Nun fahren wir erst durchs nette Städtchen Leonidio zurück und lassen dann den Fiatmotor etwas arbeiten. Oberhalb des recht trockenen Flusses in der tiefen, wilden Schlucht, schlänget sich die Strasse die Serpentinen hoch, die Strassen sind noch gut im Schuss. Gewaltig dieser Ausblick.
Schon bald erspähe ich das Kloster Elonis, das wie ein Schwalbennest an der Felswand klebt.
Ein Blick in die Tiefe wo weit unten, sich die Fahrstrasse windet.
Ein Stück weiter oben kommt eine kleine Abzweigung, ich wage es und komm auf dem Parkplatz zum Kloster an. Zu Fuss steige ich die Steintreppe runter, das Kloster sieht etwas aus wie Ferienwohnungen.. Treppchen hier und Treppchen da, eine Türe nach der andern.. ob da noch Geistliche leben. Ich seh jedenfalls nur zwei dunkel gekleidete, ältere Frauen, plaudernd auf Stühlen, vor einer Türe sitzen. Kalimera, Kalimera.. viel mehr bringt mein Wortschatz auf Griechisch nicht raus. Aber mit Händen und Füssen verständigen wir uns, auf ihre Frage woher und mit der Antwort HELVETIA, kam nun die freudige Begeisterung. Ich musste mich dann bedienen, aus einer Plastikschachtel auf einem Tischli standen pudergezuckerte Süssigkeiten.
Dann weiter.. eine Ziegenherde nahm es gemütlich und versperrte mir den Weg.
Durch enge Strässchen kam ich mitten in den kleinen Ort Kosmas. Jetzt im Winter hat er nur mal gerade 25 Einwohner. Paar alte Männer am Apero sassen vor der Taverne. Der Wirt winkte mir einladend zu und ich entschloss mich wieder einmal essen zu gehen. Die Auswahl war, zur Touristen losen Zeit, stark reduziert und ich entschloss mich für Lamm und Kartoffeln. Mein Magen ist sich so Essen nicht mehr so gewöhnt, die Fleischsauce recht fettig und statt eines griechisches Kaffe danach hätt ich mich lieber an einen Ouzo gehalten, doch muss ich ja noch fahren.
Geparkt hatte ich direkt mitten auf dem Dorfplatz, aber wo muss ich nun weiter? Der Wirt zeigt mir den Weg. Ausgangs Dorf wieder eine Engstelle und Verkehr. Der Entgegenkommende setzt zurück, der hinter ihm auch.. drücken sich ganz ans Mäuerchen und mit paar Cm und eingeklappten Seitenspiegeln komme ich grad knapp durch. Alle nehmens gelassen, kein Gehetze oder Huperei! Die Gut gemeinten Hilfe/Anweisungen und Winkerei des alten Mannes ignorierte ich aber wohlweislich.
Weiter oben leuchten mir Schneeberge entgegenund davor glühen die Mandelbäume.
Unten angekommen finde ich den einsamen Parkplatz bei einer geschlossenen Taverne. Ein schöner Platz.. etwas nebenan ein fester Wohnwagen, der Besitzer geht aber später fort, ich bin ganz alleine.
Am Morgen kommt eine Frau mit Hund, wir wechseln paar Worte, sie lebt hier.
Nun fahren wir weiter der Küste nach, suche paar reizende Plätzchen aus dem Stellplatzführer auf.
Auf die kleine Insel mit der Fähre zu fahren verzichte ich, ein Weg würde über 20 Euro kosten und soviel gleich noch der Camping.. frei campen sei dort streng verboten.
Dafür aber folge ich den kleinen grünen Wegweiser mit Fosil Forrest, dem versteinerten Wald. Einfach grossartig diese urige Mondlandschaft, diese bizarren Felsgebilde, dazwischen gelbe, rote, rosa Blütenmeere und knallgrüne Oasen mit Gras. Die Schotterpiste ist holperig mit losem Geröll, grösseren Steinen und rauf und runter.
Ich bin voll begeistert, fahre immer weiter.. aber dann, irgendwie sieht das komisch aus, Ziegenstall, Hühner und bellender Hund, noch eine Steile Steigung und enge Kurve.. oh Schreck.. ich stehe auf dem Hof.. Endstation. Nun muss ich auf engstem Raum wenden, ohne Hühner platt zu fahren und scheunigst das weite suchen.
Gegen das Meer die tollsten Klippen, Felsstrände und Herrliche Sandstrände.
Ich habe mein Herz verloren… Griechenland ist so wunderschön, ich kann nicht genug davon entdecken.
Nun kann ich meinen Vater voll verstehen, warum er so viele Jahre und immer wieder nach Griechenland reiste und ihn diese Landschaften, Felsen und knorrige Olivenbäume bei seiner Malerei inspirierten.
Man kann nun den Frühling täglich mehr sehen, jeder Morgen leuchten mir mehr und vielfältigere Blumen und blühende Sträuche entgegen.
Ich bin noch gut dran mit der Zeit und will nun doch die Cave Kastania (Tropfsteinhöhle) besichtigen. Da gehts nochmals steil rauf, die umfahrung des Örtchens Kastania ist wohl besperrt, ein Absperrband ist um das Schild gewickelt, also zwänge ich die Monschterburg nochmals um die Engstellen, wiedermal winken mir alte Frauen fröhlich zu.
Dann bin ich beim Tor zu den Höhlen… alles zugesperrt, kein Mensch weit und breit. Auf dem Schild.. ausnahmsweise sogar auf Englisch dabei, lese ich zu dieser Jahreszeit nur Sa/So geöffnett.
Dann suchen wir halt gleich ein nettes Plätzchen zum übernachten und sind so morgen gleich zur Öffnungszeit bereit.
Lege noch ein Stein unters Rad damit wir gräder stehen und machen erst mal einen Spaziergang.
Dann koch ich mir wieder mal was warmes. Der eklige Wind nervt heftig, dachte ich doch gegen Abend wirds weniger, aber nein , das Womo wackelt, rumpelt und schaukelt und es pfeifft durch alle Lüftungs Schlitze.
Und das obwohl ich die Monschterburg schön brav in den Wind gestellt habe.
Das reisst mir zu sehr an den Nerven, schläunigst das nötigste verstaut.. wir brauchen einen andern Platz.
Bei der Abzweigung nehm ich die grosse, neue Strasse. Sie ist zwar sehr verschmutzt mir Erde, wird wohl vom Regen runtergelaufen sein, auch viele kleinere und grössere Felsbrocken liegen auf der Strasse und am Rand. Aber keine Tafel, keine Sperrung und Strassentafel und Navi sagen da gehts nach Neapoli. Wieder mal wirds langsam dunkler. Und dann… oh Schreck.. über die ganze Strasse eine riesen Fels und Dreck Lawine, die Leitplanke vergraben und verkrümmt. Jetzt muss ich noch Retour fahren und eine Stelle zum Wenden suchen. Im Moment will ich nur noch weg von dem bröckligen Berg und zu allem Überfluss kommt auch noch unheimlicher Nebel auf.
Als ich wieder beim Meer unten ankam war es schon ganz dunkel, ob ich an der Küste oder an einer Strandpromenade ein Übernachtungsplatz finde? Langsam sinkt meine Hoffnung, zu sehen ist so schwer in der Nacht. Ein Wegweiser und eine nicht zu schmale Strasse führen an den Strand, beim Fischerhafen ist es viel zu schräg oder ich würde die Fischer behindern, weiter vorne an der Strasse bei paar Häuser ein Platz ( Parkplatz ?) in der Wiese. Mir egal inzwischen, ich stell mich hin, zieh Vorhänge und Rollos zu.. da penne ich diese Nacht.. morgen früh geh ich dann weiter.
Bis jetzt hat sich noch niemand beschwert
Guet Nacht .. ich bin gespannt was sich mir morgen für ein Fensterblick bietet😉😀!