und es ist alles in Ordnung.
Tja im Rentnerleben vergeht halt die Zeit rasend und wir haben ständig was zu tun, es wird uns nie langweilig und schon wieder ist ein Tag vergangen und die guten Vorsätze auf Morgen verschoben.
Blogeintrag steht zuvorderst, einige Telefonanrufe wären wieder mal fällig.
Seit 18.12. sind wir wieder am Karathona Strand bei Nafplio, Menschen- und Womoleer. Bei regnerischem, trübem und bedeutend kühlerem Wetter, 7 Grad brrrrr!!
Meine drei Weihnachtsbriefe standen an, die ich noch traditionell auf Papier, an meine ältere Tante im Seniorenheim, meinen über 100 jährigen Götti im Altersasyl und einer lieben Freundin schicke oder eben schicken wollte. Die einzigen meiner Leute, welche nicht digital über die vielen Luftkilometer erreichbar sind.
Also schrieb ich diese drei Briefe auf dem iPad, da wir kein Schreibpapier zur Hand hatten. In der Stadt suchten wir dann ein Internetcafe auf, wo wir das alles ausdrucken konnten, Umschläge adressiert und Brief eingesteckt und schnell auf die griechische Post… die Briefe sollten doch vor Weihnachten noch ankommen.
Briefmarken kaufen in griechischer Post… ein Martyrium.. Gefunden haben wir sie schnell, die Schalterhalle war voll, Ticket gezogen Nr. 474 .. an der Leuchttafel leuchtet 119 auf! Ja was denn, kann ich nicht glauben… doch leider war es so. Also fahren wir ins nächste Dorf und hoffen, eine weniger überfüllte Post zu finden, dummerweise merken wir dann, dass die Post in Nafplio die einzige weit und breit ist. Wieder zurück in der heiss begehrten Post, in der Hoffnung die Menschenansammlung habe sich aufgelöst. Falscher Gedanke.. eine nette Passantin, die wir fragten, wo wir sonst noch Briefmarken kaufen könnten, meinte :
This is Greece! Früher gabs Marken am Kiosk, heute nur auf der Post.
Wir sollen morgen früh Ticket ziehen, paar Stunden Einkaufen und Cafe trinken gehen und dann mit viel Glück bald dran kommen. Ob die Briefe noch in diesem Jahr ankommen würden sei aber sehr fraglich.
So nahmen wir die mühsam ausgedruckten Briefe wieder mit „nach Hause“ und erbaten telefonisch Hilfe bei meinem Sohn Michael. Er druckt die gemailten Briefe nun aus und versendet sie an die Empfänger. Danke!
Mhhh während ich so tippe entflieht dem Backofen ein herrlicher Geruch (Vorteil von Schlecht Wetter Tagen 🙂 ! ) Sigi ist am Zwetschgenwähe (für die deutschen LeserInnen: Blech-Hefe-Pflaumenkuchen) backen… Wir waren gestern mit den Fahrrädern auf dem Wochenmarkt.
Nun weiter zum Reisen… wir hatten Uschi und John, kurz nach Abfahrt von „unserem“ Strand getroffen. Da ihr Navi kaputt war und sie Mühe hatte, haben wir die Beiden paar Tage begleitet, bis zu ihrem Winterziel Kalamata.
Wir hatten nette Tage, haben mit ihnen einige wunderschöne Buchten besucht.
Das Wetter war vorbildlich und herrlich warm, wir konnten noch täglich Schwimmen und draussen Essen. Haben gegrillt und Lagerfeuer gemacht.
Der Übernachtungsplatz nach Kalamata war vom letzten Unwetter wüst zugerichtet, mit Algen, Schwemmholz und Abfall übersät, so dass wir weiter suchten und beim Strand von Messini einen bequemen und ruhigen Platz mit Stranddusche und Wasserhahn fanden.
Am anderen Morgen fuhren wir weiter, Sigi hatte eine schöne Route raus gesucht. Über Gebirge, ewige kilometerlange Eichen Wälder und Schluchten, zur Kapelle der Hl. Theodora von den Eichen. Ja klar, ihr wisst ja schon… nicht unser Stil.. aber der Anblick (von Aussen!) war schon toll! Die Eichen „wuchsen“ aus dem Gemäuer und Dach der Kappelle. Ein Ausflugsziel für einheimische Touristen. Zum Übernachten nicht für uns geeignet, fuhren wir weiter nach Gortis in der Louisios Schlucht, im Sommer sicher ein angenehm kühler Bade- und Erholungsort mit Flüsschen… nun ein reissender Bergbach. Über die Fussgängerbrücke erreichten wir auf der anderen Seite die Ausgrabungen in Mitten von Wiesen und Olivenhainen. Den Hunden machte es auch viel Spass, wieder mal rumtollen ohne einschränkende Leine für Andra und ohne andere Leute!
Micky, das Ebenbild von Jan, kann nicht normal über eine Brücke gehen… zum Leidwesen der geängstigten Sigi, die dem Balancewalk übers Geländermäuerchen nicht zusehen konnte!
Wieder auf dem Parkplatz (Sackgasse/Wendeplatz) zurück, beschlossen wir die Nacht hier, wieder mal in totaler Dunkelheit, mit wahnsinns Sternenhimmel und nur mit Wasserrauschen zu verbringen.
Über kleine, holperige Bergsträsschen an herzigen, weissen Klöstern vorbei, die oft irgendwo am oder auf dem Fels kleben.
Enge Dörfchen, nicht ganz Womogerecht, doch im Teamwork schaffbar!
Wo die Griechen so Alles hinparken… dieses Bild schossen wir im letzten Moment beim vorbei fahren…
Aber sie parken auch gerne in engen Dörfchen, genau in der unübersichtlichen Kurve und gegenüberliegendem, tief über die Strasse hängenden Balkon. Auch Engpässe mit steilem Abgrund, abgerissenem Strassenrand, Verkehrstafeln oder schräg zur Strasse wachsenden Bäumen oder in mindestens zweiter und dritter Reihe.
Dies aber nie ein Problem, einfach mitten auf der Strasse stehen bleiben… Toilettenpause, Kaffee aus Maschine ziehen… irgendwann kommt der/die Besitzer und stellt sein Fahrzeug paar Meter weiter oder ein anderer Fahrer hilft gestikulierend mit, millimetergenau mit eingezogenen Seitenspiegeln am Problem vorbei zu rangieren:-))
Dimitsana: ein prächtiger Regenbogen überspannte das weite Tal, dahinter dampfte das Kohlekraftwerk. Quer durch das ganze Kohle Bergwerk Gebiet, schlängelte sich die Autostrasse. An riesigen Kohlebergen vorbei, unter Förderbändern hindurch, die aussahen wie riesige Achter-Berg- und Talbahnen.
Übrigens wissen wir nun auch, dass der Griechische Wein doch von Griechenland kommt, dass wirklich nebst den massenweisen Oliven, Orangen, Zitronen und Mandarinen, auch Weintrauben reifen.
In der Gegend vom Asopos (Fluss) in der Nähe von Nemea, erblickte das Auge so weit es konnte Reb“berge“!
Weihnachten kommt näher, für uns gar nicht recht vorstellbar und wirklich. Bis vor kurzem noch sommerlich warm.. und es wird wieder schönes Wetter kommen!
Fast keine Weihnachtsbeleuchtung auf Strassen oder Häusern, kein ewig leierndes Jingle Bells oder oh du Fröhliche in den Geschäften…
Morgen nach dem Einkaufen fahren wir weiter… zum Paralia beim Igroviotopos Moustou, „unserem June Strand“.
Für uns ein ganz anderes Weihnachten, erstmals ganz ohne Familie und Freunde (was ja auch paar Tränchen verursacht hat und verursachen wird) …
Dafür wir sechs Monschterburgerli, in Gedanken mit dem Siebten, am Lagerfeuer, mit Grillen, Glühwein (leider ohne Zimtsterne!), am Strand wo wir zum letzten Mal mit unserer June waren.
Wir werden die Goldschakale nochmals jaulen hören und um Mitternacht/Heiligabend mit unseren Tieren reden. Wie es die Saga erzählt, die mir von Theodosi, dem alten Bergbauern, einst erzählt wurde.