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Zurück in Espana !

Zurück in Espana !

21.4.16
June fand es gar nicht toll, den schönen Platz am Barragem da Póvoa schon wieder verlassen zu müssen und flitzte schnell zur Tür raus. Sigi war mit Rulo voraus zur Entsorgungsstation rauf gelaufen. Nach zwei Einfangversuchen probierte ichs mit einfach davon fahren und dachte, die kommt schon nach. Weit gefehlt, sie duckte sich ins hohe Gras und wir mussten sie mit dem Tracker orten. Unsere Weiterfahrt verzögerte sich schön!
Endlich fahrbereit suchten wir erst mal den ausgeschilderten Menhir, neben unzähligen wunderschönen Steinen und Felsformationen fanden wir das von Menschenhand geschaffene Monument.. für Britta 😀!
Bald darauf kommen wir an die spanische Grenze, wovon nur noch die Tafeln und recht verlotterte leere Gebäude auf den einstigen Zoll hin wiesen.


Beim Fahren bemerkte frau aber den Landeswechsel schnell, plötzlich hat das Gerumpel und Gepumpel aufgehört.. bis auf die Hoppel auf der Strasse im Dorf/Fussgängerbereich, welche wir in Portugal überhaupt nicht vermisst haben!
Wenn wir in Portugal fanden, die Oliven- und Eichenbaumflächen seien riesig, so sind sie hier in der Extremadura fast unendlich. Auch die Kuhweiden über und über voll mit kräftigen, wohlgenährten Kühen. Schafherden und einige Ziegen und dann.. Schwarze Flecken.. Die glücklichsten Schweine, die wir je sahen, über Hektare welliges, mit Büschen und Bäumen bewachsenes Weideland verstreut, alles voll schwarzer Iberierschweine.
Die Zeit wird knapp, wir brauchen einen Stellplatz, der erste in Caceres war zwar in Nähe der hübschen Altstadt, jedoch waren die Womoplätze dicht an dicht schon besetzt und der Platz voll Pinien. So versuchten wir es beim Nächsten, bei Trujillo, neben der Torro Arena. Auch da standen schon viele und wieder mal für June und die Hunde ungeeignet.. dann halt nochmals weiter, nun wirds dunkel und wir erreichen Logrosan in der Nacht und im Regen, finden auf Anhieb den Stellplatz, doch wo sollen wir uns da bloss hinstellen. Der einzige Womofahrer hier, ein Franzose, steht genau neben der Entsorgungsstelle auf dem Einfahrtsweg, Womofenster verdunkelt, kein Mensch zu sehen. Im Dunkeln versuchen wir uns etwas zu orientieren, doch was wir sahen, war ein Picknickplatz mit Bäumen, Tischen und Bänken und hohem Gras. Es war recht matschig vom Regen und wir wollten nichts riskieren. Der Franzose kam dann raus und meinte, ob er uns durchfahren lassen soll, er würde hier stehen bleiben, hinten sei es zu nass. Wir verzichteten dann, da an einem Masten ein ohrenbetäubendes Alarmpfeiffen erklang, freiwillig auf den Platz und fuhren durch die leeren Strassen im Industriequartier. An einer ruhigen Ecke stellten wir uns hin, gingen mit den Hunden noch eine Runde, wobei hinter vielen Eisentoren der Industriebetriebe wütendes Gebell und Geknurr ertönte.
Diese Nacht bekamen wir wenig Schlaf, fuhren morgens schon früh, ohne Frühstück, Kaffee und Bettenmachen, weiter Richtung dem Embalse de Garcia de Sola. Jetzt am Tag, mit Tageslicht und ohne Regen war die Gegend gleich wieder viel freundlicher und einladender, an einigen Örtchen wären wir fast gerne geblieben, wie zum Beispiel dem zerfallenen, verlassenen Gehöft, das nur noch von Storchenfamilien bewohnt wurde und ziemlich gespenstig wirkte.
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Als wir uns dem See näherten, zeigte das Navi diesen an, doch statt dem Wasser sahen wir nur grünes Gras.. ein paar Kurven weiter kam aber doch Wasser und dann zwischen Bergen gebettet ein herrlich grosser Stausee, drauf paar Fischerboote. Von der Strasse führten einige Wege ans Ufer runter, um mit dem Autoanhänger und Booten drauf ans Wasser zu gelangen. Und dann kam unsere Chance.. ein Weg zum Picknickplatz und dann weiter in den See. Links und rechts paar Holztische mit Bänken, Bäume für Schatten und Plätzchen zum Parkieren. So schön angelegt und dann noch SONNE! Da bleiben wir, June dankt es uns, legt sich mitten auf den Weg und kugelt sich in alle Richtungen, gemeinsam spazieren wir am steinigen Ufer umher und wie könnte es anders sein?? Sigi kanns nicht lassen und stürzt sich ins kalte erfrischende Nass. Heute zieh ich eine warme Dusche in der Monschterburg vor 😀.


Ein gemütlicher Tag, Zeit für die tägliche Patientenpflege von Micky und Janosch, Blogschreiben… der wird ewig dauern bis er online ist, denn das Internet mit Meo PT geht hier ja nicht mehr, dafür die Sat Anlage der Monschterburg, aber nur mit Schneckentempo und viel Glück!
Bis nächstes Mal.. eure Monschterburgler

Água-Ritterrüstung light ©

19.4.16 Gestern Abend hatten wir ungebetenen Besuch in der Monschterburg, der uns das Kartenspielen vermiesen wollte. Gefühlte Tausend.. jedenfalls mega viele, winzige Mücken schwirrten rum, hockten scharenweise auf dem Rollo am Tisch und in der Küche. Erst versuchten wir es mit Erschlagen, aber dann löschten wir alle Lichter im Womo aus und zündeten die Aussenleuchte ein, liessen die Türe offen und schwangen das Küchentuch durch den Raum, wie in der Sauna. Und oh Freude herrscht.. es klappte, die Biester hatten wir in die Irre geführt. Leider konnten wir dann kein Fenster mehr öffnen, denn trotz den Fliegenrollos drangen sie ein. Den grossen Mond und die Sterne konnten wir ja dann aus dem Dachfenster überm Bett begucken!


Heute Morgen dann war nix mehr mit kein Regen, es goss aus Kübeln, die Strasse entwickelte sich zu kleinen Seen. Für Micky bastelten wir die „Água-Ritterrüstung Light“ © aus einem Wasserbidon Água de Nascente Made by Lisi. Der Panzer eignet sich sowohl als Regenschutz als auch als Anti-Leck-Sicherung für Mickys frisch genähte Wunde 😀.
Beim noch trockenen Gassispazier konnte ich am See grosse Fische beobachten, die nach Insekten sprangen, man konnte sie unter der Wasserfläche verfolgen, indem man den Wellen und Kringeln auf dem Wasser nachschaute. Es plätscherte rund um den See, der muss voll von Fischen sein.
Weiterfahrt über Portalegre, auf der Strecke im Regen und grau wars nicht so interessant, dann wurde es trocken und zeitweise ganz schön, auch die Gegend wieder traumhaft. Zum Castelo de Vide fuhren wir nur bis unterhalb hin, wieder eine grosse Stadtmauer und schöne Burg. Durch fast Auto freie wilde.. Nein nicht Steinwüste.. das was wir hier sahen war eine „Stein Schöne“.. so schön, auf Fotos kann man dies gar nicht zur Geltung bringen. Santa Maria da Devesa war das. Die Felsen, teils wie extra hingestellt, dazwischen Blumenwiesen, gelb blühende Ginsterbüsche, Lavendel, kleine glitzernd klare Bächlein und weidende Schafe mit ihren spielenden Lämmern.

Ui und dann war ich leider zu langsam.. Ein Wildschwein stand am Strassenrand, flüchtete dann ins Dickicht, langsam fuhr Sigi parallel zum Gestrüpp, wo sich der Hauer durchkämpfte, leider konnte ich ihn nicht gut ablichten.

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Ein nicht besonders einladend wirkender Hof mit düsteren Stallungen am Rand, die drauf nestenden Störche sahen dies wahrscheinlich anders und zogen dort ihre Jungen auf. Wenn das auch in Portugal stimmt, dass Störche Babys bringen.. dann muss es bald Überbevölkerung in Portugal geben, hab noch nie sooo viele Störche gesehen!
Ein Stellplatz beim Castel in Marvao war zwar nett, doch halt ein Parkplatz unterhalb der Strasse, ein Campingplatz auf der Strecke sah auch gut aus, doch wir wollten uns lieber den Stellplatz am Stausee anschauen.
Beim Barragem da Póvoa erreichten wir dann einen idyllischen Stellplatz, fast wie Freistehen, nur noch mit Toilettenhäuschen, Entsorgung und Frischwasser.. und das erst noch kostenlos.
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Dazu kann man von hier vieles besichtigen, es hat Menhire, Ausgrabungen etc.
Das verschoben wir jedoch auf Morgen, wir waren beim kurzen Hundewalk schon total durchnässt, sogar die Hundis fandens Hundewetter.. obwohl es gar nicht kühl ist.
Sigi hat leckeres Znacht gekocht, wir sitzen im Trockenen, die Aussicht ist leider durch angelaufene Fenster getrübt.


Morgen..?? Wissen wir noch nicht, fahren aber schon seit Tagen an der spanischen Grenze entlang. Es fällt irgendwie schwer, Portugal mit seinen wunderschönen Seen und der, zwar bewirtschafteten, aber wahnsinnig schönen, grünen und bunten Natur mit Korkeichen, Olivenbäumen, Lupinen, Lavendel, Mohnblumen….. zu verlassen. Auch hat unsere MEO Internetkarte noch Guthaben drauf und den super Service werden wir nicht so schnell wieder geniessen (ausser natürlich den von Tom, mit extra wifi auf Heimatstellplatz 😀😘👍) .
Liebi Grüessli Lisi und Co.

Sonntag Notfall zur nächsten Vet.Clinic…

Sonntag Morgen, viel zu früh geweckt.. Unsere „netten“ Kuschelnachbarn konnten anscheinend auch nicht so gut schlafen und knallten schon 6h 30 die Wohnmobiltüren und Serviceklappen auf und zu, ein ständiges Hin und Her. Sigi bedankte sich darauf beim Abfahren mit einem höflichen, informativen Abschiedsbrief.
Der nächste Weg führte uns nun nach Reguengos de Monsaraz, zur nächsten Veterinärclinic.. ein Neubau am Ende einer Industriestrasse in Mitten eines Blumenmeers. Die Notfallnummer auf der Tür angerufen nd 10 Min. Später stand eine nette, junge Tierärztin vor der Tür, sah sich Mickys aufgeklaffte OPs Wunde an, richtete ihre Instrumente und nötigen Sachen.

Micky noch Ahnungslos lag brav auf dem Tisch und liess sich untersuchen. Beim nachfolgenden lokalen Anestäsiemittel spritzen und Wundränder abkratzen und neu anschneiden, mussten wir ihn aber ganz schön fest halten. Die Naht wurde diesmal doppelt genäht und wie Unterlagscheiben, nur eben Plastikröhrchen, gegen das Rurchreissen eingefädelt. Nun hoffen wir, dass es diesmal gut heilt und er bald mal wieder rum springen darf.
Bei Redondo, auf einem riesigen kostenfreien Stellplatz mit Ent-und Versorgung machten wir Halt, entschlossen uns aber doch weiter zu fahren. Durch Vila Viçosa und Estremoz .. eine eindrückliche Fahrt.. Mal keine Olivenbäume.. aber links und rechts der Strasse Marmor und Marmor.. Nix als Marmor, riesige Berge mit Marmorklötzen, Marmorkiesberge, gesägte Marmorplatten und Blöcke und alles rund um aus Marmor. Sogar der Randstein und Belag vom Gehweg und Strassen, Zäunpfahlsäulen, Parkbänke, Statuen, Gebäude. Ein kostenloser Stellplatz hätte auch Estremoz geboten, mitten in der schönen, alten Stadt auf dem grossen Parkplatz. Ein idealer Platz für eine Stadtbesichtigung und Abendessen gehen, für uns leider nicht gut mit den Hunden und June ( die streunt halt am Abend gern etwas rum und sucht sich paar Mäuschen), so fuhren wir nochmal paar Kilometer zum Stellplatz Terrugem, auch am Dorfrand jedoch ans Grüne grenzend und ohne Verkehr. Es waren auch nur vier andere Womo da und wir konnten uns weiter entfernt mit unserem Zoo hinstellen und auch Rulos Villa hinstellen. Heute wieder eine Fahrt mit Kulturinhalt, nebst wie immer die tolle Landschaft, besichtigten wir heute in Elvas das Unesco-Weltkulturerbe, den 31 Meter hohen und 8 km langen Aqueduto das Amoreiras aus dem 16./17. Jh. und das alte Städtchen umgeben von wuchtigen Wällen welche das Städtchen einst von den Iberern schützten.


Nun sind wir wieder mal an einem einsamen Barragem gelandet, hübsch hier und alle sind zufrieden. Plötzlich bimmelts, dann schrecken die Hunde auf und eine Herde Schafe glotzen uns erstaunt an, die Hunde beruhigen sich schnell, der Bauer mit Jeep und seinen Hunden drauf kommt schauen, er grüsst uns freundlich und pfeifft seine Schafe zurück, dann fährt er mit ihnen zurück zur Quinta, kommt aber bald nochmals zurück um ein zurückgebliebenes Grüppchen zu holen, die es lustig fanden bei uns zu weiden. Ich trieb ihm die Schafe zu und der Bauer winkte erfreut. Auch alle Leute die an uns vorbei fuhren grüssten und winkten fröhlich, hier stört sich keiner wenn zwei verückte Frauen mit 5 Vierbeinern einfach so hier lagern.

Und dann kommt unser Festessen das Sigi für uns zur Feier des Tages zubereitet hat.. Mangels Selfiestick ( hihi Sabine St…auch kein passendes in Womofarbe 😜) mussten wir uns abwechselnd fotografieren.
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DENN Der Anlass für unsere kleine Feier heute ist: Wer weiss es noch? Heute vor einem Jahr wars kälter, wir haben nicht an der Sonne gebraten..

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Bei Aprilwetter ein Tag Pause auf dem Burghof..

Da das Wetter nun voll auf April eingestellt ist geniessen wir ein Tag länger bei der Ritterburg Monsaraz. Gestern konnten wir noch einen kurzen Spaziergang durchs Städtchen machen, haben das heute wiederholt inkl. Besteigung der Burg .. was für ein wahnsinniges Panorama uns da geboten wurde! Bei klarem Wetter kann man sicher den ganzen Stausee Alqueva überblicken. Auch sonst bot das alte, noch bewohnte Örtchen einiges. Schöne Strässchen und Plätze alles mit Steinen gemacht, hübsche Häuser, einladende Restaurants und Läden mit Regionalen Waren. Micky und Rulo warteten unten als wir die Burg bestiegen, die steile Eisentreppe war denen nicht geheuer. Andra und Janosch kamen mit und schauten sich interessiert um. Oben hatte es eine Kampfarena.. leider fehlten die Ritter mit ihren Schwertkämpfen. Wär keine schlechte Lokalität für Tim !? Heute ist die Burg und Stellplatz mehr bevölkert und entwickelt sich nun langsam zum Kuschelcamp.. zum Glück haben wir gegen die Türseite zwei Bäume und Rulos Minimonschterburg (zelt) so haben wir an Einsamkeit und Freiraum gewöhnte (verwöhnte) 7Wilden noch etwas Luft! Auf der Fahrerseite könnten wir gleich den Nachbarn die Hand zum Fenster raus geben. Aber s hat sich mega gelohnt nun auch etwas mehr kulturelles und historisches zu erkunden.. wir werden das Besichtigungsprogramm noch paar Tage fortsetzen.. auf dem Weg Richtung Espagna.

bis dann.. eure 7 wilden

the weather is changing..

15.4.16
Nochmals nutzten wir die Gelegenheit des Stellplatzes in Luz und füllten unseren Wasservorrat nach und entsorgten. Dabei nahmen wir bei der Durchfahrt durchs neue Dorf wahr, wie steril, ungemütlich und einfach funktionell dabei gebaut wurde. Viele der alten Leute, die bei der Flutung entwurzelt wurden, haben Probleme, mit dem Neuen, Modernen zurecht zu kommen. Auch sind viele.. vor allem Junge… weggezogen. Das Dorf schien trostlos leer und unbelebt. Die Strassen unpersönlich, nur vielleicht praktisch, mit Zahlen und Buchstaben (Rua M 15) benannt. Auch die Kirche, welche zu jeder Viertelstunde die Melodie bimmelte und die wir zu Anfang angenehm fanden, nervte nach dem x. Mal dieselbe Melodie spielen.
Durch vielseitige traumhafte Landschaften, teils hügelig, steinig, wild und mit prächtigen Blumenfeldern unter den Olivenbäumen, dann wieder an riesigen, unüberschaubaren Rebenflächen und kultivierten Grasflächen vorbei, umrundeten wir fast den ganzen Barragem do Alqueva. Machten Abstecher durch kleine Dörfer und deren engste Strässchen, was diesmal Sigis Fahrkünste forderte, einmal musste sie sogar mitten drin wenden, weils einfach nicht mehr weiter ging, von Verkehrstafeln mit Breite und Höhe der erlaubten Fahrzeuge haben sie hier wohl noch nichts gehört.
Später kletterte Sigi mit unserer Monschterburg einen steilen Feldweg rauf, erschreckte damit wohl einen alten Mann, der unter dem einzigen Baum beim Kehrplatz sein Mittagsschläfchen hielt und sicher aus süssen Träumen gerissen wurde, sich wundernd was wohl ein Womo hier oben zu suchen hat. Wir fanden dabei aber eine fantastische Aussicht übers Land und die vielen Ausläufer des Sees. So stellen wir uns in etwa die Fjorde vor, nur eben zerklüfteter.
Nun suchten wir den Berg Monsaraz auf, mit seiner alten Ritterburg und dem Städtchen.. der Bericht davon erscheint demnächst auf diesem Blog.. denn wir haben zwar unser Ziel erreicht, stehen auf der Terasse unterhalb der Burgmauer, ein extra Womostellplatz mit wahnsinns Blick über ein riesiges Gebiet und grosse Teile des Barragems, wovon wir momentan nur wenig sehen. Es giesst wie aus Kübeln.. macht nichts.. wir sind ja hier und überall zu Hause, haben das Dach überm Kopf immer dabei und machens uns gemütlich in unserer Stube. Ein Kaffee ist gekocht und ein Kartenspiel folgt, sobal diese Zeilen online sind. Morgen ist auch noch ein Tag und die Burg wird uns nicht davon laufen!
Diesmal sind wir nicht mutterseelen allein, es sind noch paar andere Womos hier, sogar mal Schweizer.
Mensch haben wirs doch gut!! Auch die Vierpfoter finden, dies ist die Zeit zum pennen. Sogar Rulo ist es draussen zu nass und er liegt hier drinnen!
Tschüss bis bald.

Atemberaubende, wilde Schönheit..

14.4.16 Donnerstag
Wir sind wohl im Paradies gelandet.. eine farbenprächtige Einsamkeit umhüllt vom herrlichen Duft der blühenden Zistrosen, Lavendel und vielen hübschen Blümchen. Umgeben vom Ufer der vielen Ausleger des grössten Sees Portugals und des grössten künstlichen Sees Europas. Der Barragem de Alqueva bei Moura, Beja wird vom Rio Guadiana gespeisst, ist bei max. Hochwasser 250 km2 gross, er wird für Bewässerungssystem, Trinkwasser und Elektrik genutzt. Und ist trotzdem einer der idyllischten Seen die ich kenne. Das Dorf Luz musste für den Stausee abgebaut werden und wurde oberhalb neu aufgebaut. Im Dorf hat es einen kostenlosen Stell-und Serviceplatz, den wir zwar wie üblich für unsere E/V benutzen, das Übernachten jedoch in der atemberaubenden Natur vorziehen. Von Weitem hört man Kuhglockengebimmel und zwischendurch das Kirchlein von Luz, das hat aber nicht so ein aufdringliches Geläut wie unsere Kirchen, sondern spielt eine sanfte Melodie.
Die Fahrt hieher führte uns auch wieder durch tolle Landschaft, vor allem auch wieder unendliche Flächen von Olivenbäumen und Weinstöcken, die andern Felder und Wiesen voll violett leuchtendem Lavendel und feinen weissen und gelben Blümchen… und überall glückliche, neugierige Kühe.. dafür oft weniger glückliche Pferde, die sind oft an den Füssen angebunden, vielfach ganz alleine.

Heute Morgen durfte Rulo noch eine Runde am Strand rennen, verlor dann etwas die Orientierung und kurvte gut 500 Meter von uns entfernt durch die Pampa, auch June schlug sich in die Büsche und fands zu früh für die Abfahrt, so kam unser Tractive wieder mal zum Einsatz, June die sich unter einem Busch versteckte war schnell aufgespührt und in ihrem Castello in der Monschterburg verfrachtet, Rulo lief Sigi entgegen und nach paar kleinen Buchten pfiff sie ihm und konnte sein Nahen dann auf dem iPhone verfolgen. Wieder waren wir 7Wilden komplett und startbereit!

Mickys Naht ist ca 4cm offen, nur die Oberschicht/Lederhaut, müssen aber nicht mehr zum Tierarzt. Sigi hat per eMail mit unseren Vets in Milfontes Kontakt und sie meinten, regelmässiges Reinigen der Wunde, Salbe und schützen (Tshirt) reicht, nur darf der arme Kerl immer noch nicht rumtollen, sich kratzen oder lecken. Bei Janosch hats gestern Abend wieder nach gblutet und ein ca. 1Euro grossers Stück gefüllt. Unsere Recherchen im Internet ergaben viel und trotzdem nichts. Ist anscheinend ein viel verbreitetes und langwieriges Übel, besonders bei Goldies. Lesen tut man da ganz viele und verschiedene Behandlungsmethoden, die Alle mehr oder weniger Erfolg oder eben kein Erfolg bringen. Hab von Punktierungen bis zu 38 mal gelesen, von Blutegel ansetzen, Traumeel, Arnika Salben und Kügeli, Pressverbände und wie gehabt die OP. Auch da las ich von Fällen wo es mehrere OPs und bis zu 9 Monaten Heilungszeit brauchte ( bis dann war das Ohr genug vernarbt und verkrüppel, dass es nicht mehr zu Blutungen kam.)
Bin da ziemlich ratlos und traurig, nun schon über 1 1/2 Monat , Janosch darf nun zwar wieder ohne Leine laufen aber eben immer unter Kontrolle und Einschränkungen.

Auf neue Fahrt und weitere Barragem’s…

Mittwoch 13.4.16 Gestern begrüsste uns der Barragem do Campilhas bei schönstem Wetter, wohl um uns den Abschied von dem inzwischen liebgewonnenen Plätzchen schwerer zu machen und uns für nächsten Winter einzuladen.
Auch in der Veterinärpraxis wurden wir herzlich begrüsst, Micky und Janosch ein letztes Mal untersucht und mit der Auflage verabschiedet: Nächstes Mal kommt ihr NUR zu Besuch!
Mickys drei kleinere Tumore konnten total geräumt werden und das Gewebe zeigt keine Krebszellen mehr an, der Tumor beim Ellbogen war schwieriger zu entfernen, wegen der Gefahr die Sehnen zu verletzen, hat wohl auch Überbleibsel dran. Der Tumor wurde ans Universitätsinstitut zur Bestimmung weiter geschickt, per eMail werden wir den Bericht für Medikation und weitere Vorgehensweisen erhalten. Die grosse Bauchseitennaht ist nach der Klammerentfernung, durch die grosse Spannung, wieder etwa 4 cm aufgeklafft, somit hat der arme Kerl weiterhin Kragen- und Leinenpflicht.. dabei wärs doch sooo schön an den herrlichen Seen!
Nochmals ganz in der Nähe „unseres“ Sees fuhren wir wieder vorbei in Richtung Beja. Zuerst führte die Strasse viele Kilometer lang durch Korkeichenwälder, der Boden mit saftigen Weiden und vielen weidenden Tieren. Später wechselte das Gelände, wurde flacher, weitläufige ebene Felder und Olivenbaumfelder, in allen Grössen, vom Steckling geometrisch in Plastikhülsen gesteckt bis zu wunderschönen, knorrigen alten Olivenhainen. Unvorstellbar, gefühlte Ewigkeit .. Oliven, Oliven und nochmals Oliven!
Bei Serpa ein grosses schönes Castillo, riesige Stadtmauer um alten Stadtkern. Aussenrum fuhren wir den Hang rauf, vielleicht ist der angeschriebene Campingplatz was, dann könnten wir am nächsten Tag die Burg zu Fuss besichtigen, sonst müssen wir weiter, es dunkelt bald und wir brauchen einen geeigneten Übernachtungsplatz, Stellplätze hats keine in der Nähe. Der Camp.. wieder mal voll Pinien.. also schnell raus aus dem Städtchen, dem nächsten Stausee entgegen. Noch vor völliger Dunkelheit erreichten wir den Barragem do Enxoé, die rumpelige Strasse durch Eichen und Weidegebiet führte an oder besser gesagt direkt in den See, an einem kleinen, teils verlotterten Weiler vorbei, ein Kehr- und Parkplatz hätte uns fast verleitet zu bleiben, doch haben wir uns angewöhnt, uns zu fragen: fühlst du dich hier zum Bleiben wohl? Und dann bei Zweifel weiter zu fahren. Auf der andern Seite des Staudammes haben wir beim Vorbeifahren einen Kastenwagen gesehen, dort fahren wir nun mal hin, laufen erst mal das letzte Stück zu Fuss um die Lage zu sondieren, Sigi zogs dann vor auch mit den Hunden das letzte Stück zu laufen.. unsere brave Monschterburg schaffte es aber perfekt.. ähhhmm, wir sind zwar noch nicht wieder droben… 😜.
Der Platz ist herrlich, leises Plätschern der Wellen, durchs Schilf rauscht der leichte Wind, die uns unbekannten Vögel auf der Kuhweide empfangen uns mit einem Konzert, die Kühe weiden ruhig weiter und glotzen unser weisses Haus auf Rädern etwas verwundert an.
Unser Nachbar ist ein junger Österreicher.. schön wieder mal die deutsche Sprache zu hören, obwohl die massenweise Franzosen nun langsam auch das Winterquartier verlassen.
Gestern Nacht hörten wir ein Auto nähern.. ob nun die GNR auch schon wieder kommt? Aber nein, alles blieb friedlich, beim Hundespaziergang sahen wir im Stauwerk Licht und ein Auto, das dann bald davon fuhr. Heute Morgen fuhr der Bauer mit dem Jeep freundlich grüssend vorbei, um seine Kühe zu kontrollieren. Auf der andern Seite des Sees, wo die Strasse ins Wasser führt, steht ein anderes Auto von Fischern, die mit einem kleinen Boot draussen sind.
Bis Morgen bleiben wir wieder mal hier, es ist so schön!

Nette Einladung zum Schwatz.. danach unangenehmer Besuch der GNR

Donnerstag 7.4.16 fuhren wir wieder Richtung Vila Nova de Milfontes, machten auf Rat der Tierärztin Katharina Mittagsrast bei Azenha do Mar, es hat sich gelohnt! Am Strand/Küste des kleinen, unscheinbaren Fischerdörfchens war ein einfaches Restaurant, gerappelt voll, Einheimische, Wandergruppen und Touristen bunt gemischt. Wir assen zwar draussen und nur von der kleinen Karte, jedoch mega lecker, reichhaltig und erst noch günstig. Auch die atemberaubende Aussicht von der Holzplattform über der Steilküste auf die wahnsinns Wellen, die an die Felsen im Meer prallten und diese schäumend überfluteten, war toll.
Unterwegs noch einkaufen und ab an unseren gewohnten Platz beim Praia das Furnas. Bei der Surfschule vorne standen ein Womo und zwei Büssli, sonst waren die Parkplätze wieder leer.
Freitagmorgen dann zum Tierarzt, Mickys Wunden waren super geheilt, darf er ohne Verband haben und sich auch mal lecken, die Klammern auf der Seite hat Ines entfernt. Auch mit Janosch war Valter zufrieden, er darf wieder frei laufen, ohne Kragen, ins Wasser und Sand.. Aber mit der Auflage die Ohren immer gut zu reinigen. Wir waren nicht lange “ zuhause“ und schon klaffte Mickys Wunde auf der Seite wieder auf.. wir sofort retour zum neu Tackern, bedeutet weiterhin nur unter Kontrolle Freiheit.. dort nicht lecken und kratzen.
Monika, die weitgereiste Deutsche, welche wir in der Veterinärpraxis kennenlernten, lud uns auf Abends spontan zu einem Schwatz ein und bewirtete uns mit ausgezeichneten Sandwiches. Es wurde spät bis wir nach Furnas zurück fuhren, schnell Rulos Zelt aufgebaut und mit Hunden kurzen Pippispaziergang. Gerade wollten wir uns müde ins Bett legen, da fuhr doch die GNR (Polizei) vor und forderte uns auf, den Platz zu verlassen und bei der Stadt zu stehen über Nacht, auch die paar andern mussten diesmal den „Stellplatz“ verlassen. Hab mich schon paar mal gewundert, warum in letzter Zeit nie ein anderes Womo neben uns parkte, nun wurde es uns klar.. die Sommersaison naht, es gelten wieder andere Sitten, das Städtchen wird lebendiger, die Strassenbauarbeiten werden vorangetrieben, Parkplätze und Strassenführungen werden neu, weiss gestrichen und beschildert, Restaurants und Cafes öffnen und stellen Tisch und Stühle raus und eben : Wir Womofahrer werden von den schönen Plätzen vertrieben, die Winterzeit, wo jeder zahlende Gast zählt, ist vorbei. Aber es war sehr schön und die Einheimischen hauptsächlich sehr nett.
Unangenehm ist nur, dass es inzwischen 1h 30 morgens ist und wir und die Tiere müde. Entschliessen uns aber, noch an den Barragem do Campilhas zu fahren und da bis Dienstag zu bleiben, dann sollte.. mit etwas Glück.. die Abschlussuntersuchung der Patienten sein und wir bereit zur gemütlichen Rückreise Richtung Schweiz.
Wir stellten diesmal die Monschterburg weiter runter an den Strand hinters Gebüsch, hier ist Frau von neugierigen Blicken von der Strasse über die Staumauer aus geschützt und der Platz ist erst noch idyllischer. Am Samstag kurvte dann mal ein GNR Fahhrzeug bei uns vorbei, langsam aber ohne anzuhalten oder uns zu vertreiben

; heute dann auch eine Patrouille der Bombeiros.. die zogen aber auch freundlich von dannen, kann sein sie wollten nur sicher gehen, dass kein Feuer entfacht wird.
Gestern fuhren wir dann zur Entsorgung und Frischwasser tanken nach Lousal, der Stellplatz war fast leer. Die Rückfahrt machten wir über kleine entlegene Strässchen durch Landwirtschaftsgebiet, viele Schafe und Kühe grasten auf bunten Weiden, weisse Vögel waren mit Viehhygiene beschäftigt.
Unterwegs erblickten wir noch eine neue Storchensiedlung.. Jaa nicht nur die Spanier bauen Bettenburgen.. Nein auch die Portugiesischen Störche leben in Hochhaussiedlungen, inkl. Stromanschluss.. luxuriös!
Auch Aprilwetter gibts in Portugal, es hat gestern meistens geregnet, die Nacht durch stark gestürmt und der Regen prasselte aufs Dach, morgens weckte uns die strahlende Sonne durchs verregnete Fenster, um gleich wieder eine her gewehte Regenwolke zu entleeren. Für die Landwirtschaft und Wasservorräte gut.. und wir wollen uns ja gar nicht beklagen, hatten wir doch einen herrlich warmen und trockenen Winter!
Dann bis zum nächsten Blog..

Gepiercter Micky … und temporär zurück gegen Süden

Montag 4. April
Die ganze Nacht hats furchtbar geregnet, das Strässchen ist als Bach unterm Womo durch gelaufen und hat Rulos Bett ganz durchnässt. Wir werden später ein Zelt kaufen gehen. Erst nun zur Tierartzpraxis. Micky und Janosch marschieren zur Tür rein und begrüssen freudig Catrina und Teresa, die zwei Ärztinnen. Micky wird „ausgepackt“, die Wunden sind bis auf ein paar Zentimeter an der Flanke schon schön zugeheilt. Sie haben die Schnitte auch super zugenäht, mit Fäden, die nicht gezogen werden müssen und unter der Haut sitzen .. nichts ist zu sehen. Das Stück, welches etwas klafft, tackert Valter zu.. nun hat auch Micky sein Piercing. Micky hat schön stillgehalten und war tapfer.
Janosch hingegen zuckt schon zurück, wenn man ins Ohr schauen will, seine Othitis ist immer noch nicht richtig geheilt, der arme Kerl hat weiterhin Badeverbot, darf aber ohne Leine laufen und in gesetztem Rahmen spielen. Freitags nächste Kontrolle für beide.
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Nun fahren wir wieder mal in südlicher Richtung.. in Portimaõ hat es ein Decathlon, der hat günstige, kleine Wurfzelte.. ob der ängstliche Rulo dann dort reingeht? Aber er ist so zufrieden wenn er draussen bleiben darf, und wir auch (!), wir versuchens.
Lustig, die Strecke zurück zu fahren, auf welcher wir vor gefühlter ewigen Zeit, Portugals Schönheit entdeckten. Immer wieder: och schau.. das haben wir doch schon gesehen.. und da waren wir auch schon. In Portimaõ kämpft unser Navi wieder mal mit den neuen, unfertigen Strassenführungen Portugals.. ein Kreisel mit 5 Ausfahrten und aber 4 Sackgassen . Wir schaffens dann aber doch, finden Decathlon und gleich beim Eingang stehen schon die Zelte, die wir ja schon online gesehen und ausgewählt haben. Im Umfeld hats weitere grosse Geschäfte.. DIE Einkaufsmetropole der Algarve und des Alentejano do Sudoeste. Nachdem mich aber Sigi mit ihrer „Männergrippe“ angesteckt hat, dessen Virus anscheinend auch digital per Whatsapp übertragen wird (gäll Tom!) und das sogar auch an Frauen, mögen wir nicht weiter shoppen gehen.
Wir suchen den Stellplatz Chicken Run auf, der ganz versteckt etwas ausserhalb von Portimaõ liegt. Ein paar verlassen aussehende Womos, Mobilhomes, PKWs standen da, ein Kiesplatz mit hübschem Gärtchen und Durchgang zur grossen Wiese mit Orangen – Zitronen-, Oliven- und Mandarinenbäumen, auf der farbige, gackernde Hühner mit ihrem stolzierenden Hahn rum laufen, aber keine Menschenseele. Etwas komisch kams uns schon vor und wir schauten uns unschlüssig um. Nach einiger Zeit kam dann Andrew, der britische Besitzer, zu uns und begrüsste uns nett, stellte uns gleich die Wasserpumpe an und half uns, unseren Wasservorrat wieder aufzufüllen, auch Strom und schnelles Wifi bekamen wir gleich. Dazu Erklärungen über sein Anwesen.. die Hühnerfamilie ist hier zu Hause, sie laufen glücklich, frei und gackernd auf dem Gelände rum und picken an dem runter gefallenen Obst. Drei Hunde und zwei Katzen sind auch hier zuhause, wovon die Kleinste der Chef ist und in sicherem Abstand unseren Vier erst mal die Regeln durch gab (bellte). Da es auf der Wiese recht nass war, blieben wir gleich auf dem Kiesplatz stehen, ein Griff und Rulo’s Wurfzelt steht, Isomatte und Hundedecke rein und sein Napf, zum gluschtig machen ein Kauröllchen und schwups.. was wir nicht zu hoffen wagten, Rulo war drin, setzte sich hin und schaute uns stolz an.. Dies ist nun MEIN Heim!
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Er har die ganze Nacht mit kurzem Unterbruch, als so komische Typen um zwei Uhr früh mit Feuerwerk rum ballerten, in seinem „Eigenheim“ geschlafen!
Andrew lud uns ein, uns von seinen Bäumen zu bedienen und brachte uns auch gleich 6 herrlich duftende, frische Zitronen vom Baum, das hat mich bei manchen Spaziergängen nämlich schon so oft geluschtet, wollte aber nicht einfach eine klauen, aber sah nie die Besitzer zum Fragen.
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Nun führen wir uns frische Vitamine zu, bleiben noch eine Nacht länger hier und hoffen, morgen gesund, frisch erholt und munter weiter zu fahren.
Am Nachmittag werden wir mal ohne Hundis, dafür mit Fahrrädern, zum nächsten Dorf fahren, um hoffentlich die ausgegangenen Medis für Micky kaufen zu können.
Bis bald Lisigi und Vierpfoter

Die grosse OP

Freitag 1. April 10 Uhr war Micky nüchtern und bereit, bei Valter und seinem tollen Team, für die grosse OP. Wir wussten ihn in guten Händen und verbrachten den Tag mit Warten, etwas in der Umgebung rumfahren und zum Camping für V/E. Die Zeit verstrich langsam, das Rudel, zwei- und vierbeinig, vermissten den 7. Wilden! Valter rief an, dass alles gut verlaufen sei und Micky nun seinen Rausch ausschläft. Halb Sieben war es soweit, wir durften den tapferen Patienten im Aufwachraum begrüssen, Erklärungen und Instruktionen erhalten und dann marschierte Micky raus, zwischendurch noch etwas wackelig aber zielstrebig zum Womo.. er wollte heim. Zuhause war sein Bett unterm Tisch bereit, mit einem Gitter sicherheitshalber abgetrennt. Am Strand in Furnas wäre er am liebsten zum Meer gelaufen. Nun, das wird eine Weile dauern und auch die Leinenpflicht, Janosch musste das und das Tragen vom Kragen ja über einen Monat erdulden.
Die erste Nacht mit Patient Micky war unruhig und anstrengend. Wir wussten nie recht, ob er Pippi gehen muss, Schmerzen hat oder einfach gekuschelt werden will. Zudem Sigi eine Grippe eingefangen hat und damit auch erschöpft ist. Der Männergrippenvirus ist wohl doch über whatsapp übertragbar,(gell Tom) und bricht dann bei Frauen noch grausamer aus .
Gestern, Samstag, entschlossen wir uns dann, wieder an den Barragem de Campilhas zu fahren, irgendwie hatten wir genug vom starken Wind am Strand und dem Getose des Meeres, zudem ist es für Patienten hier am See besser zum Spazieren.. ohne Sandstrand und ruhig und gemütlich. Bei den Dünen von Furnas ist nämlich die nächste Gefahr für die Hunde aufgetaucht, der Frühling macht sich täglich mehr bemerkbar, kleine grüne Sämlinge spriessen aus dem Sand, wilder Fenchel wächst, alles grünt und blüht in allen Farben, so farbenprächtige Wiesen, Felder und Gärten haben wir noch nie erlebt


.. leider aber auch die Gräser, deren Grahnen mit Widerhäckchen gefährlich in Rachen oder tiefer hängen bleiben, Rulo hats schon versucht .. tut gar nicht gut! Und die Hunde sind gierig auf Gras.. ob die Veganer werden ?
Diese Nacht verlief ruhig, alles schlief tief und fest, obwohls ein paar mal recht kräftig geregnet hat.. solange es das nachts macht.. tut der Natur ja gut. Im Moment kämpft die Sonne gegen graue Wolken, ist aber genug warm, ich sitze draussen zum Blog schreiben, während mir aus dem Womo ein verlockender Duft in die Nase steigt.. Sigi hat grad die beste Investition der Monschterburg gebraucht und einen leckeren Kuchen gebacken!
Montag Nachmittag muss Micky zur Kontrolle und Verbandwechsel, super wie er das ganze einsteckt und schon wacker läuft, heute sogar schon selbständig die Einstiegsstufe hochhüpft, nur hoffentlich hält der Verband, wir haben schon Verstärkung drüber gemacht.
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Ja nun haben wir auch mal Problemsituationen im Womo erlebt.. Und auch gemeistert, auch wenns manchmal schön nervig werden kann! Da kommt die (Be)Engung besonders zur Geltung, wenn kranke Hunde mit Lampenschirmen rumliegen, und wir sind froh ist das Wetter so, dass wir öfter auch draussen sein können. Da hocken wir dann Abends beim Kartenspielen am Tisch, Beifahrersitz von June oder Micky belegt, das „Sofa“ ist Andras Platz, wobei mir ein kleines Ecklein davon zugesprochen wird, dafür mein Knie oder Arm ihr als Kopfkissen dienen muss, Sigi hat den Fahrersitz und Janosch ist zufrieden mit einem Plätzchen am Boden, wobei er öfters mal weichen muss und wir barfüssig über ihn tapsen. Rulo hat den meisten Platz, allein im „Garten“
Liebe Grüsse in die alte Heimat von.. Euren .. Die7Wilden

Wie im Paradies…

Gestern haben wir unsere Zelte beim Barragem de Campilhas abgebrochen, Janosch hatte wieder mal ein Rendevouz mit der netten Tierärztin Ines. 23 Fäden hat sie ihm gezogen!
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Nun noch täglich Ohren putzen und Medi rein, Kragen darf er unter Aufsicht zwischendurch ausziehen.
Dann in Villa Nova Internetguthaben bei Meo aufladen und im China Market einkaufen.. Ist das nicht hübsch..
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Nein .. nicht was ihr denkt.. Sondern für
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Der am 1.4.16 operiert wird und dann seine Wunden geschützt werden müssen 😜!
Am Geldautomat hats mir die Karte gefressen und der Typ am Notfalltelefon sagte nur, ja da behalten wir die Karte, vernichten sie und schicken es der entsprechenden Bank zu. Sicherheitshalber hab ich darauf gleich mit der UBS in die Schweiz telefoniert, die die Karte gleich sperrten und Ersatz schicken.
In Porto Covo wollten wir entsorgen gehen und unsere Wäsche in der Dorfwäscherei abgeben, auf dem Strandparkplatz übernachten und am Morgen die Wäsche abholen. Leider war die Wäscherei schon geschlossen. Beim Spaziergang am Strand war das Meer so wahnsinnig wild…
Und grauselig dreckig, die meterhohen, schäumenden Wellen spülten eine braunschwarz-grüne Brühe ans Ufer und überspülten den ganzen herrlichen Sandstrand.
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Was das nun war, werden wir wohl nie erfahren.. leiten die die Kanalisation immer noch ins Meer hinaus ?😝 oder ist das Öl von den Tankern vor Sines? Irgendwie machte es uns gar nicht an zu bleiben und wir entschlossen uns, über Sines (lidl Einkauf) nach Aljiustrel weiter zu fahren, teilweise auf der „Schnellstrasse“, es rumpelte nur so, die Beläge sind oft so schlecht und dann war da plötzlich ohne Vorwarnung die Strasse zum neu Teeren aufgerissen, im Dunkeln nicht grad lustig
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Für die ca. 100 km brauchten wir gut 2 Stunden.
Bei der Ankunft auf dem Stellplatz bei der Staumauer, stockfinster.. Sahen wir nur Bäume ringsum, aber was für welche? Also kurz Pippirunde und dann ab in die Monschterburg.
Der Sternenhimmel versprach einen schönen neuen Tag, vor dem Frühstück eine Runde Leinenspaziergang an den See, dann Frühstück, Aufräumen und Weiterfahrt.
Der Platz wäre ganz nett gewesen, der Park mit vielen Bäumen.. Und wie konnte es auch anders sein… mit paar Pinien!
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Nach einer schönen kurzen Fahrt über einen kleinen Feldweg, stehen wir nun total abgeschieden und alleine, 50 Meter neben dem See, in der Pampa, nur die Vögel hört man zwitschern.. Sigi war schwimmen… Und Andra schnarcht zufrieden im Schatten. Traumhaft, wunderschön ! Weit und breit keine Pinie, nur paar Korkeichen, Steppe und gelb-grüne Felder!
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Pendeln zwischen Tierarzt und Stausee..

Nächste Station war der Barragem do Pego do Altar, ein schöner Stellplatz direkt oberhalb des Sees.. verteilt auf drei Plätze, an der Staumauer, oberhalb vom Strand und beim Restaurant oben neben E/V, alles kostenlos und herrlich ruhig, ohne Beleuchtung .. Nur der Vollmond und Sterne!
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June zog es vor, mit Rulo draussen zu schlafen, hat dafür am Morgen ihren GPS Sender verloren gehabt, was wir erst vor der Abfahrt bemerkten, und dass sie an zwei Pfoten je eine Kralle ausgerissen hatte. Laut Tractic, wo wir nach dem letzten Ortungspunkt auf dem IPhone schauten, war sie wohl im dichten Dornengestrüpp hängen geblieben und hat beim Kampf ums Befreien den Tracker im Gebüsch verloren, dementsprechend war sie todmüde und verschlief den ganzen Tag. Das war aber so dicht und picksig, dass da kein Mensch rein könnte.. Also 80 Euro futsch und neues bestellt. Hoffen nun, der UPS Service funktioniert so schnell wie angepriesen und wir habens am 1.4. wie voraus gesagt!
Nachmittags war wieder mal Tierarztbesuch angesagt, OP Wunde sieht befriedigend aus, am Montag kommen die Fäden raus.. Und dann hoffen wir für Janosch.. Es HÄLT !
Und nun hat uns „unser“ Barragem de Campilha wieder 😜 .. wir sind schon irgendwie zu Hause hier und natürlich auch die Hunde, besonders Micky und Rulo, die hier so herrlich viel Freilauf geniessen dürfen. Micky kommt dann meisstens grün und tropfnass nach Hause, riecht etwas komisch nach Fisch.. nein nicht vom See, dort schwimmen wir auch und er ist recht sauber.. aber im Korkeichenwald gibts auch Froschteiche und die habens Micky angetan.
Gestern wars wahnsinnig heiss in der Sonne und die scheint inzwischen von morgens früh bis am Abend, die Hunde verzogen sich unters Womo in den Schatten. Wir werkelten herum: kochen, backen (Käsekuchen!), reparieren, Brettchen anschrauben, putzen.
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Heute fuhren wir etwas in der Gegend rum, erstens mussten wir WC und Abwassertank entleeren und Frischwasser nachfüllen, dabei haben wir uns gleich mal den Stellplatz in Lousal angesehen, der ist auch kostenlos, mit Ver-und Entsorgung. Netter Platz in nettem Dorf, doch uns zogs zurück zum gewohnten Platz. Erst aber besichtigten wir die Minas do Lousal, eine Pyritmine, die bis 1988 betrieben wurde und heute aus Ruinen und mechanischen Überbleibseln besteht. Die Seen entstanden durch Abbau des Geländes, schön zum Ansehen, aber giftig durch aus den Stollen austretende Sulphitsäure, teils ganz rot und sauer. Was bei uns aus Sicherheitsgründen überall abgesperrt wäre ist hier fast überall frei zugänglich, wir zogen es aber vor, die Hallen nur von aussen zu betrachten und nicht auf die Eisentürme zu steigen, auch dem 500 Meter tiefen Stollen kamen wir nicht zu nahe. image

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Die alte Eisenbahnbrücke entdeckten wir dann zufällig, Sigi fuhr nach Navi, doch dann war die Strasse weg, beim Wenden sahen wir einen grossen leeren Parkplatz, eine Strasse ins Nichts und dann merkten wir.. das ist der Bahnhof und daneben die alte Brücke mit alter Lokomotive drauf. Weit und breit keine Menschenseele, kein Auto, nichts.. Nur eine Herde weidender Ziegen, deren „Leitziege“ ein Pferd war. Es sprang übermütig wie ein Fohlen durch die Herde und dann weg.. die Ziegen hinterher.image

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An einem hübschen Häuschen winkte ein alter Mann, danach hatte es noch ein paar verlassene Villen im Wald neben der Strasse. Beim Versuch noch andere Seen anzusehen, wagte sich Sigi sogar auf Sandsträsschen, doch trauten wir der Sache nicht und kehrten noch um solange es ging.
Beim nächsten Versuch war eine gute Strasse im Navi zu sehen, der folgten wir, und da es auch kein Verbotsschild hatte, fuhren wir weiter durch den grossen, mächtigen Torbogen. Unzählige riesige Stallungen und Futtersilos standen in Reihen, gegen die Strasse war alles hoch eingezäunt. Wir rätselten was und ob überhaupt was drin lebt. Erst mal fuhren wir aber der Strasse weiter an kilometerlangen Olivenbaumfeldern vorbei, nein nicht so schöne alte, verknorzte wie man sich immer vorstellt und die so schön sind, nein es waren in Reih und Glied jüngere Bäumchen. Endlose Felder! Das Navi zeigte schon wieder an, wir fahren durchs Feld .. Bis die feste Strasse einfach aufhörte und rote, lose Erdenstrasse weiter führte. Wiederum Kehrtwendung, beim Rückweg sahen wir: das waren Hühneraufzucht Stallungen für weiss nicht wie viel Tausende von zukünftigen Brathühnchen.image

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image Dann wendete Sigi (nein Tim, das darfst DU noch nicht!!) mitten auf der Strasse, denn sie wollte mir noch was zeigen… direkt am Strassenrand hatte ein Storch sein Nest im Pinienbaum gebaut und hockte mit seinem piepsenden Nachwuchs drin, bei meinem Anblick flog er aber hoch und wollte mich von seinen Kindern fernhalten
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image. Obwohl wir ja schon Unmengen Störche in Spanien und Portugal gesehen haben, fasziniert es uns trotzdem immer wieder, so viele zu sehen. Heute dann auch noch auf einem Feld, hinter einem pflügenden Traktor herstolzierend und Futter suchend.
Dann noch so schöne Kuhherden, soweit das Auge reichte. Und Schafe.. und Ziegen.. und schwarze iberische Schweine. Da hüpft einer „alten“ EX-Bäuerin das Herz!
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Unterwegs in einem Restaurant an der Strasse, dort wo vor allem Portugiesen essen, hielten wir an. Sigi kam gleich in den Genuss von Lammeintopf, einem typischen, regionalen Gericht.. Auf der Fahrt hatten wir es erst gerade noch von den Osterlämmern. Ich hatte Geröstete Schweinebacken von schwarzen Schweinen, beides schmeckte vorzüglich und war wohl das günstigste Mittagessen, das wir in Portugal genossen!
2x Essen 15 Euro, 2 kleine Bier 1.60, Brot und Oliven 1.60 und zwei Kaffe 1.80 !😀😳
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Nun stehen wir wieder an unserem See, die Franzosen von gestern sind auch noch da. Es regnet seit abends immer mal wieder und wir hocken im kuscheligen Womo, langsam wirds auch hier dunkel.
Am Montag werden wir wahrscheinlich wieder in Furnas unseren Stammplatz beziehen, dann werden die vielen Wochenendausflügler wieder verschwunden sein.
Euch Allen wünschen wir frohe Ostern.. viel Spass beim Eiersuchen!

Schlafplatz hoch überm Meer..

Montags erst beim Tierarzt vorbei, Janosch hatte Kontrolle und Verbandwechsel, Valter der Cheftierarzt war zufrieden, wenns weiter gut heilt.. und das hoffen wir ganz fest für den armen Patienten, bekommt er Samstag oder Montag die Fäden raus. Mickys Tumore schaute er sich auch an und am 1.April.. Wenn wir Glück haben zwei – drei Tage früher wird er operiert, dann ca. 2-3 Wochen Wundheilung, Fäden ziehen und Kontrollen. Je nach dem was der Befund der entfernten Tumore ergibt, Behandlung mit Medis. In dieser Zeit reisen wir etwas in der weiteren Umgebung umher. Gestern über Porto Covo zum E/V, Sines wo wir noch kurz LPG tankten und Lidl. Der Frühling ist täglich mehr da.. In den Dünen wachsen Wildzwiebeln, schmecken fein wie bei uns die Frühlingszwiebeln, auch wilder Fenchel und die Blumen werden ständig prächtiger. Die Felder teils ganz gelb leuchteten, leider weiss ich immer noch nicht was das für Pflanzen sind.
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Zum Freistehen war auf dieser Strecke nichts für uns, entweder Sandwege, mit unserem Womo nicht befahrbar oder dichte Pinienwälder.. wiederum nichts wegen den bösen Raupen. Wir verbrachten die Nacht auf dem kostenlosen Stellplatz in Comporta, ein netter Platz mit netten Nachbarn, wie so oft erstaunte June die andern Womofahrer mit ihrer Selbstsicherheit, wie sie rumstolziert und die andern Womos inspiziert, dann um die Hunde streicht und mit zum Spazieren kommt.
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imageDie Weiterfahrt war so schön, eine lange Landzunge.. auf der einen Seite der Strasse die Dünen zum Meer und auf der andern die Dünen zum Rio Sado. image

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Immer geade aus und fast nur Natur, selten ein Auto! Im Gegensatz zu den Spanier halten die Portugiesen Sorge zu ihrem Land, es wird nicht jeder einst mal schöne Fleck zu Bettenburgen verbaut und wenns doch mal zu Ferienstädten kommt sind diese nicht so grässlich und eher diskret. Diese Landzunge, Richtung Troja, ist ähnlich wie die Mancha in Spanien, hier werden wir sicher wieder mal durch reisen, die total verbaute Mancha wird uns jedoch nicht mehr reizen.
An der vordersten Spitze dann Troja, wir fuhren da rein und wolltens mal sehen. Da war eine total moderne, mit Hochhäusern, Golfplatz, Geschäftshäuser,
Kongressgebäuden und Hotels gebaute Stadt entstanden. Überall sah man nur in dunklen Anzügen, Kleider und hochhackigen Schuhen gekleidete Geschäftsleute und wohl Bänker. Eine sterile Gegend. Wir fuhren zurück zur Atlantic Ferry um nach Setubal rüber zu setzen. Eine kleinere Fähre nahm uns auf, die Überfahrt war kurz aber schön und bot uns einen tollen Blick auf die Stadt, den Hafen mit den riesen Fracht- und Tankerschiffen und die Raffinerien. Delfine sahen wir leider keine.. sollten dort öfters zu erblicken sein.
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Nach Setubal führte die Bergstrasse über die Steilküste , in einem kleinen Dorf hielten wir zum Essen, ein kleines Restaurant.. alle Tische besetzt. Der Wirt war draussen, bereitete den frischen Fisch, Choco und Pulvo zu und grillte. Wir setzten uns als einzige Gäste draussen in die Sonne, musste länger warten dafür aber mit leckerem Essen beschert.
image Unsere Mägen zum Bersten voll nahmen wir die pasr letzten Kilometer unter die Räder.
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image Der Stellplatz, ein gemischter Parkplatz vor der Steilküste, beim Kloster Espichel und dem Leuchtturm bei Sesimbra war unser Ziel. Paar andere Womos stehen auch hier, wir am vorderen Rand mit Sicht auf Meer und Klostermauern. Den Wind kriegen wir heute wieder mal kräftig zu spüren aber daran haben wir uns ja gewöhnt. Rulo hat die letzten zwei Nächte vorgezogen draussen zu schlafen, unser freiheitsliebendes Wölfchen rollt sich auf der Decke ein und ist zufrieden.. wir auch denn der Terror den Rulo morgens aufführte mischte unser ganzer Rudel auf und kürzte unsere Schlafenszeit unangenehm.
Auf bald.. Eure 7 Wilden

Drache flieg…

Gestern .. ein gemütlicher Tag “ zu Hause „. Plötzlich füllten sich die grossen Parkplätze, ein Auto nach dem andern reihte sich ein, bis auch „unser“ Stellplatz zugeparkt war. Viele Familien stiegen aus und die Völkerwanderung bewegte sich Richtung Strand. Was war den bloss los heute, normal verirren sich nur paar Wanderer, Fischer, Laufsportler hierher !? Wir rätselten eine Weile rum, surften im Google nach irgendwelchen Feiertagen um schliesslich an den Strand zu spazieren um uns selber an Ort und Stelle zu informieren.
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Und dann sahen wir sie.. Hunderte von bunten Drachen flogen mit dem Wind, gebändigt von jauchzenden, lachenden Kindern und ihren Vätern ( das Kind im Manne 😜). Bis auf ein wilder schwarzer Drache der etwas abseits weit weit oben schwebte, waren die andern alle Regenbogendrachen, könnte fast meinen an einer Regenbogenfamilien Demo zu sein.

Das wäre ein Vergnügen für Andra gewesen.. die Hunde liessen wir aber vorsichtshalber in der Monschterburg.

Mit der schwindenden Abendsonne leerte sich auch der Strand und war schon bald wieder menschenleer, für einen Hundespaziergang wo bis auf Janosch alle frei rumrennen durften stand nichts mehr im Wege. Eine tolle Abendstimmung war überm Meer.
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Am 12.3. haben wir den grossen Markt in Brunheiras besucht, viele Marktstände .. von Lebensmittel über Haushaltswaren, Klamotten und Schuhe wo wir wohl nie anziehen würden, Tiere .. Kleine und grosse Vögel, Geflügel, Kleinvieh etc. und natürlich Fressstände.. Und ein Churrosstand.. durch ganz Spanien gelustete es Sigi auf diese Dinger, massenweise Churroshäuschen sahen wir an den Strassen, doch wie so vieles ausser Saison, geschlossen. Mhhh aber diese, frisch gebackenen, süssen Teile waren schon lecker!image

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Von da wieder an den schönen See Barragem de Campilha, wo wir es bis zum 15.3. genossen. Unsere „Stellplatzgebühr“ haben wir in natura bezahlt, indem wir bei zwei Hundespaziergängen am Montag vier grosse Abfallsäcke voll Müll am Seestrand eingesammelt haben. image

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15.3.16 Am Morgen früh zurück nach Milfontes, Tierarztbesuch stand an. Micky wurde durch Spezialistin angeschaut, wir beginnen mit Antihistamintherapie, dadurch sollten sich die Tumore etwas zurück bilden, nach ca. 2 Wochen werden diese dann operativ entfernt und untersucht. Wenn wir Glück haben und der Befund auf Stufe 1 ist, hat er grosse Chancen geheilt zu werden und muss nach der OP Medis einnehmen, ähnlich wie Chemo.
Dann fahren wir wieder etwas ins Landesinnere, es hat ja noch einige Stauseen in diesem grünen Tal. Irgendwie erinnert es immer etwas an die Schweiz. Die Strassen bergauf und bergab schlängeln sich kurvenreich durch die landwirtschaftliche Gegend.
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image Es wird täglich grüner, das saftige Gras höher, und immer farbiger blühen die Blumen und Büsche. Den empfohlenen freien Stellplatz am Barragem do Santa Clara erreichen wir wiedermal bei fast Dunkelheit und sehen wenig von der Umgebung.
Es sind einige Wohnmobile auf dem Platz, der ist sehr ruhig und total dunkel ohne Licht, völlig Natur pur am Ende der Strasse über den Staudamm, nur ein Fusspfad führt weiter.image

image Mit Bedauern und Schrecken stellen wir bei Helligkeit fest, dass es hier viele Pinien hat und diese MIT Prozessionsraupennestern befallen sind. Schade, hier hätten wir gerne noch gestanden, doch ein weiteres Problem für unsere Hunde wollen wir natürlich vermeiden. Also weiter und weiter und mal wieder grosse Wäsche waschen, und wohin am Schluss.. wir landen wieder am Barragem de Campilha, hier kennen wir uns ja aus und die Hundis auch, Rulo Schnauze in die Luft und los gehts!
Am 18.3. wieder Arzttermin, inzwischen sind wir ja Stammgäste dort und Janosch und Micky von den Ärztinnen lieb umhätschelte Patienten. Übrigens gut überwacht von der Praxiskatze, die wie June meint sie sei ein Hund. imageVorsichtshalber haben wir Janosch nicht gefüttert, obwohl ich ja so sehr hoffte, dass seine Wunde gut verheilt ist und er endlich wieder ohne seinen blöden Kragen rumtollen darf. Dann die niederschmetternde Nachricht.. Ohr füllt sich wieder, nochmalige Op ist notwendig, gut hat er nichts gefressen, um drei Uhr soll er operiert werden. In der Zwischenzeit fahren wir zum Fischerhafen, wäre auch ein schöner Ausblick vom Parkplatz aus, aber direkt an der Steilküste, also nur ein Spaziergang an der Leine und danach verziehen wir uns vorm Regenschauer in die Monschterburg zum Mittagessen und Karten spielen bis es Zeit für zum Tierarzt ist..
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.An der Praxistüre zieht Janosch diesmal vorbei, er ahnt wohl, was ihm bevor steht. Nach Sieben Uhr konnten wir ihn wieder abholen, immer noch etwas benommen torkelte er ins Womo, kuschelte sich aufs warme Fell unter die Decke. Also ganze Prozedur mit Verbandwechsel und Kontrolle erneut von vorne jeden 3. Tag. Hoffentlich heilt es diesmal gut zu!
Micky, der seine, leider noch unveränderten Tumore, zeigen musste und seine Bisswunde, bekommt ein Halti verpasst, so kann er sich schon mal dran gewöhnen nach der OP brav an der Leine zu laufen. Das wird eine harte Zeit für den armen Kerl! Rennen, Jagen, Klettern, Springen.. etc. und dies stundenlang ist sein Leben!
Die Nacht überstand Janosch recht gut, zwei Pippigänge in der Nacht und er schlief durch.
Am Montag steht die Kontrolle für beide Patienten an. Bis dahin sehen wir weiter.

Und dann kommts anders als frau will…!

Heute ist schon wieder Freitagabend, die Woche vergeht wie im Fluge.
Nebst den Tierarztbesuchen und Strandwanderungen haben wir noch kurz den Stellplatz gewechselt. Keiner gefiel uns so wie der bei Praia de Furnas, Villa Nova de Milfontes.

Ein lustiges Erlebnis hatten wir am Dienstag erlebt. Wir wollten nach Sines um die Wifikarte aufzuladen, da trafen wir auf zwei Wandergesellinnen. Da konnten wir wirklich nicht vorbei fahren und nahmen die zwei deutschen Frauen mit.. Trotz Übergewicht.. Nein nicht die Mädels.. Unsere Monschterburg! Eine nette Plauderei entstand und beim Erzählen kam heraus, dass sie Camillo kennen, den Wandergesellen, der bei der Gruppe war, welche im letzten Jahr bei uns übernachtet hatte, siehe Blog. Die Welt ist doch klein!

Leider haben wir keine offizielle Bewilligung für längeres Stehen am Praia de Furnas bekommen. Obwohl es für unsere zwei Patienten das Beste wäre, wenn wir dort bleiben könnten. Tja nu, nun ziehen wir halt in der Region umher.
Ja eben.. Inzwischen zwei Patienten.. Janosch, der der Genesung entgegenstrebt und nun noch Micky. Seit längerer Zeit bemerkten wir ein paar Beulen, die eine grössere beim Ellbogen, weich und beweglich und nicht schmerzhaft, kleinere, festere am Körper. Wir dachten, zeigen wir es doch gleich mal dem Tierarzt, wenn wir schon da sind. Den grossen rasierten sie dann und entnahmen eine Probe, zusammen mit Blut und Urinprobe wurde alles untersucht und dabei kam leider heraus, dass es sich um Mastozytose handelt. Gestern, ein trauriges Geburtstagsgeschenk für Sigi, das Gespräch mit dem Tierarzt.. Was ist zu tun und Röntgenaufnahmen der Lunge, wobei zum Glück heraus kam, dass Micky keine Ableger in den Organen hat. Nächsten Dienstag erfahren wir mehr, bis dann sollten die Ergebnisse der anderen Knoten da sein und eine Spezialistin, die zu unserer Praxis kommt, wird uns weiter informieren. Der Grad der Krebserkrankung kann nur nach Entfernung festgestellt werden. Nach gelungener Entfernung und wenn die Tumore nicht Sehnen oder Knochen angegriffen haben, kann medikamentös eine Heilung erreicht werden. Wir hoffen der kleine Clown schafft es!
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Haben dann nach einem super leckeren Geburtstagsmittagessen noch ein paar Plätze/Strände angeschaut, uns aber bald entschlossen, diese Nacht nach Porto Covo auf dem Parkplatz zu stehen, den kennen wir schon und der Strand ist auch wieder traumhaft.
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Heute waren wir in Sines LPG tanken und wieder mal unsere Monschterburg waschen und saugen gegangen, von der Salz-, Sand- und Staubluft konnte man fast nicht mehr durch die verschmutzten Fenster blicken. Dann entschlossen wir uns, etwas ins Landesinnere zu fahren, am ersten Stausee stand ein Womo ganz alleine, das Strässchen über die Staumauer führte später ins Nichts und es hätte auch Pinien gehabt. Weiter durch Landwirtschaftsland mit vielen Weiden, Korkbäumen und leider auch vielen Pinien vorbei, gaben wir die Hoffnung fast auf, ein Pinien freies Plätzchen und somit eins ohne die gefährlichen Prozessionsraupen, zu finden. Direkt neben dem Strässchen, ganz ruhig gelegen, haben wir nun einen tollen Übernachtungsplatz gefunden. Am Barragem Campilha, warme Sonne, kein Wind und Wellenrauschen und ein idyllischer See.

… Und dann war nix aus einem gemütlichen Abend am einsamen See geworden. Janosch hatte schon nach dem Spazieren eine Blutblase am Ohr, wir habens dann frisch verbunden und gehofft es hält, doch gerade waren wir fertig mit Essen lief ihm das Blut nur so raus, also schnell zusammen gepackt und zurück nach Milfontes.. Sigi hätte fast ein Bergrennen gewinnen können so beeilte sie sich.. Die Praxis ist bis 19.30 Uhr geöffnet. Die Ärztinnen und Tierarztgehilfin waren bestürzt und liessen uns sofort ins Behandlungszimmer, da Janosch gerade gegessen hatte, kam eine weitere Narkose und OP nicht in Frage und er hielt tapfer (mit Hilfe meiner zwei Hände, die ihn im Klammer/Kraulgriff hatten) hin, während das Ohr gereinigt, behandelt und neuer Druckverband angelegt wurde. Wenns keine erneuten Blutungen gibt, müssen wir erst Dienstag Morgen wieder kommen, aber dann nüchtern um ev. nochmals genäht zu werden.

Nun sind wir für diese Nacht wieder an „unserem“ Strandplatz, aufs Wochenende hat er sich gefüllt, aber unser Plätzchen war noch frei.
Wenn alles gut geht fahren wir Morgen wieder zum See !

Entdeckungstour…

Gestern Nacht noch tief schwarzer Himmel mit leuchtenden Sternen, dann Sturmwind und nun peitscht der Wind Regen ums Womo.. tja eine Wäsche war ja nicht schlecht.
Vergangene Woche war recht gemütlich ohne grosse Erlebnisse zu berichten. Täglich paar mal Laufen gehen, Einkaufen und Waschen fahren, Tierarztkontrollbesuche. Heute wenn wir Glück haben der Letzte. Davon berichten wir später.
Old Boy, unser temporärer Adoptivhund, liegt 30 Meter von unserem Womo entfernt in einer Gebüsch umwachsenen Sandkuhle in den Dünen, zurückhaltend unaufdringlich wie er ist hat er sich in unser Herz geschlichen und sogar unsere Hunde inkl. June dulden ihn in der Nähe. Er bettelt nie.. er wartet einfach, schaut zu wie ich unsere Tiere füttere und streichle.
Er ist mager und wohl alt. Wir haben erfahren, dass er einer alten Frau, die am Surferstrand in einer Hütte gewohnt hat, gehört hatte. Anscheinend ist sie gestorben und der Hund alleine zurück geblieben. Aber er war ein geliebter Hund, gepflegt und er trauert, ist dankbar für ein gutes Wort, ein Kraulen und ja.. Ich weiss das sollte man nicht.. Eine Schüssel mit Futter und ein Topf frisches Wasser. Zu unserer Beruhigung haben wir aber auch erfahren, dass eine Frau aus der Stadt regelmässig mit dem Auto kommt, Plastikeimer mit Trockenfutter und Wasser hinstellt und auf ihr Hupen hin kommt Old Boy tief bellend aus einer Ecke der Düne. image

Nach dem Frühstück mit Ueli, unserer Thurgauer Womobekanntschaft, waren wir gestern wieder beim Camping in der Stadt zum Entsorgen, danach wollten wir etwas über Land fahren
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image. Eine Schotterstrasse mit massenweise tiefen Schlaglöchern reizte uns, wir schafften ca. 4 km/h .. aber es lohnte sich, schön saftige Weiden, schöne Toreinfahrten zu Quintas mit wunderbaren Blumen, grosse, alte Korkeichen. Ein grosser Bewässerungskanal führte durchs Land, einige Meter über dem Boden. Dem Fluss kamen wir per Womo aber nicht näher, dafür hielt ein Mann sein Auto neben uns beim Kreuzen an und plauderte paar Worte und meinte ob wir was suchen, wir erklärten ihm, dass wir nur die schöne Gegend besichtigen möchten und die prachtvolle Natur geniessen. Darauf zeigte er uns ein Foto und beschrieb uns den Weg zu einem ganz speziellen Ort. Die Quinta gehöre seinem Onkel und es sei kein Problem, einfach zum Tor reinfahren und neben dem Haus parkieren, dann rechts den Weg runter, dann nach links. .. Kein Mensch war zu sehen, nur zwei grosse Hunde bellten kurz.. Mit gemischten Gefühlen liefen wir, erst den falschen und dann den richtigen Weg hinunter. Was uns da erwartete.. Ein kleines Paradies, durch Bananenstauden mit Blüten und Bananen, an prächtig blühenden Blumen vorbei.

Erst hörten wir das Plätschern nur, dann sah man das Bächlein, das sich in Wasserfälle ergoss, unten eine Steintreppe und Steinhäuschen, im Sommer sicherlich ein herrlich kühler Platz.
Wieder oben angekommen sprach uns die Besitzerin an, die Verständigung war erst nicht einfach, bis eine Familie aus der Plantage kam, wo dann die junge Frau auf Englisch übersetzen konnte. Die Besitzerin freute sich, dass uns alles so gut gefiel und wollte uns noch an viele andere schöne Orte schicken.

Nachdem wir nun täglich während einer Woche die Polizei patroulieren sahen, hielten sie vorhin doch mal an, fragten Sigi ganz freundlich, wie lange wir denn noch hier bleiben wollen. Nachdem Sigi erklärt hatte, dass wir heute noch zur Veterinärkontrolle mit Janosch müssen und wenn möglich danach weiterzögen, waren sie weiterhin nett und meinten, wir müssten sonst eine Bewilligung holen.
„Unser Old Boy“ schläft glücklich, vollgefressen und müde in den Dünen.. Die Männer, welche die Abfallkübel leeren kommen, haben ihm einen Sack voll Fressen mitgebracht und viele Streicheleinheiten. Beruhigend zu wissen, dass er mit Futter und Zuwendung versorgt wird!

Zwangspause .. Wir geniessen es trotzdem paar Tage am selben Ort!

Über Schotterküstensträsschen gings weiter, immer wieder tolle Aussichtsplätze mit Blick aufs tosende Meer, Fischerhäuschen und Ausgrabungen und auch einige Parkbuchten zum Stehen. Natürlich durfte ein ausgiebiger Strandspaziergang nicht fehlen. Die Wellen warfen Schaum und die Schaumbällchen flogen weit über den Strand. Andra schaute neugierig dem Treiben zu und jagte den fliegenden Dingern nach.. Die dann halt eben, wie es Schaum so an sich hat, zerplatzten. Am Kitesurfer Strand erinnerte ich mich wieder, da waren Manon, ich und Asca vor Jahren schon mal durch gefahren. Andra erblickte durchs Womofenster die Kite Surfer, das kenn ich doch.. oh darf ich die denn nicht fangen?? Im Restaurant machen wir Mittagsrast..danach gehts weiter..
In der Nähe von Odeceixa fuhren wir wieder gegen einen Strand, wie schon so oft wieder auf einer der vielen kleinen Sackgassestrassen. Da war auch ein geschlossenes Strandrestaurant und ein grosser Parkplatz, ein Womo stand schon einsam da. Wir stellten uns dahinter in den Windschatten und gingen mit den Hunden laufen. Das Naturschutzgebiet liegt an einer Flussmündung und auf der andern Seite des Flusses kommen bellend drei grosse Hunde die Küstenfelsen hinunter, sonst weit und breit kein Lebewesen zu sehen und Andra darf wieder mal glücklich rumtoben.
Morgens sind wir dann weiter, Janosch hat ja sei drei Tagen ein dickes Ohr, wahrscheinlich ein Blutohr, wie ein Wasserballon. Die schönen Strassen, wenig befahren, zwischendurch auch Schotterpiste, führten durch tolles Gebiet, schöne, saftig grüne Wiesen, Reben, Gemüsefelder, Pflanzungen von Sträuchern und Bäumen. Auch Weiden mit Kühen, Schafen, Ziegen, Pferden, sogar Strausse. Ein Mal mit Lamas, Bissons, Antilopen etc. zwischen Kuhherden auf einem Pfosten wieder ein bewohntes Storchennest. Die Strassen umrandet mit leuchtend gelben Mimosenbäumen, Korkeichen, Eukalyptus, Pinien und Ginster. Die Häuser und Gärten oft hübsch gepflegt.
Durchs Städtchen Vila Nova de Milfontes fuhren wir, vielleicht hats da einen Tierarzt? Wir wurden fündig und hatten Glück, Mittagspause war eben vorbei. Zwei sehr nette und kompetente Veterinärinnen untersuchten Janosch und bestätigten unsere Befürchtung, welche wir im Internet gefunden hatten. Es ist eine Otitis, und deren Folgen ist eine geplatzte Ader und Blutohr durch Kratzen oder Kopfschütteln. Muss operiert werden. Erst ein Bluttest, um sicher zu gehen, dass er sonst gesund ist, und die Organe funktionieren. Dann eine halbe Stunde später Op, nach zwei Stunden durften wir unseren armen Janosch wieder abholen, er war noch recht wackelig und der unangenehme Plastikkragen stört ihn natürlich sehr. Die Ärztin erklärte uns, was sie gemacht hat und wie wir ihn behandeln müssen. Täglich Medikamente, die wir mit Verordnung bei der Apotheke holten, unglaublich zu welchen Preisen. Eine Schachtel Antibiotika und eine Schachtel Entzündungshemmer/Schmerzmittel für zusammen 9.85 Euro.. unglaublich was da für ein Gewinn bei unseren Apotheken gemacht wird. Für die Op inkl. Labor und Medizinischer Salbe fürs Ohr und Reinigungsampullen 150 Euro.
Inzwischen gehts Janosch ganz gut, er gewöhnt sich an den Kragen und das Leinenlaufen, als ob er begreifen würde, dass er eine Zeit lang nicht ins Meer darf und keine „Sandburgen“ buddeln kann, wobei er sich ja leidenschaftlich gern im Sand wälzt.
Wir haben uns entschlossen, die Behandlungszeit hier in der Gegend zu verbringen und die Nachbehandlung bei den netten Tierärztinnen abzuschliessen. Heute ist erste Kontrolle.. June darf auch gleich mit.. eine Nachimpfung ist fällig und Mickys komische Beule am Bein wollen wir auch anschauen lassen.
Bis wir gestern mit Janosch in der Praxis fertig waren und wir einen Stellplatz suchten wurde es wieder dunkel, der kostenfreie Stellplatz mit Ent- und Versorgung in Porto Covo war aber recht voll und mitten im Ort, nicht grad ideal mit den Hunden und Janosch, der öfters Pippigehen braucht diese Nacht. So fanden wir dann einen abgelegenen Strandparkplatz, wo wir uns ganz alleine hinstellten. Etwas unheimlich, so im Stockdunkeln einen Platz anzufahren, wo man nicht weiss wie es hier aussieht und dann nach dem Hundewalk zurück.. Ein einsames Auto auf dem Platz, auch die nahe Strasse hörten wir. Am Morgen sahs wieder ganz anders aus, viel netter bei Licht und ebenfalls mit schöner Küste und Blick auf viele grosse Schiffe und Tanker, die Sines anfahren. Auch das geparkte Auto erwies sich als harmlos.. ein junges Paar, das wohl zu müde war, um weiter zu fahren und ganz steiff aus dem engen Wagen kroch.
Nach dem Frühstück fahren wir los, erstmal zum Stellplatz zum Entsorgen und Wasser nachfüllen und freuten uns, einen „alten“ Bekannten zu sehen, mit Jörg sassen wir schon bei Sales und auf der Ziegenwiese zusammen. Zum Einkaufen wollen wir den Intermarché aufsuchen, mal schauen ob es dort eine Waschmaschine hat.. Super es hat.. Grosse und schnelle Dinger, gerade gut um unsere Wäsche und zwei Hundebetten zu waschen und zu trocknen. Lebensmittelmässig war der Laden nicht grad sympatisch und wir waren froh, hatten wir beim Aldi unterwegs schon mal eingekauft, die sind hier ganz gut bestückt mit ihrem Sortiment, wohl eben auf Deutsche abgestimmt. Für die nächste Zeit wollten wir an der Flussmündung stehen, nur 7 km vom Tierarzt entfernt. Da hat es ein paar Parkplätze und Nischen, wir werden auch schnell fündig.. schöner Parkplatz, diesmal zwar hinter der Düne unter der Klippe, das ist aber gar nicht so schlecht, wenn Janosch nicht dauernd das Wasser anschauen muss. Es stehen sonst noch drei Womos hier, je ein Franzose und ein Niederländerpaar. Diese Nacht unterm leuchtenden Sternenhimmel war herrlich ruhig, hab tief und fest geschlafen.. bis auf die Unterbrechung.. irgendwas trampelte laut auf unserem Womodach herum. Tja, wer Abends nicht zur Zeit heim kommt, findet eben verschlossene Türen, June aber, schlau wie sie ist, versuchte zum Dachfenster reinzukommen.
Bis später.. Tschüss eure 7 Wilden

Wilde Schönheiten..

Der Platz bei Silves am Stausee war schön, tolle Gegend und nette Nachbarn. Es ist schön immer wieder sympatische Menschen kennen zu lernen, die einen verschwinden als nette Begegnung und andere wird frau immer wieder mal sehen, die einen werden sogar den Freundeskreis erweitern!
Leider hatten wir diese Nacht fast kein Auge zu getan, denn der kleine Strassenhund hat uns wohl in sein Herz geschlossen und wollte uns adoptieren. Nachdem wir ihn vergeblich öfters verjagt haben( wir wollten nicht dass unsere Hunde mit ihm spielen und Körperkontakt bekommen, weiss man ja nie was sie alles auflesen können) und er auch dauernd June jagen wollte, verzogen wir uns in unsere Monschterburg. Mit Ruhe war aber nichts, er zerrte am Strick rum der noch an der Eintrittstufe hängte, versuchte auf die Hundedecke auf dem Fahrradträger rauf zu springen und scharrte rund ums Womo, nichts nutzte bis Sigi auf die Idee kam, dass Hunde mit vollem Magen besser schlafen. Schnell öffnete sie eine grosse Hundefutterdose und warf sie genug weit fort damit der Kleine beschäftigt war. Kurze Zeit kehrte auch für uns Nacht- bezw. Frühmorgenruhe ein, bis dafür Rulo raus musste oder unbedingt wollte.


Wir fuhren dann bezeiten ab, über die Staumauer auf die andere Seite des Flüsschens, ein hübsches Bergsträsschen , die ganzen Hänge mit Büschen bewachsen die herrlich blühten. Aus den Büschen kamen… keine wilden Bären.. aber.. plötzlich drei grasende, grunzende Schweinchen auf die Strasse. In Silves erst zum Lidl, Trinkwasserbidons und Frühstückbrötchen gekauft, stellten wir uns auf den öffentlichen Parkplatz zum Frühstücken. Spazierten dann mit den Hundis zum Castillo rauf, auf einem Ruinenrest flirteten zwei Storchenpaare. Das Castillo schauten wir uns nur von aussen an, mit Hunden ist der Zutritt ja verboten, so spazierten wir die andere Seite wieder runter, der Dorfteil ist mit den Mauern des Castillo verbunden und recht alt. Blühende Sträucher zierten so manches Haus. Gerade noch rechtzeitig erreichten wir den Parkplatz, ein heftiger Platzregen überschüttete die Stadt. Auf der Weiterfahrt regnete es unbarmherzig weiter, in Feldern und auf Nestern die auf Baumstämme gebaut waren sahen wir wieder viele Storchenpaare. ( solche Ansammlungen von Störchen sahen wir schon mal in Spanien über kilometerlange Strecken, auf Elektromasten/Nestern)
Bei Figueira führte ein kleines Strässchen zum Strand, war mit einer Tafel 20t bestückt, beim weiterfahren zweifelten wir aber sehr ob das wirklich gemeint ist, es wurde nämlich immer enger, mit Mäuerchen und Kurven, Centimeterarbeit war von Sigi beim Steuern gefordert 😜.
Dann war die Strasse fertig, ein kleiner, roter, tonerdiger Pfad führte durchs Gebüsch, über Pfützen, durch ein wildromantisches Tal an eine Bucht. In der Wiese vor dem Strand sah ich dann Wühlspuren wie von Wildschweinen, kannte ich ja vom Monschterberg. Dann plötzlich das aufgebrachte Grunzen aus dem Wäldchen, eilends suchten wir das Weite und zogen uns gegen den Parkplatz zurück. Zurück im Fahrzeug, Andra sieht bedauernd zurück.. wären sicher nette Spielkameraden gewesen und auf dem Tisch die Spuren der roten Erde.. June weiss ja eigentlich dass sie das nicht darf 😤!
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Das älteste Gothic Monument der Algarve, die Hermitage von Guadalupe, sahen wir beim Vorbeifahren. Bei Sagres besuchten wir das Verteidigungsfort, wir kämpften dort auch.. Nein nicht gegen die Araber, sondern gegen den Wind! Mit all unseren überflüssigen Kilos stämmten wir uns gegen die Naturgewalt 😄.Beeindruckend die gewaltigen Klippen und darunter der tobende Atlantic!
Weiter zum äussersten Südwestzipfel Portugals, dem Leuchtturm von Sao Vincente. Nun wirds Zeit noch im Hellen einen Übernachtungsplatz zu finden. Ein Campingplatz den wir fanden wäre diesmal nicht überfüllt und beengend gewesen, doch voller Pinien und das trauten wir uns dann doch nicht, wegen den Prozessions Spinner Raupen. Und wie so oft, der schlussendlich aufgesuchte Platz erweisst sich wieder zu einem wunderschönen Plätzchen. Obwohl es ganz fürchterlich die Nacht durch gestürmt und geregnet hat, entschliessen wir uns hier mal zwei drei Nächte zu bleiben. Ein Surferstrand, jetzt leer und unberührter Sand, farbige tolle Steine zieren den Rand. Holzstege führen die Klippe runter.


Bis bald..!

España adios.. Portugal Olá !

22.2.16 Am Morgen als wir abfahrbereit waren, musste ich erst June zwischen Treibhaus und Stellplatzzaun holen gehen, ein kleines Kläfferli hatte sie gejagt. Dann aber gings gegen Sevilla. Alles war grau in grau, dunstig. Die Gegend total flach mit riesigen Feldern, kilometerweise verliefen Betonbewässerungsrinnen, wiederum viele Kaktushecken am Strassenrand gegen die Felder.
Als wir Sevilla erreichten, entschlossen wir uns, erstmal eine Citytour mit dem Womo zu machen, schliesslich: wo der Touristenbus durch kommt, kommen wir auch durch. Dann wollten wir eigentlich zu Fuss durch die Stadt. Leider aber fanden wir keinen Parkplatz in Womogrösse, auch der Stellplatz im Hafenareal konnte uns nicht zum Bleiben locken und die Hunde hätten wir nicht gerne stundenlang in der Knallsonne dort im Womo lassen wollen. So haben wir einen ausführlichen Sevilla Stadtbesuch auf spätere Jahre verschoben, wenn mal nicht mehr so viele Monschterli mit uns reisen.
Stattdessen besichtigten wir die alte Westernstadt mit Wallfahrtskirche El Rocio, dort konnten wir ja problemlos parkieren und mit den Hunden durch die Sandstrassen spazieren, kein Stück Teer auf den Strassen, und vor den Häusern, Läden und Saloons hatte es überall noch Pferdeanbindungsmöglichkeiten.
Zum Übernachten suchten wir diesmal den Campingplatz gleich nebenan auf, er war nicht überfüllt und wir belegten eine etwas abseits gelegene Parzelle, leisteten uns wiedermal ein Nachtessen im Campingrestaurant, welches allerdings nicht so überzeugend war. Dafür am Morgen genossen wir eine herrliche, heisse Dusche mit ganz viel Wasser, normalem Wasserdruck und Brause.
23.2.16
Weiter gings durch ewige Strecken Naturschutzgebiet, bei Matalascañas schauten wir uns den Stellplatz am Strand an, er war gar nicht übel und hätte ein nettes Beizli daneben gehabt. Da wir aber noch früh dran waren, wollten wir weiter bis Mazagon El Parador, der Platz war im Stellplatzführer ausgeschrieben. Und er war traumhaft, oberhalb des Strandes.
Wir spazierten am Meer entlang, die Hunde genossen es, wieder mal so richtig zu rennen. Wir bestaunten den über und über mit Muscheln bedeckten Sandstrand und dann die schönen rot-gelben Felsen, die dann im Abendlicht golden schienen. Wir machten uns einen faulen Tag, lagen und sassen in der heissen Sonne und lasen. Es waren etwa 15 Womos auf dem Platz.
Sigi war grad am Nachtessen kochen, als uns das passierte, wovon wir schon oft gelesen hatten, doch selbst noch nie erlebt. Ein Polizeiauto fuhr vor und der Polizist ging von Womo zu Womo und verwies uns vom Platz, da nutzte rein gar kein Bitten oder gutes Wort.. Hier im Naturschutzgebiet dürfen wir nicht schlafen, sogar für Einheimische mit schlafenden Kleinkindern hatte er kein Einsehen.
Nun, erstmal assen wir noch unser Essen, langsam leerte sich der Platz und der Polizist kam wirklich nochmal, um zu kontrollieren, dass auch alle das Feld räumten, also rollten wir auch von dannen, schade, war soo schön dort. Nicht weit danach, vor dem Hafen Mazagon, fanden wir zwei grosse Parkplätze für den Strand, es hatte schon mehrere Womos drauf. Froh, so schnell Ersatz gefunden zu haben, stellten wir die Monschterburg ab. Bis ans Wasser hatte es Holzstege durch die Dünen, in der Ferne sah man jede Menge Schiffe.

24.2.16
Richtung Huelva, riesige Oelindustrie, Tanks, Pipelines, Holzstege für Spaziergänger, um Vögel zu beobachten. Bei Isla Christina war dann unser südwestlichster Zipfel Spaniens erreicht, bevor wir nach Portugal kamen, vorbei an Salinen und weiterhin Naturschutzgebieten, über den Rio Guadiana führte wiederum eine beindruckende Stahlseilbrücke.
Bei Altura Manta Rota war der offizielle Stellplatz total überfüllt, etwas weiter der inoffizielle Stellplatz auf dem Parkplatz, auch der gut gefüllt, wir überlegten schon, ob wir für eine Nacht bleiben wollten, sahen Amumot, kurzer Halt zum Begrüssen, ich kannte Andre ja nur aus Facebook. Er gab mir auch den guten Tip mit Meo, die Sim-Prepaidkarte fürs Internet, günstig, viel Gigabyte und mega schnell. Super, danke Andre!
Dann, während wir am plaudern waren, die nächste Räumung des Platzes, diesmal ohne grosses Bedauern, denn kurze Zeit später fanden wir den hübschen Platz zum Freistehen im Parque Natural da Ria Formosa. Um die Burgruinen verteilt standen schon ein paar andere Womos, war gar nicht so einfach, ein gutes Plätzchen zu finden, windgeschützt und erst noch einigermassen gerade und dann aufpassen, um kein Sandloch zu erwischen, haben ja schliesslich keinen Landcruiser mit 4 x4 mehr!
Micky kam vom Spaziergang wieder mal schwarz zurück und Sigi musste mit ihm zum Strand, um ihn zu waschen. Was bei Ebbe keine einfache Angelegenheit war und wieder einmal mit nassen Turnschuhen endete. Wär ja wirklich ein reizendes Plätzchen, doch zu unserer Überraschung auch sehr laut, keine Ahnung von wo und wohin die vielen Autos die kleinen Strässchen in der fernen Pampa befahren und dann die Spaziergänger mit Taschenlampen bewaffnet und laut schnatternd durch die Dunkelheit marschierten.

25.2.16
Wir entschlossen uns zum Weiterfahren. Leider mussten wir feststellen, dass es zwar nette Städtchen und auch schöne und nicht so dicht bebaute Ferienanlagen gibt, aber eben auch die grässlichen, unfreundlichen Ferienstädtemit scheusslichen Hotelanlagen, die leer wie Geisterstädte wirken. Schade auch, dass es so schwer ist, mit dem Womo einen Parkplatz zu finden, wir hätten gerne etwas gegessen, in einem kleinen Restaurant, wo es auch Portugiesen hat. Und auch die Parkplatzsuche für den Meo-Shop verlief schwierig, aber hat sich wenigstens gelohnt!
Auf der App im iPhone hatten wir ja bei Silves einige Stellplätze gesehen, mussten aber wieder einmal mehr merken: Nein, definitiv ist dies nichts für uns, erinnert einfach zu sehr an Reihenhaussiedlung, ist alles viel zu eng, haben dann bei einem Stellplatz entsorgt und Frischwasser getankt und sind weiter gefahren zum Freisteherplatz.
Am Flüsschen, Staumauer und „Fussballplatz“ stehen wir nun gemütlich mit netten, zusammen gewürfelten Womoleuten, die wie wir das freie Leben in der Natur lieben. Übrigens ein sehr sauberer Platz.. Nur vorne erinnern ein paar Blutspuren an das, was wir gestern verpasst haben. Es seien sehr viele Jäger hier gewesen, mit noch mehr Hunden und hätten Treibjagd auf Bären und Wild gemacht, mit Erfolg. Ich bin aber froh waren wir noch nicht da!
Mal sehen was wir morgen machen, wohl erst mal nach dem Frühstück die Burg besichtigen. Übrigens für die, die mich in der facebook-Gruppe „Überwintern in Spanien“ vermissen, ich habe mich heute aus der Gruppe verabschiedet. Meine Zeit ist mir zu schade, sie damit zu verbringen, die hetzerischen Beiträge über Freisteher zu lesen. Wir gehören zu den Freistehern, sind mit uns und unserer Welt zufrieden, gehen achtsam mit der Natur um, entsorgen korrekt an Stellplätzen oder Tankstellen und lassen jede/n leben wie sie/er will.