Nach Meissen führte unser Weg nach Polen. Den Grenzübertritt in Görlitz hab ich gar nicht bemerkt, nur dass plötzlich alles polnisch geschrieben war.
Und schon war ich wieder in Deutschland. Am Berzdorfer Stausee an der blauen Lagune war ich dann endlich gelandet, zwar nicht richtiges Freistehen, aber immerhin nur ein grosser Strandparkplatz.
Hier trafen dann auch Susanne und Veronique ein, ich hatte ihnen die Koordinaten geschickt. Obwohl die zwei von der langen Reise müde waren, hatten wir einen gemütlichen Abend, seit langem kam mein Gasgrill wieder in Einsatz.
Am Morgen gemütliches Frühstück und später, wie üblich June einfangen.
Kurz nach der Abfahrt noch schnell den grossen, alten Schaufelbagger besichtigt, der den Riesen Baggersee ausgegraben hatte.
Dann fuhren wir über schöne Landstrassen an herrlichen Landschaften vorbei, riesige , gold gelbe Kornfelder, mit Wäldchen und Hecken dazwischen. Dann wieder frisch geerntete Heuwiesen mit unendlich vielen Rundballen .
Irgendwann haben wir nochmals Polen kurz verlassen und sind, fast unbemerkt ein Stück über Tschechien gefahren, einzig der Strassenzustand hatte uns darauf hingewiesen… es war ein bedeutend ruhigeres Fahren!
Beim Routen studieren las ich zufällig ein Ort der Janice heisst. Natürlich wollte ich den unbedingt sehen… wenn meine Enkelin schon ein eigenes Dorf hat !
Das Ortsschild wollte ich zur Erinnerung ja auch aufnehmen, doch sahen wir dies bei der Einfahrt in das winzige Dörfchen nicht… dafür kurz darauf ein besonderes Rosenschild mit Janice drauf und bei der Dorfausfahrt stand auch die Ortstafel.
Bei Jelenia Góra entschlossen wir uns an den Fluss zu fahren, fanden auch ein nettes Plätzchen beim Stauwerk.
Über die Brücke zu fahren trauten wir uns aber nicht, hatten die dicken Holzbohlen doch einige gebrochene und verfaulte Stücke, Schrauben waren abgebrochen und alles etwas in die Jahre gekommen. Und trotzdem hörten wir immer wieder Autos drüber donnern.
Nach einer ruhigen Nacht, gemütlichem Frühstück zog es uns weiter. Veronique und Susanne wollten heute weiter kommen, ihre Ferien Zeit ist beschränkt. So wechselten wir nach einem Weilchen Holpersträsschen auf Autobahn und Schnellstrassen über.
Grässliches Fahren, nichts von Entspannung, massenweise Lastwagen donnern über die Strasse, überholen.. unsere Womos drückt es vom Fahrtwind der Laster zur Seite.
Wir suchen ein Plätzchen zum Schlafen, an einem Fischerteich mit Clublokal und Minizoo, erlaubt uns der Besitzer über Nacht auf dem Parkplatz zu stehen.
Es ist schön ruhig, die paar Gäste beim Restaurant fahren bald weg, es regnet und Gewittert.
Am Morgen nach dem Zmorgen, fahren Susanne und Veronique alleine weiter, sie möchten schneller vorwärts kommen und nach Litauen fahren.
Ich nehms ruhiger, hab ja alle Zeit. Mein Ziel… erstmal die Masuren.
Möchte aber nicht so weit fahren, auch für meine Vierbeiner wär eine Pause angesagt. So suche ich schon früh nach einem Örtchen. Der Stausee schien ideal, zwar immer schwierig irgend wo an zu halten oder ein Stichsträsschen zu finden. Ich hatte aber Glück und fand ein Weg in den Wald am See. Für ein Spaziergang und Bad der Vierpfoter war es grad recht, machte ihnen auch Spass… mir weniger, hatte nachträglich zwei dreckige Hunde. Es war sumpfig, wild und das Ufer schlammig. Auch hatte ich in Polen noch nie so viel Müll rumliegen sehen wie da. Und dann waren die summenden Biester, die gierig nach meinem Blut dürsten, unheimlich aufdringlich, sodass ich eine weitere Fahrt bevorzugte.
Und landete somit nach mühsamer Fahrt auf einem netten Stellplatz, in einem Baumgarten beim Bauernhof. Bumerang bei Chlebów.
Hervorragend eingerichtet mit allem was man so braucht, sauber, gemütlich und vor allem sehr nette und hilfsbereite Betreiber. Frau fühlte sich pudelwohl… die Tiere auch.
Auch ganz nette Nachbarn waren da !
Gerne wäre ich ja geblieben, aber ja.. ich möchte doch noch so viel sehen und die Masuren reizen mich schon sehr.
So machte ich mich dann .. erst gegen Mittag, auf die Räder, erst mal eine Post suchen, was gar nicht so einfach ist! Musste ein wichtiges Dokument versenden.
Die weitere Strasse führte mich wieder an einfachen, aber schmucken Häuschen vorbei, mit gepflegten Gärten. Und es ist wieder einmal erfreulich und erstaunlich wie sauber hier alles ist. Kein Müll liegt hier rum, die Strassenränder sind sauber und sehr oft sogar die Strassenborde gemäht.
Dafür stehen nirgends öffentliche Abfallkontainer oder Kübel rum und es ist gar nicht einfach den Müll zu entsorgen.
Die Autobahn heute war fast die ganze kostenlos, unter 3,5 Tonnen.
Anfangs auch noch recht gut, doch dann vor Warschau riesen Staus, später kamen eine Baustelle nach der Andern, keine Parkplätze oder Anhaltemöglichkeiten auf lange Strecke. Langsam kriegte ich die Kriese, die Augen brannten und das Gedränge zwischen den vielen Lastwagen war grauenvoll. War ich froh als ich endlich eine Ausfahrt fand.
Lomza.. da waren doch gestern die Zwei ??!
Schnell in die Stellplatz App geguckt und angefahren. Welch eine Enttäuschung… ein voller eingezäunter Stellplatz… “ Camper hinter Gitter“ .
Der Anblick hat mir meine Müdigkeit schnellstens geklaut… nein sowas tue ich mir jetzt wirklich nicht an.. hab ich mich doch auf Schiffchen Schauen beim Jachthafen gefreut und ein gemütlich feines Essen!
Aber nein… ich fahre weiter.. nochmals ca. 80 km bis zum eigentlich vorgesehenen Platz in Jaskowo. Eigentlich ein ganz idyllischer Platz am Wasser, hätte mir auch gut gefallen, aber etwas viel Betrieb hier … und Hunde nicht willkommen! Ich darf gnädig eine Nacht übernachten und morgen früh verschwinden. Wo uns der letzte Platzbetreiber am liebsten gleich für einen Monat behalten hätte und meine Tiere soo gelobt hat, wie brav und ruhig sie seien!
Das Essen am Kiosk, na ja billig wars ja.. aber das wars denn auch schon .
Wenigstens das Wifi ist hier super und ich nutze so die Gelegenheit mich endlich wieder zu melden.
Ihr seht.. es geht uns allen Vier Wilden aus der Monschterburg gut!
Vielleicht sind wir eben nur zu sehr vom traumhaften Peloponnes verwöhnt!
Also Morgen geht die Reise weiter… Litauen .. wir kommen!