafür fanden wir einen schönen Grillplatz am Wegrand, wo wir bei toller Kulisse lagerten. Zu Mickys Vergnügen pätscherte am Morgen das Bächlein, das den Spuren nach schon grosse, reissende Wassermengen durch liess, sanft.
Wir haben von Thermen gehört und wollten die auch sehen.
In Rupite wurden wir fündig. Bei einer grossen, dürren Fläche waren einige Becken mit dampfenden Bächlein verbunden, wenige Menschen waren drin. Nebst der brütenden Hitze war das gesunde Wasser eher ein brodelnder Suppentopf … im kältesten (40Grad) trauten wir uns kurz rein, beim heissen hätte man sich verbrüht, wir zogen die Zehen blitzartig zurück (70Grad!) auch kein Ort um zu bleiben.

Noch kurz vor Griechenland liessen wir noch für 30 Lew (15 €) die zwei kaputten Abblendlichter wechseln, die kniffelige Arbeit in der Mittagsbruthitze hätte ich nicht machen wollen!
Jaaa und dann, ruckzuck waren wir in Hellas, fast ein Bisschen wie nach Hause zu kommen😍🇬🇷!
Nachdem wir den Kerkini Stausee mit Platzsuche bald umrundet hatten, es hatte viele idyllische Plätze doch leider schlecht mit den Hunden, wegen vielen weidenden Tieren und am Ufer stakenden Wasservögeln, zudem mit Mücken Invasion. Aber dann, beim kleinen Hafen Kerkinis wurden wir fündig.
Schnell wurden wir von einem Mann angesprochen, der mit seinem Motorrad ankam, um der heimatlosen Hunde-Streunerfamilie Fressen zu bringen. Er fragte uns, ob wir morgen eine Bootsfahrt buchen möchten um die Vögel zu beobachten. Normalerweise bin ich da ja ziemlich ablehnend, seine freundliche, unaufdringliche Art und Tierliebe, bekehrte mich eines Besseren und wir machten für 7 Uhr morgens ab 1 1/2 Stunden eine Vogelbesichtigungsbootstour zu machen, falls es uns wieder erwarten nicht zufrieden stellen würde, müssten wir nicht bezahlen. 40€ für zwei Personen, die Hunde durften wir mitnehmen und dies ohne andere Touris!
Wir haben es nicht bereut und gerne bezahlt, eine interessante, lehrreiche und wunderschöne Tour! Freilebende Pelikane so nahe erleben zu können, Flamingos, Reiher, Kormorane und sogar ein Seeadler. Zudem die vielen Infos über die Vögel, den Fluss und See.
Es war nicht zu übersehen, dass er diese Arbeit mit Herzen und Freude macht. Auch der Platz wo wir standen, der zwar von der Gemeinde ist, aber nicht durch diese gepflegt wurde, unterhielt Vasilis Chef, Boots- und Hotelbesitzer. Er liess die Holzpavillions streichen, Wasserleitungen für die jungen Bäumchen verlegen und lässt den Platz sauber halten. Leider missbrauchen das einige junge Burschen aus Athen, welche nach Barschluss den abgelegenen Platz als Partyplatz missbrauchen… ob dem Motorenlärm, Scheinwerferlicht, Technomusikgedröhn und lautem Geschrei konnten wir keine 3 Std. Nachtruhe geniessen 😡!

Gestern Nachmittag waren wir todmüde beim, in Park4Night gefundenen Platz, am Agonittisfluss angekommen. Eine Wohltat, in der brütenden Hitze, eine schattige Baumoase am kühlen (15Grad) Fluss, sauberes, kaltes Wasser lud uns zu einem erfrischenden Bade ein, ach tat das gut.
Uns erwartete ein grosser Picknickplatz, mit WC, vielen Betontischen und Bänken, paar überdeckte Sitzplätze, Feuerstellen, Grillhaus, jede Menge Wasserhähne, Abfallkübel und sogar Stromsteckdosen soll es haben. Nebenan ein kleiner Sport/Fussballplatz. Alle Möglichkeit, um mit den Hunden laufen zu gehen, was fast schon überflüssig ist. Denn 3/4 von 24 Std. waren wir ganz alleine auf dem grossen Areal und kein Mensch stört es, wenn die Hunde rumlaufen.
Gestern kamen zwei junge Frauen mit den Velos, wir kamen ins Gespräch und die eine erzählte uns über den Platz. Lustig war auch, dass sie jemanden von Kerkini kenne, der ein guter Freund ihres Vaters, der hier lebt, sei. Es stellte sich heraus, dass sie Vasilis (unseren Kapitän von der Bootstour) meinte, er hatte mit ihrem Vater gemeinsam studiert.
Der Platz, erzählte sie, wurde von den umliegenden Gemeinden aufgebaut, vor allem für Einheimische, aber eben auch für durch reisende Touristen mit Womos. Das ganze kostenlos und der Platz ist relativ sauber!
Ich hab fest im Sinn ihn noch genauer zu besichtigen…. aber… gestern waren wir viel zu müde und heute…
Nach dem gemütlichen Frühstück begann ich endlich am Blog zu schreiben, tja und dann kamen paar Männer zum gegenüber liegenden Pavillon, grüssten uns mit Kalimera zu und winkten uns einladend zu. Und wie es so ist, die freundlichen Männer luden uns zu ihrem täglichen, griechischen Apero mit Tsipouro (einem typischen,traditionellen Trauben Tresterbrand) ein. Eine laut, fröhliche Runde mit Gesprächen auf Griechisch, Englisch, Deutsch und Händen und Füssen… auch Onkel Google (Übersetzer) durfte mithalten 😉.

Den heutigen Tag geniessen wir vor dem Ansturm des Wochenendes, der Morgen war noch ganz ruhig, jetzt geniessen doch schon mehrere Männergruppen das gemütliche Nichtstun😜… die Frauen müssen wohl brav zu Hause bleiben!
So ändern sich die Zeiten… früher ersehnten wir die Wochenenden … heute sind wir froh, wenn sie vorbei sind und auf den Plätzchen wieder Ruhe eingekehrt ist.


Euch allen Lieben zu Hause, die noch geregelten Arbeiten nachgehen müssen, wünschen wir ein wunderschönprächtiges Wochenende !😘
Tja der Vorteil des „Alters“!! Ausgenommen der Wehwehchen😉