Archiv für den Monat: April 2016
In die spanischen Pyrenäen, Schneeberge .. Fast wie in der Schweiz !
26.4.16
Heute fuhren wir erst mal nach Monzon zum Einkauf und Entsorgen. Wir müssen unbedingt verschiedene Reduktionen für den Frischwasseranschluss kaufen, heute hat unser Schlauch wieder mal nicht gepasst, zum Glück stand gerade ein Spanier mit seinem Kastenwagen bei der Entsorgung und lieh uns das Passende aus. Die heutige Strecke war zuerst sehr karg, trocken und steinig. Dann riesen Flächen mit Felder, am Strassenrand alles voller rot blühendem Mohn.. so schön!
Es kamen mehr Gebäude, grosse Ställe, wir vermuten oft Kühe und Schweine. Tiere sieht man hier keine draussen und auf den Wiesen, dafür ein grosser Heu/Strohhandelbetrieb.
Wiedermal erblicken wir ein Storchen Hochhaus 😀. Nun kommen wir in die Pyrenäen von Spanien.
Und dann, welch Anblick.. eine Kette Schneeberge im Hintergrund. Und ich hab die Ski in Altwis gelassen 😜. Nun ganz soweit kamen wir ja nicht, aber immerhin das tolle Tal hinauf zum Stausee, dem Elbalse de Mediano bei Aínsa Sorbrarbe beim Nationalpark Ordesa y Monte Perdido.
Hinter dem Castilo und dem alten Städtchen in den Stadtmauern am Hügel hatte es Parkplätze und eine grosse Stellplatzwiese mit Aínsa .. oder 1A Aussicht über die Schneeberge. Mit den Hundis machen wir einen schönen Spaziergang zum Aussichtsplatz, da sieht man schön weit und runter zum Rio Cinca. Erinnert an die Surselva mit Vorderrhein.
Die Hundis kriegen beim Womo ihr Futter und dann gehen wir mal ohne die „Kinder“ in den Ausgang 😀. Das alte Städtchen und der laue Abend reizt in einem der vielen, netten Beizli, draussen auf dem Platz zu sitzen. Wir bedienen uns vom exzellenten Tapas Buffet, ein gezapftes Bier dazu und zum Abschlusss ein Carajilo. Die Hundi waren brav, durften nochmals auf Pipirunde und dann in die Nester, Rulo in sein Zelt.
Heute ein ruhiger Tag, ausser Hundis und uns mit Spaziergang bewegen, dann nur wir und Janosch Städtchenbummel und anschliessendem Apero (ich) und Kaffe und Kuchen (Sigi) 😜. Leider wollte uns das Wifi im Restaurant heute auch nicht beglücken.
Auf dem Stellplatz hat es heute mal eine “ geballte Ansammlung“ von Schweizer Womos… mit uns drei Stück, hatten wir sonst doch sehr selten mal Schweizer entdeckt. Diesmal ein passendes Womo vor der fantastischen Kulisse..
Das Wetter hat sich inzwischen auch bedeckt, über den Bergen liegen graue Wolken.
Das Internet ist uns nun am Abend gnädig, schnell genutzt und Bericht online gestellt.
Morgen gehts weiter.. Freitag wollen wir vor der französischen Grenze sein und Samstag dann bis Genf durch fahren.
Liebi Grüessli eure 7 Wilden
Ps. Das mit Internet klappt.. wunschtraum.. Vielleicht heute?! Wir sind im Städtchen Sant Joan de les Abadesses auf einem kleinen Stellplatz.
Mickys OP Wunde macht wieder Probleme, nässt und reisst an Nähten ein. Dabei haben wir immer so aufgepasst, täglich Verbandwechsel und immer an der Leine. Armer Bueb!
Fotos versuch ich anschliessend seperat zu senden. Guet Nacht euch allen!
Nachtrag.. Fotos zu letztem Bericht
Den ganzen Tag auf Internet gewartet, nun tuts zur Abwechslung wieder, mal sehen ob ich die Fotos durch bringe?!
Schon näher in Richtung des Heimathafens
25.4.16
Gestern Morgen sind wir spät vom Stausee Alacon bei Olivares de Júcar losgefahren, für heute hat Sigi eine wahnsinnig schöne Route ausgesucht. Erst Richtung Cuenca, und danach führte sie uns in das Gebirge durch die Serrania de Cuenca und Sierra Albarracin nach Teruelund weiter über mehrere Pässe auf dem Weg nach Cantavieja. Kleine Bergsträsschen mit Felstunnel, wo wir gerade mal knapp durch kamen, sonst hätten wir das ganze Stück zurück müssen. Vielerorts hatte es Pinienwälder, die über und über voll waren mit Prozessionsraupennestern. Die Viecher haben da ca. 70% aller Pinien befallen und auf jedem Baum finden sich 1-20 Nester. Unbegreiflich, dass da nichts dagegen unternommen wird, denn diese befallenen Pinien gehen dabei alle zugrunde!
Zudem wird auch der Tourismus darunter leiden, die herrlichen Wanderwege, Historische Monumente, Ruinen, Picknickplätze etc. werden dementsprechend viel weniger genutzt und besichtigt.. auch wir wollten hier nicht mit den Hunden spazieren gehen, sowie sich die meisten Leute, welche sich der Gefahr bewusst sind, dieser sich nicht aussetzen wollen.
Eindrückliche Felswände erinnerten uns an die Schweizer Berge, die unendliche Sicht über immer wieder neue Bergzüge, sicher einige 100 km weit, war unglaublich. Dann zwischendurch kleine Bergdörfchen, teilweise ursprünglich mit viel Charme, andere mit grausliger Verbauung.
Ruinen, Aquadukte, Brücken, Kirchen und Klöster.. in den Tälern und Schluchten winzige Rinnsale, plätschernde Bächlein und kleine Flüsschen. Für die etwa 340 km Tagesstrecke brauchten wir 9 1/2 Stunden.
Da wir den erst angefahrenen Stellplatz in Cantavieja nicht gemütlich fanden, er war zwar technisch zufriedenstellend eingerichtet, jedoch total lieblos, ein Platz an einem Strässchen zwischen Häusern, Scheunen- und Garagentor.. aber ohne Pinien!! Da wir unsere Abmachung einhalten wollten, dass, wenn eine von uns an einem Platz irgendwie nicht mit Wohlgefallen bleiben möchte, wir weiter fahren, taten wir das dann, obwohl es schon spät war. Der Stellplatz bei Morella war noch 45 km enfernt und es gab nur zwischendurch mal ein paar Strecken mit gutem Belag. Sigi meinte, ich könnte ja mal mit der Monschterburg ein Bergrennen gegen Tom mit seinem Formeli bestreiten, so drückte ich aufs Pedal, aber es dunkelte schon langsam und wir wollten noch was vom Stellplatz sehen.
Der Blick, der uns empfing, war phenomenal, das Städtchen am Berg mit seinen Mauern beleuchtet.. der Stellplatz schön angelegt mit allem was frau braucht.. ABER MIT befallenen Pinien. Schade, das Städtchen hätten wir gerne besichtigt, etwas feines im Restaurant gegessen! Doch mit unserem Getier keine Chance, hier könnten wir Rulo nicht draussen am Womo anbinden, im Womo ein paar Stunden ohne uns zurück lassen aber eben auch nicht.
Heute Morgen früh nach der Beseitigung von Rulos Trotzpipi im Womo (er durfte ja nicht draussen schlafen und/oder allein spazieren gehen) nur kurzer Pipigang, Rulo wieder einfangen, der uns abgehauen war, ein Kaffee und WC entleert, Frischwasser gebunkert, dann los auf die Piste. Wir hoffen, am Embalse de Caspe, der vom Rio Ebro gespeist wird, ein gemütliches Plätzchen zu finden, das Wetter spielt schon mal mit, nachdems Morgens eisig kalt war (4 Grad C) brennt nun die heisse Sonne.
Erst fuhren wir noch hoch in den Bergen der gewaltigen Baustellen entlang, wurde doch die tolle Landschaft geteilt und mit einer Schnellstrasse verschandelt! Da hat man als Tourist keine Chance mehr, in gemässigtem Tempo zu fahren und die wilde Schönheit der spanischen Berge zu bewundern, sondern muss, um kein Verkehrsärgernis zu sein, mit 90 kmh über die Strasse brettern! Die Gegend verändert sich laufend, wird karger, steiniger; ich frage mich, von was die Bauern hier leben, plötzlich seh ich weisse Tiere am felsigen Steilhang. Beim Näherkommen erkennen wir weisse Kühe, die auf den Terrassen/Steinmauern rumklettern und das wenige Gras suchen.. wie Bündner Steinböcke 😜 .
Das Land wird hügelig, dann flacher, grosse, unfreundliche riesige Stallungen mit vielen Silos sind zu sehen, hier vermuten wir unglückliche Schweine oder Hühner! Auch viel Industrie und Gewerbe kommen in Sicht, da nutzen wir die Gelegenheit, in einer Autowerkstatt neue Scheinwerferbirnen einsetzen und Öl nachfüllen zu lassen. Noch ein kurzes Stück und wir sind in Caspe, wo wir nach kurzer Suche diesen hübschen Platz gefunden haben, ein spätes Frühstück genossen, die Hunde liegen zufrieden in der Sonne und schlafen, Sigi hat erst mal mit Gummihandschuh bewaffnet „unseren“ Garten entrümpelt und ich vermute im Backofen backt ein Käsekuchen ® Sigi ! 😀
Nachtrag.. Internet tut wieder mal sehr schwer, Bilder werden baldmöglichst nachgeliefert!
Auf den Spuren von Don Quijote
23.4.16 Von Valedecaballeros am Embalse de Garcia de Sola sind wir erst mal rund um den See gefahren. Das süsse Dörfchen vis à vis unseres schönen Stellplatzes erwies sich von nahem als neu gebaute Häuser/Ferienhäuser, die Sicht über die bergige Strasse war aber atemberaubend schön, durch: leider Pinienwälder .. (Wir machten jedesmal schnell die Fenster zu!), aber auch viele andere Bäume und grosse Zistrosenhaine. An eindrücklichen Berg- und Felsformationen vorbei.
Von der Extremandura wechselten wir dann in die Mancha.
Weiter über Malagon, immer auf den Spuren von Don Quichote, nebst seinem Bildnis auf Diversen Wänden und Skulpturen, erinnerten die vielen Windmühlen an seine Geschichte.
Ein kleiner See auf der Karte erschien uns passend für die nächste Nacht.. nur leider zeugte nur noch etwas trockenes Schilf von der einstigen Existenz des Sees. Und immer wieder haben wir das Problem bei der Platzsuche mit den Pinien und deren blöden Raupen, langsam hab ich eine Pinienraupenphobie! Daraufhin sind wir Richtung Daimiel in den Naturpark gefahren, an vielen Olivenfeldern und Olivenbauern, Schafherden und Käsereien, Rebenfeldern und Weinbauern vorbei.
Der Parkplatz beim Naturschutz- und Vogelbeobachtungsgebiet Nationalpark Tablas de Daimiel war schon fast leer, ein altes Feuerwehr/Wohnmobil, ein Womo und ein Büssli standen schon dort. Wir machten uns erst mal mit den Hunden auf Tour. Haben nur einen kleinen Teil erkundet, es war wirklich sehr schön und für Ornithologen ein tolles Gebiet, leider wärs für Hunde verboten. Die Leute vom Touristbüro liessen uns doch durch, Hunde natürlich brav an der Leine. So haben wir doch noch einen kleinen Teil des schönen Parks gesehen. Der Mond kam rund und leuchtend.. eine ruhige Nacht.. paar Vogelgezwitscher .. ein Käuzchen kräht.
Am Morgen erst strahlende Sonne, dann beginnts etwas zu regnen. Mit Hundis ein schöner Spaziergang, diesmal über die Feldwege ausserhalb des Naturschutzgebietes. Inzwischen füllt sich nämlich der Parkplatz, viele Familien mit Teleobjektiv-Kameras und Feldstecher bewaffnet kommen. Und wir frühstücken noch gemütlich, duschen und räumen zusammen. Sigi und Rulo fahren voraus, Rulo braucht wieder mal etwas mehr Bewegung. Nach gut 6 km lade ich die zwei und Fahrrad ein/auf. Unterwegs sah ich einige Gänsefamilien mir ihren Küken.
Bei Campo de Criptana fuhren wir zu den alten Windmühlen hoch, hier wär kein schlechter Platz zum Bleiben, doch etwas zu früh. Ein Stück fuhren wir auf der Schnellstrasse, schnurgerade aus führt die Strasse zwischen den Feldern vorbei. Wieder Rebstöcke, Oliven, Gemüse, Gras etc. riesen Flächen die bis zum Horizont reichten. Kilometerweise fahren wir auf fast leeren Strassen bis wieder mal ein Dorf oder Städtchen kommt, keine Haziendas oder Wohnhäuser in Sicht, nur auf den Feldern zwischendurch kleine Häuschen. Dann suchen wir den nächsten Embalse, der kleine Feldweg führt geradewegs bis ans Wasser, doch keine Möglichkeit, das Womo hinzustellen. Wieder über abgelegene Strässchen und kleine, enge Dörfer versuchen wir es an einer anderen Stelle vom See und haben Glück, eine Strasse führt ans Ufer, wo einige Fischer stehen. Erst mal zu Fuss sondieren wir die Lage, laufen mit Hundis eine Runde und stellen dann die Monschterburg an den Strand. So eine wunderbare Rundsicht hatten wir noch nie! See und Felder.. nur Natur, ein schöner Sonnenuntergang, feines Nachtessen und danach ein Carajillo
Sigi hat Rulos Zelt aufgestellt, ich den Bericht getippt, draussen ist es dunkel, nur weit weg paar Lichter von einer Ortschaft. Noch ein Kartenspiel und dann hoffen wir auf eine ruhige Nacht.
Fortsetzung folgt!
Zurück in Espana !
Zurück in Espana !
21.4.16
June fand es gar nicht toll, den schönen Platz am Barragem da Póvoa schon wieder verlassen zu müssen und flitzte schnell zur Tür raus. Sigi war mit Rulo voraus zur Entsorgungsstation rauf gelaufen. Nach zwei Einfangversuchen probierte ichs mit einfach davon fahren und dachte, die kommt schon nach. Weit gefehlt, sie duckte sich ins hohe Gras und wir mussten sie mit dem Tracker orten. Unsere Weiterfahrt verzögerte sich schön!
Endlich fahrbereit suchten wir erst mal den ausgeschilderten Menhir, neben unzähligen wunderschönen Steinen und Felsformationen fanden wir das von Menschenhand geschaffene Monument.. für Britta 😀!
Bald darauf kommen wir an die spanische Grenze, wovon nur noch die Tafeln und recht verlotterte leere Gebäude auf den einstigen Zoll hin wiesen.
Beim Fahren bemerkte frau aber den Landeswechsel schnell, plötzlich hat das Gerumpel und Gepumpel aufgehört.. bis auf die Hoppel auf der Strasse im Dorf/Fussgängerbereich, welche wir in Portugal überhaupt nicht vermisst haben!
Wenn wir in Portugal fanden, die Oliven- und Eichenbaumflächen seien riesig, so sind sie hier in der Extremadura fast unendlich. Auch die Kuhweiden über und über voll mit kräftigen, wohlgenährten Kühen. Schafherden und einige Ziegen und dann.. Schwarze Flecken.. Die glücklichsten Schweine, die wir je sahen, über Hektare welliges, mit Büschen und Bäumen bewachsenes Weideland verstreut, alles voll schwarzer Iberierschweine.
Die Zeit wird knapp, wir brauchen einen Stellplatz, der erste in Caceres war zwar in Nähe der hübschen Altstadt, jedoch waren die Womoplätze dicht an dicht schon besetzt und der Platz voll Pinien. So versuchten wir es beim Nächsten, bei Trujillo, neben der Torro Arena. Auch da standen schon viele und wieder mal für June und die Hunde ungeeignet.. dann halt nochmals weiter, nun wirds dunkel und wir erreichen Logrosan in der Nacht und im Regen, finden auf Anhieb den Stellplatz, doch wo sollen wir uns da bloss hinstellen. Der einzige Womofahrer hier, ein Franzose, steht genau neben der Entsorgungsstelle auf dem Einfahrtsweg, Womofenster verdunkelt, kein Mensch zu sehen. Im Dunkeln versuchen wir uns etwas zu orientieren, doch was wir sahen, war ein Picknickplatz mit Bäumen, Tischen und Bänken und hohem Gras. Es war recht matschig vom Regen und wir wollten nichts riskieren. Der Franzose kam dann raus und meinte, ob er uns durchfahren lassen soll, er würde hier stehen bleiben, hinten sei es zu nass. Wir verzichteten dann, da an einem Masten ein ohrenbetäubendes Alarmpfeiffen erklang, freiwillig auf den Platz und fuhren durch die leeren Strassen im Industriequartier. An einer ruhigen Ecke stellten wir uns hin, gingen mit den Hunden noch eine Runde, wobei hinter vielen Eisentoren der Industriebetriebe wütendes Gebell und Geknurr ertönte.
Diese Nacht bekamen wir wenig Schlaf, fuhren morgens schon früh, ohne Frühstück, Kaffee und Bettenmachen, weiter Richtung dem Embalse de Garcia de Sola. Jetzt am Tag, mit Tageslicht und ohne Regen war die Gegend gleich wieder viel freundlicher und einladender, an einigen Örtchen wären wir fast gerne geblieben, wie zum Beispiel dem zerfallenen, verlassenen Gehöft, das nur noch von Storchenfamilien bewohnt wurde und ziemlich gespenstig wirkte.
Als wir uns dem See näherten, zeigte das Navi diesen an, doch statt dem Wasser sahen wir nur grünes Gras.. ein paar Kurven weiter kam aber doch Wasser und dann zwischen Bergen gebettet ein herrlich grosser Stausee, drauf paar Fischerboote. Von der Strasse führten einige Wege ans Ufer runter, um mit dem Autoanhänger und Booten drauf ans Wasser zu gelangen. Und dann kam unsere Chance.. ein Weg zum Picknickplatz und dann weiter in den See. Links und rechts paar Holztische mit Bänken, Bäume für Schatten und Plätzchen zum Parkieren. So schön angelegt und dann noch SONNE! Da bleiben wir, June dankt es uns, legt sich mitten auf den Weg und kugelt sich in alle Richtungen, gemeinsam spazieren wir am steinigen Ufer umher und wie könnte es anders sein?? Sigi kanns nicht lassen und stürzt sich ins kalte erfrischende Nass. Heute zieh ich eine warme Dusche in der Monschterburg vor 😀.
Ein gemütlicher Tag, Zeit für die tägliche Patientenpflege von Micky und Janosch, Blogschreiben… der wird ewig dauern bis er online ist, denn das Internet mit Meo PT geht hier ja nicht mehr, dafür die Sat Anlage der Monschterburg, aber nur mit Schneckentempo und viel Glück!
Bis nächstes Mal.. eure Monschterburgler
Água-Ritterrüstung light ©
19.4.16 Gestern Abend hatten wir ungebetenen Besuch in der Monschterburg, der uns das Kartenspielen vermiesen wollte. Gefühlte Tausend.. jedenfalls mega viele, winzige Mücken schwirrten rum, hockten scharenweise auf dem Rollo am Tisch und in der Küche. Erst versuchten wir es mit Erschlagen, aber dann löschten wir alle Lichter im Womo aus und zündeten die Aussenleuchte ein, liessen die Türe offen und schwangen das Küchentuch durch den Raum, wie in der Sauna. Und oh Freude herrscht.. es klappte, die Biester hatten wir in die Irre geführt. Leider konnten wir dann kein Fenster mehr öffnen, denn trotz den Fliegenrollos drangen sie ein. Den grossen Mond und die Sterne konnten wir ja dann aus dem Dachfenster überm Bett begucken!
Heute Morgen dann war nix mehr mit kein Regen, es goss aus Kübeln, die Strasse entwickelte sich zu kleinen Seen. Für Micky bastelten wir die „Água-Ritterrüstung Light“ © aus einem Wasserbidon Água de Nascente Made by Lisi. Der Panzer eignet sich sowohl als Regenschutz als auch als Anti-Leck-Sicherung für Mickys frisch genähte Wunde 😀.
Beim noch trockenen Gassispazier konnte ich am See grosse Fische beobachten, die nach Insekten sprangen, man konnte sie unter der Wasserfläche verfolgen, indem man den Wellen und Kringeln auf dem Wasser nachschaute. Es plätscherte rund um den See, der muss voll von Fischen sein.
Weiterfahrt über Portalegre, auf der Strecke im Regen und grau wars nicht so interessant, dann wurde es trocken und zeitweise ganz schön, auch die Gegend wieder traumhaft. Zum Castelo de Vide fuhren wir nur bis unterhalb hin, wieder eine grosse Stadtmauer und schöne Burg. Durch fast Auto freie wilde.. Nein nicht Steinwüste.. das was wir hier sahen war eine „Stein Schöne“.. so schön, auf Fotos kann man dies gar nicht zur Geltung bringen. Santa Maria da Devesa war das. Die Felsen, teils wie extra hingestellt, dazwischen Blumenwiesen, gelb blühende Ginsterbüsche, Lavendel, kleine glitzernd klare Bächlein und weidende Schafe mit ihren spielenden Lämmern.
Ui und dann war ich leider zu langsam.. Ein Wildschwein stand am Strassenrand, flüchtete dann ins Dickicht, langsam fuhr Sigi parallel zum Gestrüpp, wo sich der Hauer durchkämpfte, leider konnte ich ihn nicht gut ablichten.
Ein nicht besonders einladend wirkender Hof mit düsteren Stallungen am Rand, die drauf nestenden Störche sahen dies wahrscheinlich anders und zogen dort ihre Jungen auf. Wenn das auch in Portugal stimmt, dass Störche Babys bringen.. dann muss es bald Überbevölkerung in Portugal geben, hab noch nie sooo viele Störche gesehen!
Ein Stellplatz beim Castel in Marvao war zwar nett, doch halt ein Parkplatz unterhalb der Strasse, ein Campingplatz auf der Strecke sah auch gut aus, doch wir wollten uns lieber den Stellplatz am Stausee anschauen.
Beim Barragem da Póvoa erreichten wir dann einen idyllischen Stellplatz, fast wie Freistehen, nur noch mit Toilettenhäuschen, Entsorgung und Frischwasser.. und das erst noch kostenlos.
Dazu kann man von hier vieles besichtigen, es hat Menhire, Ausgrabungen etc.
Das verschoben wir jedoch auf Morgen, wir waren beim kurzen Hundewalk schon total durchnässt, sogar die Hundis fandens Hundewetter.. obwohl es gar nicht kühl ist.
Sigi hat leckeres Znacht gekocht, wir sitzen im Trockenen, die Aussicht ist leider durch angelaufene Fenster getrübt.
Morgen..?? Wissen wir noch nicht, fahren aber schon seit Tagen an der spanischen Grenze entlang. Es fällt irgendwie schwer, Portugal mit seinen wunderschönen Seen und der, zwar bewirtschafteten, aber wahnsinnig schönen, grünen und bunten Natur mit Korkeichen, Olivenbäumen, Lupinen, Lavendel, Mohnblumen….. zu verlassen. Auch hat unsere MEO Internetkarte noch Guthaben drauf und den super Service werden wir nicht so schnell wieder geniessen (ausser natürlich den von Tom, mit extra wifi auf Heimatstellplatz 😀😘👍) .
Liebi Grüessli Lisi und Co.
Sonntag Notfall zur nächsten Vet.Clinic…
Der nächste Weg führte uns nun nach Reguengos de Monsaraz, zur nächsten Veterinärclinic.. ein Neubau am Ende einer Industriestrasse in Mitten eines Blumenmeers. Die Notfallnummer auf der Tür angerufen nd 10 Min. Später stand eine nette, junge Tierärztin vor der Tür, sah sich Mickys aufgeklaffte OPs Wunde an, richtete ihre Instrumente und nötigen Sachen.
Micky noch Ahnungslos lag brav auf dem Tisch und liess sich untersuchen. Beim nachfolgenden lokalen Anestäsiemittel spritzen und Wundränder abkratzen und neu anschneiden, mussten wir ihn aber ganz schön fest halten. Die Naht wurde diesmal doppelt genäht und wie Unterlagscheiben, nur eben Plastikröhrchen, gegen das Rurchreissen eingefädelt. Nun hoffen wir, dass es diesmal gut heilt und er bald mal wieder rum springen darf.
Bei Redondo, auf einem riesigen kostenfreien Stellplatz mit Ent-und Versorgung machten wir Halt, entschlossen uns aber doch weiter zu fahren. Durch Vila Viçosa und Estremoz .. eine eindrückliche Fahrt.. Mal keine Olivenbäume.. aber links und rechts der Strasse Marmor und Marmor.. Nix als Marmor, riesige Berge mit Marmorklötzen, Marmorkiesberge, gesägte Marmorplatten und Blöcke und alles rund um aus Marmor. Sogar der Randstein und Belag vom Gehweg und Strassen, Zäunpfahlsäulen, Parkbänke, Statuen, Gebäude. Ein kostenloser Stellplatz hätte auch Estremoz geboten, mitten in der schönen, alten Stadt auf dem grossen Parkplatz. Ein idealer Platz für eine Stadtbesichtigung und Abendessen gehen, für uns leider nicht gut mit den Hunden und June ( die streunt halt am Abend gern etwas rum und sucht sich paar Mäuschen), so fuhren wir nochmal paar Kilometer zum Stellplatz Terrugem, auch am Dorfrand jedoch ans Grüne grenzend und ohne Verkehr. Es waren auch nur vier andere Womo da und wir konnten uns weiter entfernt mit unserem Zoo hinstellen und auch Rulos Villa hinstellen. Heute wieder eine Fahrt mit Kulturinhalt, nebst wie immer die tolle Landschaft, besichtigten wir heute in Elvas das Unesco-Weltkulturerbe, den 31 Meter hohen und 8 km langen Aqueduto das Amoreiras aus dem 16./17. Jh. und das alte Städtchen umgeben von wuchtigen Wällen welche das Städtchen einst von den Iberern schützten.
Nun sind wir wieder mal an einem einsamen Barragem gelandet, hübsch hier und alle sind zufrieden. Plötzlich bimmelts, dann schrecken die Hunde auf und eine Herde Schafe glotzen uns erstaunt an, die Hunde beruhigen sich schnell, der Bauer mit Jeep und seinen Hunden drauf kommt schauen, er grüsst uns freundlich und pfeifft seine Schafe zurück, dann fährt er mit ihnen zurück zur Quinta, kommt aber bald nochmals zurück um ein zurückgebliebenes Grüppchen zu holen, die es lustig fanden bei uns zu weiden. Ich trieb ihm die Schafe zu und der Bauer winkte erfreut. Auch alle Leute die an uns vorbei fuhren grüssten und winkten fröhlich, hier stört sich keiner wenn zwei verückte Frauen mit 5 Vierbeinern einfach so hier lagern.
Und dann kommt unser Festessen das Sigi für uns zur Feier des Tages zubereitet hat.. Mangels Selfiestick ( hihi Sabine St…auch kein passendes in Womofarbe 😜) mussten wir uns abwechselnd fotografieren.
DENN Der Anlass für unsere kleine Feier heute ist: Wer weiss es noch? Heute vor einem Jahr wars kälter, wir haben nicht an der Sonne gebraten..
Bei Aprilwetter ein Tag Pause auf dem Burghof..
Da das Wetter nun voll auf April eingestellt ist geniessen wir ein Tag länger bei der Ritterburg Monsaraz. Gestern konnten wir noch einen kurzen Spaziergang durchs Städtchen machen, haben das heute wiederholt inkl. Besteigung der Burg .. was für ein wahnsinniges Panorama uns da geboten wurde! Bei klarem Wetter kann man sicher den ganzen Stausee Alqueva überblicken. Auch sonst bot das alte, noch bewohnte Örtchen einiges. Schöne Strässchen und Plätze alles mit Steinen gemacht, hübsche Häuser, einladende Restaurants und Läden mit Regionalen Waren. Micky und Rulo warteten unten als wir die Burg bestiegen, die steile Eisentreppe war denen nicht geheuer. Andra und Janosch kamen mit und schauten sich interessiert um. Oben hatte es eine Kampfarena.. leider fehlten die Ritter mit ihren Schwertkämpfen. Wär keine schlechte Lokalität für Tim !? Heute ist die Burg und Stellplatz mehr bevölkert und entwickelt sich nun langsam zum Kuschelcamp.. zum Glück haben wir gegen die Türseite zwei Bäume und Rulos Minimonschterburg (zelt) so haben wir an Einsamkeit und Freiraum gewöhnte (verwöhnte) 7Wilden noch etwas Luft! Auf der Fahrerseite könnten wir gleich den Nachbarn die Hand zum Fenster raus geben. Aber s hat sich mega gelohnt nun auch etwas mehr kulturelles und historisches zu erkunden.. wir werden das Besichtigungsprogramm noch paar Tage fortsetzen.. auf dem Weg Richtung Espagna.
bis dann.. eure 7 wilden
the weather is changing..
Nochmals nutzten wir die Gelegenheit des Stellplatzes in Luz und füllten unseren Wasservorrat nach und entsorgten. Dabei nahmen wir bei der Durchfahrt durchs neue Dorf wahr, wie steril, ungemütlich und einfach funktionell dabei gebaut wurde. Viele der alten Leute, die bei der Flutung entwurzelt wurden, haben Probleme, mit dem Neuen, Modernen zurecht zu kommen. Auch sind viele.. vor allem Junge… weggezogen. Das Dorf schien trostlos leer und unbelebt. Die Strassen unpersönlich, nur vielleicht praktisch, mit Zahlen und Buchstaben (Rua M 15) benannt. Auch die Kirche, welche zu jeder Viertelstunde die Melodie bimmelte und die wir zu Anfang angenehm fanden, nervte nach dem x. Mal dieselbe Melodie spielen.
Durch vielseitige traumhafte Landschaften, teils hügelig, steinig, wild und mit prächtigen Blumenfeldern unter den Olivenbäumen, dann wieder an riesigen, unüberschaubaren Rebenflächen und kultivierten Grasflächen vorbei, umrundeten wir fast den ganzen Barragem do Alqueva. Machten Abstecher durch kleine Dörfer und deren engste Strässchen, was diesmal Sigis Fahrkünste forderte, einmal musste sie sogar mitten drin wenden, weils einfach nicht mehr weiter ging, von Verkehrstafeln mit Breite und Höhe der erlaubten Fahrzeuge haben sie hier wohl noch nichts gehört.
Später kletterte Sigi mit unserer Monschterburg einen steilen Feldweg rauf, erschreckte damit wohl einen alten Mann, der unter dem einzigen Baum beim Kehrplatz sein Mittagsschläfchen hielt und sicher aus süssen Träumen gerissen wurde, sich wundernd was wohl ein Womo hier oben zu suchen hat. Wir fanden dabei aber eine fantastische Aussicht übers Land und die vielen Ausläufer des Sees. So stellen wir uns in etwa die Fjorde vor, nur eben zerklüfteter.
Nun suchten wir den Berg Monsaraz auf, mit seiner alten Ritterburg und dem Städtchen.. der Bericht davon erscheint demnächst auf diesem Blog.. denn wir haben zwar unser Ziel erreicht, stehen auf der Terasse unterhalb der Burgmauer, ein extra Womostellplatz mit wahnsinns Blick über ein riesiges Gebiet und grosse Teile des Barragems, wovon wir momentan nur wenig sehen. Es giesst wie aus Kübeln.. macht nichts.. wir sind ja hier und überall zu Hause, haben das Dach überm Kopf immer dabei und machens uns gemütlich in unserer Stube. Ein Kaffee ist gekocht und ein Kartenspiel folgt, sobal diese Zeilen online sind. Morgen ist auch noch ein Tag und die Burg wird uns nicht davon laufen!
Diesmal sind wir nicht mutterseelen allein, es sind noch paar andere Womos hier, sogar mal Schweizer.
Mensch haben wirs doch gut!! Auch die Vierpfoter finden, dies ist die Zeit zum pennen. Sogar Rulo ist es draussen zu nass und er liegt hier drinnen!
Tschüss bis bald.
Atemberaubende, wilde Schönheit..
14.4.16 Donnerstag
Wir sind wohl im Paradies gelandet.. eine farbenprächtige Einsamkeit umhüllt vom herrlichen Duft der blühenden Zistrosen, Lavendel und vielen hübschen Blümchen. Umgeben vom Ufer der vielen Ausleger des grössten Sees Portugals und des grössten künstlichen Sees Europas. Der Barragem de Alqueva bei Moura, Beja wird vom Rio Guadiana gespeisst, ist bei max. Hochwasser 250 km2 gross, er wird für Bewässerungssystem, Trinkwasser und Elektrik genutzt. Und ist trotzdem einer der idyllischten Seen die ich kenne. Das Dorf Luz musste für den Stausee abgebaut werden und wurde oberhalb neu aufgebaut. Im Dorf hat es einen kostenlosen Stell-und Serviceplatz, den wir zwar wie üblich für unsere E/V benutzen, das Übernachten jedoch in der atemberaubenden Natur vorziehen. Von Weitem hört man Kuhglockengebimmel und zwischendurch das Kirchlein von Luz, das hat aber nicht so ein aufdringliches Geläut wie unsere Kirchen, sondern spielt eine sanfte Melodie.
Die Fahrt hieher führte uns auch wieder durch tolle Landschaft, vor allem auch wieder unendliche Flächen von Olivenbäumen und Weinstöcken, die andern Felder und Wiesen voll violett leuchtendem Lavendel und feinen weissen und gelben Blümchen… und überall glückliche, neugierige Kühe.. dafür oft weniger glückliche Pferde, die sind oft an den Füssen angebunden, vielfach ganz alleine.
Heute Morgen durfte Rulo noch eine Runde am Strand rennen, verlor dann etwas die Orientierung und kurvte gut 500 Meter von uns entfernt durch die Pampa, auch June schlug sich in die Büsche und fands zu früh für die Abfahrt, so kam unser Tractive wieder mal zum Einsatz, June die sich unter einem Busch versteckte war schnell aufgespührt und in ihrem Castello in der Monschterburg verfrachtet, Rulo lief Sigi entgegen und nach paar kleinen Buchten pfiff sie ihm und konnte sein Nahen dann auf dem iPhone verfolgen. Wieder waren wir 7Wilden komplett und startbereit!
Mickys Naht ist ca 4cm offen, nur die Oberschicht/Lederhaut, müssen aber nicht mehr zum Tierarzt. Sigi hat per eMail mit unseren Vets in Milfontes Kontakt und sie meinten, regelmässiges Reinigen der Wunde, Salbe und schützen (Tshirt) reicht, nur darf der arme Kerl immer noch nicht rumtollen, sich kratzen oder lecken. Bei Janosch hats gestern Abend wieder nach gblutet und ein ca. 1Euro grossers Stück gefüllt. Unsere Recherchen im Internet ergaben viel und trotzdem nichts. Ist anscheinend ein viel verbreitetes und langwieriges Übel, besonders bei Goldies. Lesen tut man da ganz viele und verschiedene Behandlungsmethoden, die Alle mehr oder weniger Erfolg oder eben kein Erfolg bringen. Hab von Punktierungen bis zu 38 mal gelesen, von Blutegel ansetzen, Traumeel, Arnika Salben und Kügeli, Pressverbände und wie gehabt die OP. Auch da las ich von Fällen wo es mehrere OPs und bis zu 9 Monaten Heilungszeit brauchte ( bis dann war das Ohr genug vernarbt und verkrüppel, dass es nicht mehr zu Blutungen kam.)
Bin da ziemlich ratlos und traurig, nun schon über 1 1/2 Monat , Janosch darf nun zwar wieder ohne Leine laufen aber eben immer unter Kontrolle und Einschränkungen.
Auf neue Fahrt und weitere Barragem’s…
Mittwoch 13.4.16 Gestern begrüsste uns der Barragem do Campilhas bei schönstem Wetter, wohl um uns den Abschied von dem inzwischen liebgewonnenen Plätzchen schwerer zu machen und uns für nächsten Winter einzuladen.
Auch in der Veterinärpraxis wurden wir herzlich begrüsst, Micky und Janosch ein letztes Mal untersucht und mit der Auflage verabschiedet: Nächstes Mal kommt ihr NUR zu Besuch!
Mickys drei kleinere Tumore konnten total geräumt werden und das Gewebe zeigt keine Krebszellen mehr an, der Tumor beim Ellbogen war schwieriger zu entfernen, wegen der Gefahr die Sehnen zu verletzen, hat wohl auch Überbleibsel dran. Der Tumor wurde ans Universitätsinstitut zur Bestimmung weiter geschickt, per eMail werden wir den Bericht für Medikation und weitere Vorgehensweisen erhalten. Die grosse Bauchseitennaht ist nach der Klammerentfernung, durch die grosse Spannung, wieder etwa 4 cm aufgeklafft, somit hat der arme Kerl weiterhin Kragen- und Leinenpflicht.. dabei wärs doch sooo schön an den herrlichen Seen!
Nochmals ganz in der Nähe „unseres“ Sees fuhren wir wieder vorbei in Richtung Beja. Zuerst führte die Strasse viele Kilometer lang durch Korkeichenwälder, der Boden mit saftigen Weiden und vielen weidenden Tieren. Später wechselte das Gelände, wurde flacher, weitläufige ebene Felder und Olivenbaumfelder, in allen Grössen, vom Steckling geometrisch in Plastikhülsen gesteckt bis zu wunderschönen, knorrigen alten Olivenhainen. Unvorstellbar, gefühlte Ewigkeit .. Oliven, Oliven und nochmals Oliven!
Bei Serpa ein grosses schönes Castillo, riesige Stadtmauer um alten Stadtkern. Aussenrum fuhren wir den Hang rauf, vielleicht ist der angeschriebene Campingplatz was, dann könnten wir am nächsten Tag die Burg zu Fuss besichtigen, sonst müssen wir weiter, es dunkelt bald und wir brauchen einen geeigneten Übernachtungsplatz, Stellplätze hats keine in der Nähe. Der Camp.. wieder mal voll Pinien.. also schnell raus aus dem Städtchen, dem nächsten Stausee entgegen. Noch vor völliger Dunkelheit erreichten wir den Barragem do Enxoé, die rumpelige Strasse durch Eichen und Weidegebiet führte an oder besser gesagt direkt in den See, an einem kleinen, teils verlotterten Weiler vorbei, ein Kehr- und Parkplatz hätte uns fast verleitet zu bleiben, doch haben wir uns angewöhnt, uns zu fragen: fühlst du dich hier zum Bleiben wohl? Und dann bei Zweifel weiter zu fahren. Auf der andern Seite des Staudammes haben wir beim Vorbeifahren einen Kastenwagen gesehen, dort fahren wir nun mal hin, laufen erst mal das letzte Stück zu Fuss um die Lage zu sondieren, Sigi zogs dann vor auch mit den Hunden das letzte Stück zu laufen.. unsere brave Monschterburg schaffte es aber perfekt.. ähhhmm, wir sind zwar noch nicht wieder droben… 😜.
Der Platz ist herrlich, leises Plätschern der Wellen, durchs Schilf rauscht der leichte Wind, die uns unbekannten Vögel auf der Kuhweide empfangen uns mit einem Konzert, die Kühe weiden ruhig weiter und glotzen unser weisses Haus auf Rädern etwas verwundert an.
Unser Nachbar ist ein junger Österreicher.. schön wieder mal die deutsche Sprache zu hören, obwohl die massenweise Franzosen nun langsam auch das Winterquartier verlassen.
Gestern Nacht hörten wir ein Auto nähern.. ob nun die GNR auch schon wieder kommt? Aber nein, alles blieb friedlich, beim Hundespaziergang sahen wir im Stauwerk Licht und ein Auto, das dann bald davon fuhr. Heute Morgen fuhr der Bauer mit dem Jeep freundlich grüssend vorbei, um seine Kühe zu kontrollieren. Auf der andern Seite des Sees, wo die Strasse ins Wasser führt, steht ein anderes Auto von Fischern, die mit einem kleinen Boot draussen sind.
Bis Morgen bleiben wir wieder mal hier, es ist so schön!
Nette Einladung zum Schwatz.. danach unangenehmer Besuch der GNR
Donnerstag 7.4.16 fuhren wir wieder Richtung Vila Nova de Milfontes, machten auf Rat der Tierärztin Katharina Mittagsrast bei Azenha do Mar, es hat sich gelohnt! Am Strand/Küste des kleinen, unscheinbaren Fischerdörfchens war ein einfaches Restaurant, gerappelt voll, Einheimische, Wandergruppen und Touristen bunt gemischt. Wir assen zwar draussen und nur von der kleinen Karte, jedoch mega lecker, reichhaltig und erst noch günstig. Auch die atemberaubende Aussicht von der Holzplattform über der Steilküste auf die wahnsinns Wellen, die an die Felsen im Meer prallten und diese schäumend überfluteten, war toll.
Unterwegs noch einkaufen und ab an unseren gewohnten Platz beim Praia das Furnas. Bei der Surfschule vorne standen ein Womo und zwei Büssli, sonst waren die Parkplätze wieder leer.
Freitagmorgen dann zum Tierarzt, Mickys Wunden waren super geheilt, darf er ohne Verband haben und sich auch mal lecken, die Klammern auf der Seite hat Ines entfernt. Auch mit Janosch war Valter zufrieden, er darf wieder frei laufen, ohne Kragen, ins Wasser und Sand.. Aber mit der Auflage die Ohren immer gut zu reinigen. Wir waren nicht lange “ zuhause“ und schon klaffte Mickys Wunde auf der Seite wieder auf.. wir sofort retour zum neu Tackern, bedeutet weiterhin nur unter Kontrolle Freiheit.. dort nicht lecken und kratzen.
Monika, die weitgereiste Deutsche, welche wir in der Veterinärpraxis kennenlernten, lud uns auf Abends spontan zu einem Schwatz ein und bewirtete uns mit ausgezeichneten Sandwiches. Es wurde spät bis wir nach Furnas zurück fuhren, schnell Rulos Zelt aufgebaut und mit Hunden kurzen Pippispaziergang. Gerade wollten wir uns müde ins Bett legen, da fuhr doch die GNR (Polizei) vor und forderte uns auf, den Platz zu verlassen und bei der Stadt zu stehen über Nacht, auch die paar andern mussten diesmal den „Stellplatz“ verlassen. Hab mich schon paar mal gewundert, warum in letzter Zeit nie ein anderes Womo neben uns parkte, nun wurde es uns klar.. die Sommersaison naht, es gelten wieder andere Sitten, das Städtchen wird lebendiger, die Strassenbauarbeiten werden vorangetrieben, Parkplätze und Strassenführungen werden neu, weiss gestrichen und beschildert, Restaurants und Cafes öffnen und stellen Tisch und Stühle raus und eben : Wir Womofahrer werden von den schönen Plätzen vertrieben, die Winterzeit, wo jeder zahlende Gast zählt, ist vorbei. Aber es war sehr schön und die Einheimischen hauptsächlich sehr nett.
Unangenehm ist nur, dass es inzwischen 1h 30 morgens ist und wir und die Tiere müde. Entschliessen uns aber, noch an den Barragem do Campilhas zu fahren und da bis Dienstag zu bleiben, dann sollte.. mit etwas Glück.. die Abschlussuntersuchung der Patienten sein und wir bereit zur gemütlichen Rückreise Richtung Schweiz.
Wir stellten diesmal die Monschterburg weiter runter an den Strand hinters Gebüsch, hier ist Frau von neugierigen Blicken von der Strasse über die Staumauer aus geschützt und der Platz ist erst noch idyllischer. Am Samstag kurvte dann mal ein GNR Fahhrzeug bei uns vorbei, langsam aber ohne anzuhalten oder uns zu vertreiben
Gestern fuhren wir dann zur Entsorgung und Frischwasser tanken nach Lousal, der Stellplatz war fast leer. Die Rückfahrt machten wir über kleine entlegene Strässchen durch Landwirtschaftsgebiet, viele Schafe und Kühe grasten auf bunten Weiden, weisse Vögel waren mit Viehhygiene beschäftigt.
Unterwegs erblickten wir noch eine neue Storchensiedlung.. Jaa nicht nur die Spanier bauen Bettenburgen.. Nein auch die Portugiesischen Störche leben in Hochhaussiedlungen, inkl. Stromanschluss.. luxuriös!
Auch Aprilwetter gibts in Portugal, es hat gestern meistens geregnet, die Nacht durch stark gestürmt und der Regen prasselte aufs Dach, morgens weckte uns die strahlende Sonne durchs verregnete Fenster, um gleich wieder eine her gewehte Regenwolke zu entleeren. Für die Landwirtschaft und Wasservorräte gut.. und wir wollen uns ja gar nicht beklagen, hatten wir doch einen herrlich warmen und trockenen Winter!
Dann bis zum nächsten Blog..
Gepiercter Micky … und temporär zurück gegen Süden
Montag 4. April
Die ganze Nacht hats furchtbar geregnet, das Strässchen ist als Bach unterm Womo durch gelaufen und hat Rulos Bett ganz durchnässt. Wir werden später ein Zelt kaufen gehen. Erst nun zur Tierartzpraxis. Micky und Janosch marschieren zur Tür rein und begrüssen freudig Catrina und Teresa, die zwei Ärztinnen. Micky wird „ausgepackt“, die Wunden sind bis auf ein paar Zentimeter an der Flanke schon schön zugeheilt. Sie haben die Schnitte auch super zugenäht, mit Fäden, die nicht gezogen werden müssen und unter der Haut sitzen .. nichts ist zu sehen. Das Stück, welches etwas klafft, tackert Valter zu.. nun hat auch Micky sein Piercing. Micky hat schön stillgehalten und war tapfer.
Janosch hingegen zuckt schon zurück, wenn man ins Ohr schauen will, seine Othitis ist immer noch nicht richtig geheilt, der arme Kerl hat weiterhin Badeverbot, darf aber ohne Leine laufen und in gesetztem Rahmen spielen. Freitags nächste Kontrolle für beide.
Nun fahren wir wieder mal in südlicher Richtung.. in Portimaõ hat es ein Decathlon, der hat günstige, kleine Wurfzelte.. ob der ängstliche Rulo dann dort reingeht? Aber er ist so zufrieden wenn er draussen bleiben darf, und wir auch (!), wir versuchens.
Lustig, die Strecke zurück zu fahren, auf welcher wir vor gefühlter ewigen Zeit, Portugals Schönheit entdeckten. Immer wieder: och schau.. das haben wir doch schon gesehen.. und da waren wir auch schon. In Portimaõ kämpft unser Navi wieder mal mit den neuen, unfertigen Strassenführungen Portugals.. ein Kreisel mit 5 Ausfahrten und aber 4 Sackgassen . Wir schaffens dann aber doch, finden Decathlon und gleich beim Eingang stehen schon die Zelte, die wir ja schon online gesehen und ausgewählt haben. Im Umfeld hats weitere grosse Geschäfte.. DIE Einkaufsmetropole der Algarve und des Alentejano do Sudoeste. Nachdem mich aber Sigi mit ihrer „Männergrippe“ angesteckt hat, dessen Virus anscheinend auch digital per Whatsapp übertragen wird (gäll Tom!) und das sogar auch an Frauen, mögen wir nicht weiter shoppen gehen.
Wir suchen den Stellplatz Chicken Run auf, der ganz versteckt etwas ausserhalb von Portimaõ liegt. Ein paar verlassen aussehende Womos, Mobilhomes, PKWs standen da, ein Kiesplatz mit hübschem Gärtchen und Durchgang zur grossen Wiese mit Orangen – Zitronen-, Oliven- und Mandarinenbäumen, auf der farbige, gackernde Hühner mit ihrem stolzierenden Hahn rum laufen, aber keine Menschenseele. Etwas komisch kams uns schon vor und wir schauten uns unschlüssig um. Nach einiger Zeit kam dann Andrew, der britische Besitzer, zu uns und begrüsste uns nett, stellte uns gleich die Wasserpumpe an und half uns, unseren Wasservorrat wieder aufzufüllen, auch Strom und schnelles Wifi bekamen wir gleich. Dazu Erklärungen über sein Anwesen.. die Hühnerfamilie ist hier zu Hause, sie laufen glücklich, frei und gackernd auf dem Gelände rum und picken an dem runter gefallenen Obst. Drei Hunde und zwei Katzen sind auch hier zuhause, wovon die Kleinste der Chef ist und in sicherem Abstand unseren Vier erst mal die Regeln durch gab (bellte). Da es auf der Wiese recht nass war, blieben wir gleich auf dem Kiesplatz stehen, ein Griff und Rulo’s Wurfzelt steht, Isomatte und Hundedecke rein und sein Napf, zum gluschtig machen ein Kauröllchen und schwups.. was wir nicht zu hoffen wagten, Rulo war drin, setzte sich hin und schaute uns stolz an.. Dies ist nun MEIN Heim!
Er har die ganze Nacht mit kurzem Unterbruch, als so komische Typen um zwei Uhr früh mit Feuerwerk rum ballerten, in seinem „Eigenheim“ geschlafen!
Andrew lud uns ein, uns von seinen Bäumen zu bedienen und brachte uns auch gleich 6 herrlich duftende, frische Zitronen vom Baum, das hat mich bei manchen Spaziergängen nämlich schon so oft geluschtet, wollte aber nicht einfach eine klauen, aber sah nie die Besitzer zum Fragen.
Nun führen wir uns frische Vitamine zu, bleiben noch eine Nacht länger hier und hoffen, morgen gesund, frisch erholt und munter weiter zu fahren.
Am Nachmittag werden wir mal ohne Hundis, dafür mit Fahrrädern, zum nächsten Dorf fahren, um hoffentlich die ausgegangenen Medis für Micky kaufen zu können.
Bis bald Lisigi und Vierpfoter
Die grosse OP
Freitag 1. April 10 Uhr war Micky nüchtern und bereit, bei Valter und seinem tollen Team, für die grosse OP. Wir wussten ihn in guten Händen und verbrachten den Tag mit Warten, etwas in der Umgebung rumfahren und zum Camping für V/E. Die Zeit verstrich langsam, das Rudel, zwei- und vierbeinig, vermissten den 7. Wilden! Valter rief an, dass alles gut verlaufen sei und Micky nun seinen Rausch ausschläft. Halb Sieben war es soweit, wir durften den tapferen Patienten im Aufwachraum begrüssen, Erklärungen und Instruktionen erhalten und dann marschierte Micky raus, zwischendurch noch etwas wackelig aber zielstrebig zum Womo.. er wollte heim. Zuhause war sein Bett unterm Tisch bereit, mit einem Gitter sicherheitshalber abgetrennt. Am Strand in Furnas wäre er am liebsten zum Meer gelaufen. Nun, das wird eine Weile dauern und auch die Leinenpflicht, Janosch musste das und das Tragen vom Kragen ja über einen Monat erdulden.
Die erste Nacht mit Patient Micky war unruhig und anstrengend. Wir wussten nie recht, ob er Pippi gehen muss, Schmerzen hat oder einfach gekuschelt werden will. Zudem Sigi eine Grippe eingefangen hat und damit auch erschöpft ist. Der Männergrippenvirus ist wohl doch über whatsapp übertragbar,(gell Tom) und bricht dann bei Frauen noch grausamer aus .
Gestern, Samstag, entschlossen wir uns dann, wieder an den Barragem de Campilhas zu fahren, irgendwie hatten wir genug vom starken Wind am Strand und dem Getose des Meeres, zudem ist es für Patienten hier am See besser zum Spazieren.. ohne Sandstrand und ruhig und gemütlich. Bei den Dünen von Furnas ist nämlich die nächste Gefahr für die Hunde aufgetaucht, der Frühling macht sich täglich mehr bemerkbar, kleine grüne Sämlinge spriessen aus dem Sand, wilder Fenchel wächst, alles grünt und blüht in allen Farben, so farbenprächtige Wiesen, Felder und Gärten haben wir noch nie erlebt
.. leider aber auch die Gräser, deren Grahnen mit Widerhäckchen gefährlich in Rachen oder tiefer hängen bleiben, Rulo hats schon versucht .. tut gar nicht gut! Und die Hunde sind gierig auf Gras.. ob die Veganer werden ?
Diese Nacht verlief ruhig, alles schlief tief und fest, obwohls ein paar mal recht kräftig geregnet hat.. solange es das nachts macht.. tut der Natur ja gut. Im Moment kämpft die Sonne gegen graue Wolken, ist aber genug warm, ich sitze draussen zum Blog schreiben, während mir aus dem Womo ein verlockender Duft in die Nase steigt.. Sigi hat grad die beste Investition der Monschterburg gebraucht und einen leckeren Kuchen gebacken!
Montag Nachmittag muss Micky zur Kontrolle und Verbandwechsel, super wie er das ganze einsteckt und schon wacker läuft, heute sogar schon selbständig die Einstiegsstufe hochhüpft, nur hoffentlich hält der Verband, wir haben schon Verstärkung drüber gemacht.
Ja nun haben wir auch mal Problemsituationen im Womo erlebt.. Und auch gemeistert, auch wenns manchmal schön nervig werden kann! Da kommt die (Be)Engung besonders zur Geltung, wenn kranke Hunde mit Lampenschirmen rumliegen, und wir sind froh ist das Wetter so, dass wir öfter auch draussen sein können. Da hocken wir dann Abends beim Kartenspielen am Tisch, Beifahrersitz von June oder Micky belegt, das „Sofa“ ist Andras Platz, wobei mir ein kleines Ecklein davon zugesprochen wird, dafür mein Knie oder Arm ihr als Kopfkissen dienen muss, Sigi hat den Fahrersitz und Janosch ist zufrieden mit einem Plätzchen am Boden, wobei er öfters mal weichen muss und wir barfüssig über ihn tapsen. Rulo hat den meisten Platz, allein im „Garten“
Liebe Grüsse in die alte Heimat von.. Euren .. Die7Wilden